Uniklinikum Dresden impft erste Patienten


Sozialministerium stellt im Rahmen eines Modellprojekts knapp 3.000 Impfdosen für rund 1.500 Patienten zur Verfügung.
 
Kommende Woche ziehen die MVZ in Dippoldiswalde und Freital sowie das Städtische Klinikum Görlitz nach.
 
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden impft am heutigen Donnerstag (1. April) die ersten Patienten seiner Spezialambulanzen. Hierfür hat das Sächsische Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt knapp 3.000 Dosen des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs zur Verfügung gestellt. Dies ist exakt ein Viertel der Menge, die das Ministerium dem Dresdner Uniklinikum für insgesamt vier ostsächsische Einrichtungen übergeben hat. Dies sind neben dem Universitätsklinikum die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Dippoldiswalde und Freital sowie die Notaufnahme am Städtischen Klinikum Görlitz. Diese Institutionen werden in der kommenden Woche mit der Impfaktion für ihre Patienten beginnen.
 
Durch die im Rahmen eines Modellprojekts bereitgestellten Dosen kann heute mit der Impfung von vulnerablen Patientengruppen des Universitäts KrebsCentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) gestartet werden. Die Im­ pfungen im Uniklinikum übernimmt das „Medizinische Versorgungszentrum am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden GmbH“. Es ist damit das erste MVZ in Ostsachsen. Die Patienten erhalten heute ihre Erstimpfung mit dem Vakzin des Herstellers BioNTech/Pfizer. In der kommenden Woche werden die MVZ in Dippoldiswalde und Freital sowie die Notaufnahme am Städtischen Klinikum Görlitz nachziehen. Dafür stellt der Freistaat Sachsen insgesamt knapp 12.000 Dosen des Vakzins zur Verfügung. Die Dosen werden gleichmäßig auf die drei MVZ und die Notaufnahme in Görlitz aufgeteilt, das Universitätsklinikum Dresden erhält somit knapp 3.000 Impfdosen, mit denen insgesamt rund 1.500 Patienten versorgt werden können. In das Pilotprojekt können jedoch nur ausgewählte, bereits im Dresdner Uniklinikum behandelte Patienten aufgenommen werden, die entsprechend der Prioritätsregeln aktuell für eine Impfung vorgesehen sind.

„Aufgrund ihrer schweren und häufig auch komplexen Erkrankungen sind viele Patientinnen und Patienten unserer Spezialambulanzen besonders gefährdet. Ihnen auf diesem Wege eine Impfung im Klinikum selbst anzubieten, vermittelt ihnen zusätzliche Sicherheit. Denn niemand kennt sie besser als unsere Spezialisten. Im Rahmen des Pilotprojekts ist eine Beratung zu allen Fragen bezüglich des Impfstoffs ebenso möglich wie die Begleitung nach der Impfung“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Insbesondere für schwerst-immunsupprimierte Krebspatienten geht der Besuch von Impfzentren mit einem hohen Risiko einher und löst deshalb bei Betroffenen Ängste aus.

Die Verteilung des Impfstoffs für die anderen am Modellprojekt teilnehmenden Institutionen erfolgt über die Klinikapotheke des Dresdner Uniklinikums. Damit erfüllt die vom Klinikum im Auftrag des Freistaats Sachsen betriebene Corona Krankenhausleitstelle Dresden / Ostsachsen eine weitere über die Kernaufgabe der Steuerung von Krankenhausbetten der 35 regionalen Kliniken hinausgehende wichtige Aufgabe bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

 

Prof. Gunnar Folprecht, Leiter des Fachbereichs Onkologie der Medizinischen Klinik I des Uniklinikums Dresden (rechts) impft Peer Schmidt. Der Leukämiepatient wird seit 2016 nach erfolgreicher Stammzelltransplantation am Dresdner Uniklinikum ambulant nachbetreut und erhielt heute im Rahmen einer Routineuntersuchung im NCT/UCC seine erste Impfung gegen das Corona-Virus. Fotos: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer