Roboterarm beim Kniegelenkersatz

Die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg setzt als eine der ersten Kliniken Norddeutschlands auf die MAKO-Technologie beim künstlichen Gelenkersatz

Henstedt-Ulzburg, 06.05.2021 Als erstes Krankenhaus im Großraum-Hamburg und Schleswig-Holstein setzt die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg bei der Kniegelenkersatzchirurgie ab sofort auf die Unterstützung durch einen OP-Roboterarm. Die MAKO genannte Technologie ermöglicht den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks mit idealer und millimetergenauer Positionierung. Ein optimaler Sitz der Prothese kann so mit hoher Sicherheit erreicht werden – Voraussetzung für ein schmerzfreies Leben mit einem künstlichen Gelenk.

Wenn künftig ein OP-Roboter beim Einsetzen künstlicher Kniegelenke den Spezialisten für Endoprothetik an der Paracelsus-Klinik assistiert, gehört die Klinik auch bundesweit zu den medizinischen Vorreitern auf diesem Gebiet, denn in ganz Deutschland bieten derzeit nur rund 25 Kliniken die OP mit dem Mako Roboterarm der Firma Stryker an.

Die Spezialisten für Endoprothetik der Klinik rund um den Sektionsleiter Dr. med. Johannes Erler sind überzeugt von den Vorteilen der roboterassistierten Chirurgie: „Wir planen die OP auf Grundlage eines CTs. Nun füttern wir jedoch den MAKO-Arm mit diesen patientenindividuellen Daten, die OP-Planung wird dadurch gegenüber bisherigen Eingriffen noch einmal verbessert. Während des Eingriffs ermöglicht uns dann unser Roboter-Assistent eine außergewöhnliche Präzision beim Sägen der Knochen“, erläutert Erler

Die Vorteile für die Patienten sind spürbar: Sie profitieren von einer größeren Patientensicherheit, das künstliche Gelenk ist beweglicher, Schmerzen nach der Operation verringern sich und die Patienten sind im wahrsten Sinne des Wortes „schneller wieder auf den Beinen und können damit auch schneller eine anschließende Rehabilitation antreten. „Studien zufolge können Patienten, die mit einem MAKO operiert wurden, schneller wieder ihre Alltagstätigkeiten aufnehmen“, so Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.

Mit 3-D-Modell zu erhöhter Präzision

Eine OP-Planung auf Grundlage eines CT-Bildes gehört auch bei bisherigen Gelenkersatzoperationen zum Standard. Die Planungssoftware des MAKO errechnet jedoch auf Basis der Röntgenbilder ein 3D Modell und macht Vorschläge zur Wahl der Prothesengröße und Positionierung der Sägeschnitte. Der erfahrene Operateur kann diese Vorschläge weiter optimieren und auch während der OP noch auf nötige Veränderungen reagieren. Neben der optimierten und präzisen Planung ergeben sich jedoch die eigentlichen Vorteile für den Operateur während eines Eingriffs mit dem Roboterarm. Assistent Mako gibt dem Arzt beim Sägen des Knochens eine Echtzeitrückmeldung durch grüne bzw. rote Leitlinien – vergleichbar einem Spurhalteassistenten im Auto. So lässt sich die patientenindividuelle Anatomie angepasste Planung 1:1 umzusetzen. Dabei arbeitet die elektronisch gesteuerte Säge mit einer ausgesprochen hohen Präzision – sie ist 1 mm bzw. 1 Grad genau. Diese Genauigkeit ist mit dem Einsatz von bisher verwendeten Schnittschablonen und Schneidelehren von Hand nicht zu erreichen.

Der Operateur bleibt Chef im Ring

Der Roboterarm hilft dem Arzt also bei der Operation, dennoch bleibt der Chirurg weiterhin der wichtigste Akteur im OP. Nur durch seine Muskelkraft lässt sich die elektronische Säge führen. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Präzision und Patientensicherheit stehen im Vordergrund dieser neuen Operationstechnik, die weltweit etabliert ist und nun auch hierzulande auf dem Vormarsch ist. „Als moderne Klinik wollen wir unseren Patienten die bestmögliche und qualitativ hochwertigste medizinische Versorgung bieten. Wenn medizinische Innovationen das Beste des Menschen mit dem Besten der Künstlichen Intelligenz verknüpfen, dann ist das genau der Weg, den wir hier an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg einschlagen möchten“, erklärt Klinikmanagerin Anke Franzke im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung an der Klinik.

Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg
Die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg ist ein modernes und leistungsfähiges Akutkrankenhaus mit einem Ver­sorgungsauftrag in der Grund- und Regelversorgung. Die Leistungsbereiche: Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Onkologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Neonatologie und Sektion Pädiatrie, Anästhesie und Intensivmedizin und die Zentrale Notaufnahme. Die Klinik hält 167 Planbetten und mehrere Ambulanzen vor.

Paracelsus-Kliniken Deutschland
Die Paracelsus-Kliniken zählen mit 34 Einrichtungen an insgesamt 18 Standorten zu den großen privaten Klinikträgern in Deutschland. Bundesweit betreuen rund 4.500 Mitarbeiter jährlich knapp 90.000 stationäre Patienten. Die Konzernzentrale hat ihren Sitz in Osnabrück, wo auch die Verwaltung untergebracht ist. Die Paracelsus-Kliniken wollen der Gesundheitspartner der Wahl für ihre Patienten und der Arbeitgeber der Wahl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Die Paracelsus-Kliniken gehören zur familiengeführten Beteiligungsgesellschaft Porterhouse, die Nachhaltigkeit, generationenübergreifendes Denken und unternehmerisches Verständnis auszeichnet.


MAKO: Einsatz des MAKO am Modell eines Kniegelenks


MAKO-Demo2: Präziese, roboterassistierte Operationstechnik kommt künftig an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg zum Einsatz.


MAKO-Demo1: Sektionsleiter Dr. med. Johannes Erler (links) und Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie demonstrieren die MAKO-Technologie

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Maren Maak