Münster/Bielefeld/Westfalen-Lippe (lwl). Seit dem Beginn des Krieges sind nach Auskunft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) aus der Ukraine rund 340 behinderte oder pflegebedürftige Menschen und ihre Begleiter:innen nach Westfalen geflohen und dort in Einrichtungen untergekommen.

Rund 220 Menschen davon brauchten Unterstützung und Betreuung, Hierfür werde der LWL nach dem jüngsten Gesetz zuständig (Eingliederungshilfe) so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning im Sozialausschuss des Verbandes in Münster. Unter den Flüchtlingen seien 78 Minderjährige. Oft kämen die flüchtenden Menschen in Gruppen gemeinsam mit ihren Betreuer:innen.

Die meisten hilfebedürftigen Menschen seien nach Bielefeld gekommen, weil die großen Behinderten-Einrichtungen dort kurzfristig so viele Menschen unterbringen konnten, sagte Münning. Westfalen-Lippe habe bundesweit “einen großen Teil” der Aufnahmen dieser hilfsbedürftigen Menschen geleistet.

Er könne nicht sagen, ob es zeitnah weitere größeren Flüchtlingsgruppen gebe. Die finanziellen Folgen der Betreuung, die der LWL übernehme werde, schätze er als “erheblich” ein. Münning: “Das werden die Kommunen über die LWL-Umlage finanzieren müssen.” Hilfe vom Land oder vom Bund halte er für nicht realistisch.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, presse@lwl.org

 


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