Vorstand dämpft Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr

Ansbach, 16.09.2022 – Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krisen belasten die Bezirkskliniken Mittelfranken – Pandemie, die Unsicherheit auf dem Energiemarkt und Inflation treiben die Kosten in die Höhe. Deshalb dämpfte Vorstand Dr. Matthias Keilen in der gestrigen Verwaltungsratssitzung der Bezirkskliniken Mittelfranken die Erwartungen an einen positiven Jahresabschluss für das laufende Jahr, zum ersten Mal nach acht erfolgreichen Jahren.

„Die wirtschaftliche Belastung für die Bezirkskliniken Mittelfranken ist stark gestiegen und wird in den kommenden Monaten weiter zunehmen”, so Dr. Matthias Keilen. „Wie auch Deutsche Krankenhausgesellschaft, Deutsches Krankenhausinstitut und Bayerische Krankenhausgesellschaft vergangene Woche veröffentlichten sind die Kosten für Energie, Lebensmittel, Medizinprodukte oder Medikamente explodiert – gleichzeitig fehlen wichtige Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.” Zudem kämpfen die Bezirkskliniken Mittelfranken das dritte Jahr in Folge mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Die Belegung hat sich 2022 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verbessert”, betont der Vorstand. „Doch mit den pandemiebedingten Hygiene- und Isolationsregeln steigt auch der Versorgungsaufwand für unsere Patientinnen und Patienten – und damit die Kosten.”

Aufgrund dieser Entwicklungen können die Bezirkskliniken Mittelfranken in diesem Jahr voraussichtlich nicht an die positiven Ergebnisse aus den Vorjahren anknüpfen. Die Bezirkskliniken schreiben seit 2014 schwarze Zahlen, sogar das schwierige Wirtschaftsjahr 2021 schlossen sie mit einem Überschuss ab. Für 2022 ist laut Prognosen hingegen mit einem Defizit von ca. 4 bis 6 Millionen Euro zu rechnen. „Diese Entwicklung ist bitter, vor allem, weil sie den Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gerecht wird”, betont Dr. Matthias Keilen. „Diese haben in den vergangenen Corona-Jahren Außerordentliches geleistet – immer mit dem Ziel, die Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten aufrecht zu erhalten.”

Kritische Situation für Krankenhäuser: Ausgleich für Preissteigerungen notwendig

Die aktuellen Krisen treffen Krankenhäuser und Kliniken besonders hart. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vom 5. September 2022 sehen knapp 40 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation gefährdet. Deshalb hat die DKG eine bundesweite Kampagne „Alarmstufe ROT” gestartet, mit der sie auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für die Krankenhauslandschaft aufmerksam macht.

Auch Bezirkstagspräsident und Verwaltungsratsvorsitzender Armin Kroder befürwortet diese Kampagne und schließt sich den Forderungen der DKG an. „Die Rahmenbedingungen sind nicht nur für die Bezirkskliniken Mittelfranken schwierig, sondern für alle somatischen und psychiatrischen Häuser”, so Kroder. „Hier sehen wir die Bundespolitik in der Verantwortung, einen Inflationsausgleich für Kliniken zu schaffen”, fordert er und unterstreicht: „Die Bezirkskliniken stehen für ein starkes Versorgungsnetz und ein breites wohnortnahes Behandlungsangebot – daran halten wir fest! Wir werden auch in Zukunft gemeinsam mit den Kliniken planen, um unserem gemeinsamen Versorgungsauftrag gerecht zu werden.”

Trotz wirtschaftlich schwieriger Lage: Bezirkskliniken investieren in die Zukunft

Ein weiterer Faktor, der sich auf die wirtschaftliche Situation auswirkt, ist die starke Preissteigerung bei Baumaterialien. Diese Kosten werden nicht durch Ausgleichzahlungen gegenfinanziert und belasten damit die Ergebnisse deutlich. „Unser wichtigstes Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen”, sagt Dr. Matthias Keilen. „Dafür sind auch bei wirtschaftlich schwieriger Lage dringend weitere Investitionen in Zukunftsprogramme notwendig. Dazu zählen neben Projekten im Bereich der Digitalisierung insbesondere bereits begonnene Baumaßnahmen wie der Neubau des Klinikums am Europakanal oder die neue psychosomatische Fachklinik in Treuchtlingen, aber auch die dringend notwendige Erneuerung der Kliniken in Ansbach und Engelthal.”

Karin Schulz

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Karin Schulz
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