Gemeinsame Pressemitteilung Klinikum St. Georg und Diakonissenkrankenhaus Leipzig:

 

Neue Anlaufstelle bei chronischer Atemnot: Diakonissenkrankenhaus und Klinikum St. Georg gründen erstes Emphysemzentrum im Leipziger Raum

 

Leipzig, 26. August 2021 – Rund sieben Millionen Menschen leiden hierzulande an einer chronischen Lungenerkrankung wie der COPD. Hierbei ist Atemnot eine häufige Begleiterscheinung, die in solchen Fällen häufig schon bei geringer Belastung auftritt und von den betroffenen Patientinnen und Patienten als sehr einschränkend empfunden wird. Das Diakonissenkrankenhaus Leipzig und das Klinikum St. Georg Leipzig haben soeben gemeinsam ein Spezialzentrum zur Behandlung von schwerer Atemnot bei Emphysempatienten gegründet. Es heißt Emphysemzentrum Leipzig und ist das erste derartige Behandlungszentrum im Leipziger Raum.

 

Der medizinische Begriff Lungenemphysem (kurz: Emphysem) kann als eine krankhafte Aufblähung der Lunge beschrieben werden. Das Lungenemphysem ist eine Form der COPD. Ein Lungenemphysem entsteht durch entzündliche Prozesse im Lungengewebe – ausgelöst durch Schadstoffe, wie sie beim Rauchen inhaliert werden. Chronische Atemnot, zunächst bei Belastung und in einem späteren Stadium auch bei Ruhe, ist ein typisches Symptom für ein fortgeschrittenes Lungenemphysem.

 

Das neue Leipziger Behandlungszentrum richtet sich an chronisch kranke Lungenpatienten, die in besonderer Weise von Atemnot betroffen sind. Durch verschiedene Voruntersuchungen wird dabei zunächst geprüft, wer von dieser Spezialbehandlung profitieren könnte und wer nicht. Denn tatsächlich ist es so, dass diese therapeutische Option nur für einen bestimmten Patientenkreis besteht. Die hier angebotenen Therapien zielen darauf ab, die bestehende Atemnot zu verringern, die Belastbarkeit zu verbessern und dadurch für die betroffenen Patientinnen und Patienten wieder mehr Lebensqualität zu erreichen.

 

Sofern diese Behandlung grundsätzlich möglich erscheint, muss entschieden werden, ob eine Therapie entweder auf interventionellem oder auf operativem Wege erfolgen kann. Die spezialisierten Voruntersuchungen und Festlegungen zum jeweils geeigneten Behandlungsansatz erfolgen in der Klinik für Pneumologie und Kardiologie des Diakonissenkrankenhauses Leipzig. Hier findet auch die schonende interventionelle Therapie statt. Mit Hilfe eines Bronchoskops werden dabei während einer kurzen und milden Narkose nur wenige Millimeter kleine Lungenventile in die Atemwege eingelegt, die für eine bessere Lungenbeweglichkeit sorgen. Sofern dies nicht möglich ist oder sinnvoll erscheint, kann auch eine operative Entfernung von Lungengewebe für eine Linderung von Atemnot sorgen. Dieser Eingriff wird in der Klinik für Thoraxchirurgie des Leipziger Klinikums St. Georg endoskopisch, das heißt mittels „Schlüssellochchirurgie“ durchgeführt.

 

Neben Pneumologen und Thoraxchirurgen gehören auch erfahrene Radiologen, Atmungstherapeuten und spezialisierte Physiotherapeuten zum zentralen Team des Emphysemzentrums Leipzig. In einem regelmäßig tagenden Emphysemboard wird der individuelle Behandlungsverlauf aller Patientinnen und Patienten im engen persönlichen Austausch von Lungenärzten, Thoraxchirurgen und Radiologen fachübergreifend diskutiert und gemeinsam strukturiert nachbeobachtet. Die Leistungsfähigkeit aller Patienten wird vor und nach dieser Spezialbehandlung mittels des komplexen Verfahrens der Spiroergometrie gemessen, um so den konkreten Behandlungseffekt genau einschätzen zu können.

 

Für die Gründung des Emphysemzentrums gelten strukturelle und personelle Voraussetzungen sowie fundierte Erfahrungen, bestätigt durch die jeweiligen Fachgesellschaften – u. a. von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Seit dem Jahr 2015 arbeiten das Klinikum St. Georg und das Diakonissenkrankenhaus bereits eng im gemeinsam getragenen Lungenkrebszentrum Leipzig-Nordwest zusammen, das nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist.

 

„Für Lungenpatienten in der Leipziger Region ist es eine gute Nachricht, dass es nun vor Ort ein solches Fachzentrum gibt“, erläutert, Dr. Thomas Blankenburg, der als Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Kardiologie des Diakonissenkrankenhauses das Leipziger Emphysemzentrum leitet. „Unser Ziel ist es, bei möglichst vielen Betroffenen eine spürbare Linderung ihrer dauerhaften Atembeschwerden zu erreichen und auf diese die Lebensqualität deutlich zu verbessern.“

 

„Auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen arbeiten beide Leipziger Krankenhäuser schon seit mehreren Jahren eng und vertrauensvoll zusammen – für Patientinnen und Patienten freut es mich außerordentlich, dass dies nun auch zur Behandlung dieser mit schweren Leiden verbundenen Krankheit geschieht – noch dazu in Form eines weiteren Fachzentrums mit regionaler Alleinstellung“, ergänzt Dirk Herrmann als Kaufmännischer Geschäftsführer des Diako.

 

„Mit der minimalinvasiven Entfernung von überblähtem Lungengewebe steht bei Kontraindikation für das endoskopische Verfahren eine schonende Methode zur Lungenvolumenreduktion zur Verfügung“, sagt Dr. Axel Skuballa, der als Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie des Klinikum St. Georg ebenfalls Leiter des neuen Emphysemzentrums ist.

 

„Mit dem Emphysemzentrum wird die medizinische Versorgung in Leipzig weiter ausgebaut und gestärkt. Es ist wichtig, dass wir im Verbund und mit der Expertise der Ärzte aus unseren beiden Häusern auch den Patientinnen und Patienten mit solchen speziellen Erkrankungen helfen können“, sagt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin der St. Georg Unternehmensgruppe.

  

Weitere Informationen und Kontakt:

Emphysemzentrum Leipzig

 

Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig                  Klinikum St. Georg Leipzig

Klinik für Pneumologie und Kardiologie               Klink für Thoraxchirurgie

Chefarzt Dr. Thomas Blankenburg                     Chefarzt Dr. Axel Skuballa

www.diako-leipzig.de                                      www.sanktgeorg.de

 

Honorarfreies Pressefoto:

Wenn gewünscht, stellen wir Ihnen gern beiliegendes Pressefoto in druckfähiger Auflösung zur themenbezogenen Berichterstattung zur Verfügung.

Bildunterschrift: Die Chefärzte Dr. Axel Skuballa vom Klinikum St. Georg und Dr. Thomas Blankenburg vom Diakonissenkrankenhaus (v. l.) leiten gemeinsam das neue Emphysemzentrum Leipzig, in dem Patientinnen und Patienten mit chronischer Atemnot gezielt behandelt werden können (Foto: Klinikum St. Georg, Annett Prager).

 

 

Über das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig:

Das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist ein sächsisches Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Kapazität von 250 Betten. Pro Jahr werden hier über 14.000 Patient:innen stationär und rund 25.000 Patient:innen ambulant behandelt. Zum Leistungsspektrum des evangelischen Krankenhauses gehören sieben Fachkliniken mit den Schwerpunkten Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gefäßchirurgie, Pneumologie, Gastroenterologie und Onkologie, Kardiologie und Geriatrie sowie Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Im Haus sind zudem ein zertifiziertes Darm- und Gefäßzentrum sowie mehrere Belegkliniken angesiedelt. Das nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig. Es betreibt eine Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege und ist Mitglied im Traumanetzwerk Westsachsen. Weitere Informationen: www.diako-leipzig.de

 

Über die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft:

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.340 Betten, 41 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.550 Pflegeplätzen, drei Hospize, 37 Medizinische Versorgungszentren, neun Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,6 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionär:innen der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionär:innen ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln. Weitere Informationen: www.agaplesion.de

 

Alexander Friebel
Dipl.-Journalist
Referent Unternehmenskommunikation
Abteilung Unternehmenskommunikation
Schwerpunkt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig gemeinnützige GmbH
Im Verbund von AGAPLESION
Georg-Schwarz-Straße 49, 04177 Leipzig

Geschäftsführung: Dipl. Betriebswirt (BA) Dirk Herrmann, Dr. Michael Kühne
Sitz der Gesellschaft und Registergericht: Leipzig HRB 30590