• Das Universitätsklinikum war eine der ersten Einrichtungen, die die neu organisierte Pflegeausbildung angeboten hat.
  • Seit März 2020 stellt die Generalistik die vielfältigen Facetten der Pflege in den Mittelpunkt der Ausbildung.
  • 22 Schülerinnen und Schüler starten ab März in den Berufsalltag – viele von ihnen am Uniklinikum.
An diesem Montag (27. Februar) erhalten die ersten Klassen der generalistischen Pflegeausbildung am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ihre Abschlusszeugnisse und starten in den beruflichen Alltag. Das Uniklinikum ist mit der hauseigenen Carus Akademie in Sachsen eine der wenigen Ausbildungsstätten, die bereits im März 2020 mit der generalistischen Pflegeausbildung gestartet ist. In drei Jahren haben die Pflegeschülerinnen und -schüler gleichermaßen gelernt, wie pflegebedürftige Kinder, Erwachsene und ältere Menschen professionell versorgt werden. Die Umstellung der Pflegeausbildung zur Generalistik vereint die drei bis dahin verschiedenen Ausbildungsberufe zu einem und gibt den Pflegenden mehr Möglichkeiten und Flexibilität für die berufliche Praxis. „Wir sind sehr stolz auf unseren ersten Jahrgang der Generalistik. Nicht nur, dass die Schülerinnen und Schüler die ersten überhaupt mit den neuen Lehrplänen waren, sie mussten sich auch in den Jahren der Corona-Pandemie bewähren und teils herausfordernde Zeiten im Heimunterricht meistern“, sagt Birgit Banzhaf, Leiterin der Carus Akademie.
Christin Buchheim und Emily Teichert sind zwei von 22 Schülerinnen und Schüler, die heute ihre Abschlusszeugnisse als Pflegefachfrauen und -männer erhalten. In den vergangenen drei Jahren haben sie in der Generalistik, der neuen Ausbildungsform für die Pflege, den Beruf kennengelernt. Der Gesetzgeber schreibt seit 2020 eine generalistische Pflegeausbildung vor. Drei verschiedene Ausbildungsberufe sind damals zu einem geworden. Die Pflege-Auszubildenden lernen dabei alle Bereiche ihres Berufs kennen, unabhängig davon ob sie später kranke Kinder oder Erwachsene pflegen oder in der Altenpflege arbeiten. Dabei hat sich das Universitätsklinikum Dresden dafür entschieden, nicht nur früher – Anfang 2020 – als viele andere Bildungsträger mit der Generalistik zu beginnen. Innerhalb der generalistischen Ausbildung am Uniklinikum wird zudem eine Vertiefung für die Pädiatrie angeboten. Pro Klasse können sich etwa ein Drittel der Schülerinnen und Schüler dafür entscheiden. Ihr Lehrplan sieht eine intensivere Beschäftigung mit der Pflege von Säuglingen und Kindern vor. „In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit den Frühchenstationen sowie der Klinik für Kinderchirurgie benötigen wir speziell ausgebildete Pflegefachkräfte. Deshalb bieten wir die Vertiefung an, die sehr gut angenommen wird“, sagt Jana Luntz, Pflegedirektorin am Universitätsklinikum Dresden.
Christin Buchheim startet ab März in ihren Beruf als Pflegefachfrau in der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie. Die vielfältigen Möglichkeiten der Hochschulmedizin als Ausbildungsort haben der 32-Jährigen von Anfang an gefallen. „Die Bandbreite ist enorm und die möglichen Einsatzgebiete vielschichtig“, sagt sie. Die Generalistik habe ihr vor allem einen intensiven Einblick in die Arbeit im jetzt für sie relevanten Bereiche gebracht. Dazu hat die junge Frau später auch die Möglichkeit, in die Kinder- oder Altenpflege zu wechseln. „Diese Flexibilität schätze ich sehr“, sagt sie. Ihre Mitschülerin, Emily Teichert, hat sich nach den ersten beiden Jahren der Ausbildung entschieden, den Sonderweg zum Abschluss als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin einzuschlagen. Sie beginnt nun in der Pädiatrischen Intensivstation am Uniklinikum. „Die Generalistik bietet die Chance, ein besseres Verständnis für die anderen Bereiche der Pflege zu entwickeln“, sagt sie. „Das stärkt den Zusammenhalt untereinander und öffnet den Blick für die Herausforderungen der unterschiedlichen Pflegebereiche.“ Den engen Austausch mit den Klassenkameradinnen und -kameraden haben beide Pflegende als besonders positiv empfunden. Das hat auch geholfen, als im Lockdown von zu Hause aus und allein gelernt werden musste. Lerngruppen haben in dieser Zeit geholfen, den Kontakt zu halten und gemeinsam die Ausbildung zu meistern.
„Als Klinikum der Maximalversorgung können wir den angehenden Pflegekräften für ihre Praxisphase eine große Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten bieten. Diese intensiven Einblicke und die Zusammenarbeit mit den künftigen Kolleginnen und Kollegen sind es, die für die Auszubildenden besonders attraktiv sind“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden.  Die Übernahme- und Karrierechancen nach der Ausbildung sind gut. „Die Ausbildung junger Pflegender ist uns sehr wichtig“, sagt Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand am Universitätsklinikum. „Unsere Teams sind auf Nachwuchs in den einzelnen Professionen angewiesen. Wir werben deshalb dafür, den Start in den Beruf und eine spätere Karriere zusammen mit uns am Universitätsklinikum anzugehen.“
Die Carus Akademie setzt bei der Generalistik auf eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand authentischer beruflicher Situationen und erkennen so leichter die Zusammenhänge in alltäglichen Pflegesituationen. Dabei wird nicht mehr nach klassischen, voneinander losgelösten Fächern unterrichtet. „Bei der Form der Wissensvermittlung zieht unsere Pflegeausbildung nun mit dem praxis- und problemorientierten Lernen der Medizinstudierenden gleich“, sagt Prof. Michael Albrecht „Es ist unser Anspruch als Maximalversorger, den jungen Pflegekräften einen breiten wie realistischen Einblick in die unterschiedlichen Einsatzgebiete zu gewähren.“ Die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann startet jeweils im Frühjahr und im Herbst eines jeden Jahres. Insgesamt werden pro Jahr über 120 junge Menschen in dem Beruf ausgebildet. Interessierte können sich für den Start im Herbst noch bewerben.
Weitere Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten am Uniklinikum
Emily Teichert (r.) und Christin Buchheim sind zwei der 22 Auszubildenden, die im ersten Jahrgang der Generalistik in der Carus Akademie den Pflegeberuf erlernt haben. Im März starten sie in den beruflichen Alltag am Uniklinikum Dresden. Foto: UKD/Kirsten Lassig
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Birgit Banzhaf
Akademieleitung
Die Deutschen Universitätsklinika sind führend in der Therapie komplexer, besonders schwerer oder seltener Erkrankungen. Die 34 Einrichtungen spielen jedoch als Krankenhäuser der Supra-Maximalversorgung nicht nur in diesen Bereichen eine bundesweit tragende Rolle. Die Hochschulmedizin ist gerade dort besonders stark, wo andere Krankenhäuser nicht mehr handeln können: Sie verbindet auf einzigartige Weise Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die Uniklinika setzen federführend die neuesten medizinischen Innovationen um und bilden die Ärzte von morgen aus. Damit sind “Die Deutschen Universitätsklinika” ein unersetzbarer Impulsgeber im deutschen Gesundheitswesen. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) macht diese besondere Rolle der Hochschulmedizin sichtbar. Mehr Informationen unter: www.uniklinika.de