Münster/Herten (lwl). Auf dem Gelände der LWL-Klinik Herten soll ein neues gerontopsychiatrisches Zentrum mit 47 Betten für 22 Millionen Euro entstehen. Darüber berieten am Donnerstag (25.5.) die Politiker:innen im Gesundheits- und Krankenhausausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) . Die endgültige Entscheidung fällt im LWL-Landschaftsausschuss am 21. Juni.
“Die demografische Entwicklung verlangt mehr Behandlungsangebote für ältere Menschen”, erklärt Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. “Mit dem Neubau schaffen und verbessern wir die Voraussetzungen für eine moderne und bedarfsgerechte Psychiatrie in Herten und der Region.”

Zukunftsfähiger Neubau

Das Bauprojekt umfasst zwei Stationen für die Gerontopsychiatrie, eine Ambulanz und die Umstrukturierung der Parkmöglichkeiten. Der dreigeschossige Bau gruppiert sich um einen Patientengarten. “Durch den Neubau soll die räumliche Situation in en stationären Behandlungsbereichen deutlich entzerrt werden”, erklärt LWL-Krankenhausdezernent Prof. Dr. Meinolf Noeker. Das gerontopsychiatrische Zentrum ist Bestandteil des Standortentwicklungsplans Herten (“StEP Herten”), der von der LWL-Politik 2020 verabschiedet wurde. Noeker: “Wenn der Neubau in Betrieb ist, können wir auch die bestehenden Gebäude sukzessive umbauen und sanieren, ohne dass wir Patient:innen und Therapieangebote in vorübergehenden Lösungen wie etwa Containern unterbringen müssen.”

Fertigstellung Ende 2026

“Wir planen mit einer Fertigstellung der Baumaßnahme bis zum Jahresende 2026”, sagt LWL-Baudezernent Urs Frigger. Mit Gesamtkosten in Höhe von knapp 22 Millionen Euro liegen die Kosten über dem im Grundsatzbeschluss veranschlagten Betrag von rund 14 Millionen Euro. “Auch der LWL bleibt von den immensen Kostensteigerungen im Bausektor nicht verschont”, so Frigger. “Mit der vorliegenden Planung ist es uns dennoch gelungen, die Anforderungen an ein modernes psychiatrisches Krankenhaus zu erfüllen.” Gleichzeitig genüge das Gebäude gemäß der LWL-Gebäudeleitlinie 2030 den strengen Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus erzeugt Strom für den Eigenverbrauch. Frigger: “Die Investitionen für nachhaltiges Bauen und einen klimafreundlichen Betrieb sind anfangs zwar höher als bei konventionellen Bauvorhaben, rentieren sich aber im Lebenszyklus des Gebäudes. Nachhaltiges Bauen hat also geringere Folgekosten.”

Hintergrund

Die LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin wurde 1985 in Betrieb genommen. Sie bietet 195 vollstationäre Betten und 100 Tagesklinik-Plätze an. Am Standort Herten gibt es vier Tageskliniken mit insgesamt 60 Plätzen, die sich durch den jeweiligen Behandlungsschwerpunkt (Allgemeinpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Psychosomatische Medizin) unterscheiden. Jeweils 20 Plätze werden in den ausgelagerten allgemeinpsychiatrischen Tageskliniken in Dorsten und Haltern betrieben.

Pressekontakt:

Rosa Sommer, LWL-Universitätsklinikum Bochum, rosa.sommer@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle
presse@lwl.org

 


Fotos zu dieser Pressemitteilung können Sie in unserem Newsroom herunterladen.


Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

BE