Dortmund (lwl). Mehr als 150 Fachleute aus ganz Deutschland befassen sich am 19. und 20. Januar in der LWL-Klinik Dortmund mit Fortschritten in der Behandlung von Menschen mit Suchterkrankungen.

Themen sind u.a. die “Versorgungsrealität in der Großstadt nach drei Jahren Pandemie” sowie der aktuelle Stand der Cannabis-Legalisierung. Mit Blick auf den demografischen Wandel geht es um Hilfsangebote für “ältere abhängigkeitskranke einsame Männer”, aber auch das Problem Glücksspiel wird thematisiert.

Dr. Gerhard Reymann, der als Chefarzt der Suchtabteilung der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Dortmund die Tagung ausrichtet, sagt: “Viele Bürgerinnen und Bürger verlieren weite Teile ihrer freien und selbstbestimmten Lebensführung aufgrund der Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen. Für viele wird der Konsum legaler oder illegalen Suchtmittel aber auch von Glücksspiel zu einem Problem, das die gesamte weitere Biographie zu prägen droht.”

Mut würden neue Behandlungsformen und immer bessere Kooperationen zwischen Berater:innen, Behandler:innenn und der Selbsthilfe machen, so Reymann. So gebe es immer mehr präventive Angebote, wie an der LWL-Klinik beispielsweise eine ambulante Behandlung für Menschen, die zu viel Alkohol trinken, aber noch nicht qua Definition abhängig sind. Reymann: Es soll damit es gar nicht erst zu einer Sucht kommen.”. Auch würde es immer mehr Angebote geben, die speziell auf ältere Menschen zugeschnitten sind.

Veranstalter der Tagung ist der Arbeitskreis Sucht der Bundesdirektorenkonferenz, “Verband leitender Ärztinnen und Ärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie (BDK) e.V.”. Der Arbeitskreis engagiert sich für den Erhalt und den bedarfsgerechten Ausbau einer klinischen Versorgung psychisch kranker Menschen. Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen sind Ärzte, Suchttherapeut:innen, Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und Pflegende.

Für Reymann ist die Veranstaltung besonders bedeutend, da er sich mit ihr als Chefarzt der Abteilung für Suchtmedizin und als stellvertretender Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Dortmund nach fast 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet.

Pressekontakt:
Angelika Herstell, LWL-Klinik Dortmund und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, presse@lwl.org

 


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