Münster, 23.01.2024. Dreizehn Jahre lang lief Franco* auf seinen Fußrücken – mehr schlecht als recht und immer unter Schmerzen. Der Junge aus Angola wurde mit beidseitigen Klumpfüßen geboren, einer schweren Fehlbildung, bei der die Knochen seiner Füße so weit verdreht waren, dass die Sohlen gar keinen Bodenkontakt mehr hatten. Nun wurde die komplizierte Fußfehlstellung vom Team der Kinder- und Neuroorthopädie um Chefarzt Dr. Eckhard Maicher im St. Franziskus-Hospital Münster in mehreren aufwändigen Operationen korrigiert.

Die Anfrage zur Behandlung des Dreizehnjährigen kam über das Friedensdorf International in Oberhausen, das es sich zur Aufgabe macht, Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland zu holen. „Bei uns würden derartige Fehlstellungen gleich nach der Geburt mit Gipsverbänden und einer minimalinvasiven Operation korrigiert“, erklärt Dr. Eckhard Maicher, der sofort bereit war, dem jungen Patienten zu helfen. „Durch die fehlende Vorversorgung in Angola war die Korrektur nun nur noch mit komplexen Operationen möglich.“ Für die Behandlung stellte das Franziskus Hospital keine Kosten in Rechnung.

So kam Franco im Februar 2022 für die Operation seines rechten Fußes nach Münster. Nach einer kurzen Erholungsphase und einem Besuch in seiner angolanischen Heimat, stand im April 2023 die Behandlung seines linken, noch stärker betroffenen Fußes an. Diese gestaltete sich deutlich komplizierter, was unter anderem an fehlendem Hautgewebe lag. Unterstützung erhielten Dr. Maicher und sein Team dabei von Dr. Irina Herren, Chefärztin der Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie am St. Marien-Hospital Lüdinghausen, das ebenfalls zur Franziskus Stiftung gehört. Es folgte eine erste Schwenklappenplastik für den Rückfuß, im Oktober dieses Jahres dann noch eine Eigenhauttransplantation mit Gewebe aus Francos Oberschenkel. Drei Monate verbrachte der Junge stationär im Hospital, nun freut er sich über den erfolgreichen Abschluss seiner Behandlung.

Wichtig für den weiteren Behandlungsverlauf ist dabei eine entscheidende Nachsorgekomponente: Orthopädie Technik Menßen stattet Franco mit speziell an seine Füße angepassten Orthesen aus, die die operativen Korrekturen stabilisieren und seine Fußstellung weiter optimieren sollen. Die Orthesen, die Menßen kostenfrei anfertigte, werden Franco in diesen Tagen zurück in seine Heimat begleiten.

Bereits im Jahr 2018 hatten Dr. Maicher und sein Team auf Anfrage des Friedensdorfs einen angolanischen Jungen mit Klumpfüßen operiert. Der damals Siebenjährige kann heute weitestgehend normal laufen. „Wir haben kürzlich noch Fotos von ihm bekommen“, freut sich Dr. Maicher. „Wir hoffen, dass auch Francos Fußstellung weiterhin stabil bleibt und er bald mit den anderen Kindern zusammen herumtoben kann.“

*Name geändert

 

Maren Stöber

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