Klinikum Stuttgart zieht positive Bilanz nach über 500.000 Impfungen in der Liederhalle 

Minister Manne Lucha mit Lob und Appell

das Impfzentrum des Klinikums Stuttgart in der Liederhalle der Landeshauptstadt ist zu einem Zeichen der Pandemiebewältigung geworden. Weit über eine halbe Million Impfungen wurden dort seit Dezember vorgenommen. Ende Juli schließt das Impfzentrum nun planmäßig seine Pforten. Die letzte Impfung in der Liederhalle verband  Baden-Württembergs Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manne Lucha, mit Dank an die Akteure und die Geimpften, aber auch mit Appellen, nicht nachzulassen. 

Am 27. Dezember 2020 startete die Impfkampagne in Baden-Württemberg. Die erste Impfung wurde im Impfzentrum des Klinikums Stuttgart in der Liederhalle durchgeführt. Eine junge Pflegekraft von einer der damals vollbelegten Isolationsstationen machte den Auftakt in Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Minister Manne Lucha. Impfungen wurden als der entscheidende Weg aus der Pandemie und Wendepunkt gewürdigt. Die 7-Tagesinzidenz in der Landeshauptstadt Stuttgart lag über 100. Die vulnerablen älteren Bevölkerungsgruppen waren stark überproportional betroffen mit damals mehr als 250 aktiven Infektionen von Menschen in Alten- und Pflegeheimen der Stadt.

Seither wurde in der Liederhalle jeden Tag ohne Unterbrechung geimpft. In Spitzenzeiten konnten bis zu 5000 Impfungen am Tag verabreicht werden. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission und die darauf aufbauende Corona-Impfverordnung räumte Älteren mit hohem Risiko hohe Priorität ein. Im Stadtkreis Stuttgart verantworteten Mobile Teams des Impfzentrums in der Liederhalle auch die Immunisierung in Alten- und Pflegeheimen mit sichtbarem Erfolg. Bereits im März konnten die Zweitimpfungen in allen Alten- und Pflegeheimen mit hoher Akzeptanz abgeschlossen werden, was mit einer drastischen Reduktion der Krankenhausbehandlungen einherging. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Frau wurden im März in der Liederhalle geimpft und setzten mit der bewussten Entscheidung für das Vakzin von AstraZeneca ein Zeichen.

Seit dem Frühjahr  konzentrierten sich die Einsätze der mobilen Impfteams des Zentrums  auf soziale Brennpunkte und besonders exponierte Bereiche. Von den über 520.000 Impfungen, die Teams des Impfzentrums durchgeführt haben, waren mehr als 70.000 mobile Impfungen außerhalb der Liederhalle.   Dabei waren  Fachkräfte der Johanniter, des Deutschen Roten Kreuzes und der Malteser eine unentbehrliche Stütze.

Minister Lucha würdigte die entscheidende Rolle der Impfzentren: „Der erfolgreiche, schnelle Schutz vieler Menschen mit hohem Risiko durch die Impfungen war ein großer Schritt. Allen Beteiligten gebührt Dank und Respekt für die riesige Leistung.“ Er appellierte aber auch in den gemeinsamen Anstrengungen nicht nachzulassen. „Wir haben jetzt eine gute Ausgangslage und endlich ausreichende Impfstoffmengen. Wenn wir Normalität und unsere Freiheiten dauerhaft zurückerobern und verteidigen wollen – in Schule, Beruf, Kultur und öffentlichem Leben – dann dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Ich appelliere an alle, die das Impfangebot noch nicht genutzt haben: Lassen Sie sich impfen, schützen Sie sich und andere, übernehmen Sie Verantwortung. Es ist ihre Entscheidung.“

Stuttgarts Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, schloss sich dem Dank an und betonte: „Die Pandemie trifft besonders die Schutzlosen und Schwächeren. Die mobilen Impfteams haben daher ab jetzt eine noch wichtigere Rolle. Wir werden unsere niedrigschwelligen Impfangebote vor Ort über die Sommermonate konsequent fortsetzen. “

Der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Jan Steffen Jürgensen, dankte den Beschäftigten, die oft neben ihrer klinischen Tätigkeit in Baden-Württembergs größtem Krankenhaus Schichten im Impfzentrum übernommen haben. Für den Fall, dass der Bedarf an Impfungen die Kapazität der Praxen und Betriebsärzte übersteigen sollte, versicherte er: „Wir stehen bereit, auch kurzfristig eine sehr hohe Zahl an Impfungen mit den über 1000 Ärztinnen und Ärzten des Klinikums zu übernehmen, wenn dies erforderlich werden sollte.“ Die Abstimmung mit dem Sozialministerium sei auch in dieser Frage eng und gut.

Die letzte von über 520.000 Impfungen in der Liederhalle bekam eine Personalreferentin aus Stuttgart, Sandra Maragos. Sie freute sich nach bereits durchgemachter symptomatischer Coronainfektion im Winter darüber, jetzt einen vollständigen Schutz zu erhalten – auch mit Blick auf sonnige Urlaubspläne nach eineinhalb Jahren Pandemie.

Klinikum Stuttgart

Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeiter, darunter 2.700 Pflegekräfte und 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und fast 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.