Münster/Hamm (lwl). Neubau an der LWL-Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hamm: Die Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gehört seit zwölf Jahren der medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum an. In Hamm wird neben der klinischen Versorgung von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen auch klinisch-psychiatrische Grundlagen- und Behandlungsforschung betrieben. Da sich die bisher bestehenden Laborräume nur bedingt für die grundlagenorientierten Forschungszwecke nutzen lassen, soll ein Neubau die hochwertige Arbeit der Forschungsabteilung unterstützen.

Der Gesundheits- und Krankenhausausschuss des LWL hat am Donnerstag (3.11.) mit großer Mehrheit für die Errichtung des Forschungsneubaus für 4,6 Millionen Euro gestimmt. Im weiteren Verlauf werden noch weitere Fachausschüsse darüber beraten, bis Mitte Dezember der Finanz- und Wirtschaftsausschuss endgültig entscheiden wird.

“Mit diesem Neubau soll nicht nur die Wettbewerbsposition unserer Forschungseinrichtung und die LWL-Universitätsklinik Hamm als Standort gestärkt, sondern sollen auch neue Fachkräfte aus der Forschung angesprochen werden”, betont der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann.

“Der Neubau schafft einen neuen und besonderen Ort für exzellente Grundlagen- und Therapieforschung beim LWL”, ist der stellvertretende Vorsitzende des LWL-Gesundheits- und Krankenhausausschusses, Prof. Dr. Thomas Reinbold (Freie Wähler), überzeugt.

“Die Beobachtung von Patient:innen, insbesondere hinsichtlich der Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter, ist eine wichtige Voraussetzung, um bereits im Medizinstudium grundlegende Gesprächsführungskompetenzen mit dieser Altersgruppe zu vermitteln, Beobachtungsfähigkeit zu stärken und gute Übungsmöglichkeiten zu bieten”, sagt Prof. Dr. Martin Holtmann, der Ärztliche Direktor der LWL-Uniklinik Hamm. Das neue Gebäude biete hierfür mit modernen Räumen auch die entsprechenden technischen Voraussetzungen für innovative Lehre.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich insgesamt auf rund 4,6 Mio. Euro. Die Finanzierung erfolgt vor allem aus Eigenmitteln der Klinik (rd. 3,1 Mio. Euro) und aus Drittmitteln u.a. von der Ruhr-Universität Bochum.

Das zweigeschossige Haus wird auf einer bereits überbauten Fläche im Bereich des ehemaligen Schwimmbades und Fitnessgebäudes der Klinik errichtet und auf das Kellergeschoss des vorhandenen Gebäudes gesetzt, das in seiner Tragestruktur erhalten bzw. ertüchtigt wird. Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt komplett über Erdwärme. Die Energiebilanz wird durch den Einbau von Niedrigtemperaturheizsystemen optimiert. Auf dem begrünten Flachdach ist eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Die produzierte Energie wird für den Eigenbedarf des Gebäudes genutzt, aber auch gegebenenfalls in das Netz der LWL-Universitätsklinik Hamm eingespeist.

Für die Vorbereitungen wie Baugenehmigung, Ausschreibung und Vergabe werden rund sechs Monate benötigt. Die Bauarbeiten werden rund 18 Monaten dauern.

Hintergrund
Die LWL-Universitätsklinik Hamm ist eine der größten Fachkliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland. Sie ist die universitäre Kinder- und Jugendpsychiatrie der Ruhr-Universität Bochum und Ausbildungshaus für Ärzte im Fachbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie, Pädiatrie (sogenannte Rotationsstellen im Fremdjahr) und Kinderkrankenpflege. Die LWL-Universitätsklinik Hamm ist für die Kinder- und jugendpsychiatrische Pflichtversorgung der Stadt Hamm sowie der Kreise Gütersloh, Soest, Unna und Warendorf mit insgesamt rd. 260.000 Einwohnern unter 18 Jahren (Stand 2019) verantwortlich. Neben der Sparte Kinder- und Jugendpsychiatrie (SGB V) wird am Standort Hamm die medizinische Rehabilitation (SGB VI) angeboten.

Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, presse@lwl.org

 


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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 19.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.