Was es bei der batteriebetriebenen, künstlichen Herzpumpe zu beachten gilt
Erste Fachveranstaltung im Saarland speziell für Fachpersonal und Ärzteschaft. Die teilnehmenden VAD-Koordinatoren/innen kommen aus dem deutschsprachigen Raum in ganz Europa. Hochqualifizierte Referenten/innen aus führenden deutschen VAD-Versorgungszentren wie Heidelberg, Hannover, Bad Oeynhausen und Homburg stehen zum fachlichen Austausch bereit.
15. und 16. März 2023 im neuen Hörsaalgebäude (Geb. 35), Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), 66424 Homburg.
Die VAD-Pumpe wird durch eine Steuereinheit (Controller) mit Akkus, die sich außerhalb des Körpers befinden, gesteuert, überwacht und mit Strom versorgt. Beide Komponenten sind durch ein Steuerkabel (Driveline), welches durch die Bauchdecke ragt, miteinander verbunden. (© Abbott/UKS)
Erstmalig treffen sich Expertinnen und Experten aus führenden Herzzentren am 15. und 16. März 2023 im Saarland auf Einladung des VAD-Zentrums des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) zu einer Fachveranstaltung (VAD = engl. Ventricular Assist Device; dt. Herzunterstützung oder Kunstherz).
Das VAD-Zentrum des UKS ist in die zertifizierte überregionale Heart Failure Unit der Universitätsklinik für Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. Michael Böhm) eingebettet. Die Patientenbetreuung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Thorax- und Herz-Gefäß-Chirurgie (Direktor: Prof. Dr. Hans-Joachim Schäfers).
Bei der ganzheitlichen Betreuung und insbesondere bei der Nachsorge nimmt der VAD-Koordinator oder die VAD-Koordinatorin in der Klinik als primäre Ansprechperson sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für einweisende Ärztinnen, Ärzte und Pflegeteams eine zentrale Position ein.
Das gemeinsame Ziel besteht darin, die Betroffenen und alle Beteiligten im Umgang mit dem batteriebetriebenen, künstlichen Pump-System zu schulen sowie Komplikationen zu vermeiden, rasch zu erkennen und frühzeitig gezielt zu behandeln.
Was ist ein Ventricular Assist Device (VAD) und wann wird es benötigt?
Bei einer terminalen Herzschwäche ist die Pumpleistung des Herzens so stark eingeschränkt, dass oft nur noch eine Herztransplantation oder der Einsatz einer künstlichen Herzpumpe helfen kann, das Herzkreislaufsystem aufrecht zu erhalten.
Ein solches Herzunterstützungssystem kann die Zeit bis zu einer möglichen Herztransplantation überbrücken oder als Zieltherapie ohne geplanten Organersatz dienen, falls dieser aufgrund verschiedener Parameter wie Alter oder allgemeinem Gesundheitszustand nicht in Betracht gezogen werden kann.
Bereits jetzt übersteigt die Zahl der VAD-Systeme die Zahl der Herztransplantationen deutlich. Die VAD-Implantation ermöglicht den Betroffenen mit schwerster Herzschwäche eine Verbesserung des Gesundheitszustandes und der Lebensqualität.
Die gängigste Variante ist das Linksherzunterstützungssystem (LVAD), bei dem sauerstoffreiches Blut von der linken Herzkammer mit Hilfe einer kleinen Pumpe, die im Brustkorb an der Herzspitze implantiert ist, über einen Schlauch in den Blutkreislauf gepumpt wird.
Die Steuerung der Pumpe erfolgt elektronisch. Das Verbindungskabel für Strom und Steuerung führt nach außen durch eine kleine Bauchdeckenöffnung. Das entsprechende Kästchen wird meist mit einem Spezialpflaster auf die Bauchdecke geklebt. Von dort aus führen Kabel zu den stromgebenden Batterien, die an einem Gurt oder in Taschen getragen werden.
Was auf den ersten Blick technisch hochkomplex und ein wenig erschreckend wirken mag, ermöglicht vielen Betroffenen eine signifikante Verlängerung ihrer Lebenszeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität. Sie werden wieder mobiler und aktiver.
Dennoch bedarf es einer engmaschigen Betreuung in technischer Hinsicht und oft auch einer umfassenden psychologischen Betreuung – unter Miteinbeziehung der Familienangehörigen, denn die Patientinnen und Patienten sind fortan von einem technischen Gerät abhängig und müssen regelmäßig die Batterien überwachen und aufladen. Ebenso ist die aseptische Wundversorgung an der kleinen Bauchdeckenöffnung überaus wichtig.
Entsprechend werden auf der Fachveranstaltung nicht nur die technischen Besonderheiten und neue technologische Aspekte besprochen, sondern auch Themen aus den Bereichen der Psychokardiologie, Mikrobiologie, Hämostaseologie sowie der Palliativmedizin.
Das Veranstaltungsteam freut sich über den intensiven fachlichen Austausch zu wichtigen Aufgaben in der Versorgung der wachsenden Zahl dieser Patientinnen und Patienten mit komplexen Krankheitsbildern.
Kontakt zum Veranstaltungsteam am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS):
VAD-Koordinator Florian Mueller
Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin
Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin
Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)
E-Mail: Florian.Mueller2@uks.eu
Prof. Dr. med. Michael Böhm
Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (UKS)
Prof. Dr. med. Ingrid Kindermann
Leiterin HFU-/Spezial-Ambulanz, Studienzentrum, Oberärztin Station 8 (WLS)
Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (UKS)
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schäfers
Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie (UKS)
Priv-Doz. Dr. med. Christian Werner
Oberarzt Schrittmachertherapie
Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (UKS)
Dr. med. Petra Ecker
Oberärztin
Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie (UKS)
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Marion RUFFING
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gebäude 11, EG R13
66421 Homburg, Deutschland
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