Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:

Glücksspielsucht in der Gruppe behandeln – mit Abstand und Maske
Ambulantes Angebot startet in diesem Sommer

Bochum (lwl). Das LWL-Universitätsklinikum Bochum hat sich in den zurückliegenden Jahren auf die Behandlung von Verhaltenssüchten wie die Glücksspielsucht spezialisiert. So bietet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventvmedizin im Rahmen ihres Behandlungsschwerpunkts Sucht die Spezialsprechstunde Pathologisches Glücksspielen an. Neben der Diagnostik und Beratung zählt zum ambulanten Leistungsspektrum nun erstmals eine Therapiegruppe für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihren Umgang mit Glücksspielen zum Beispiel an Geldautomaten oder im Spielcasino und Sportwetten zu kontrollieren. Am nächsten Montag (5.7.), um 17 Uhr startet das neue einstündige Angebot – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln sowie Verordnungen der Landesregierung.

“Wir möchten in Zeiten von Corona unsere therapeutischen Angebote – und hierzu zählen auch Gruppentherapien – weitestgehend aufrecht erhalten”, betont der Ärztliche Direktor Prof. Georg Juckel. “Der Leidensdruck von seelisch erkrankten Menschen, die oft mit enormen persönlichen und sozialen Problemen zu kämpfen haben und daher isoliert leben, ist sehr groß. Hier müssen wir mit Gesprächstherapien gegenhalten.”
Der leitende Oberarzt des Behandlungsbereichs Sucht, Dae-In Chang, hat das neue Angebot konzipiert und wird gemeinsam mit der Psychologin Larissa Ehebrecht künftig durch die neue Gruppe führen. “Wir möchten eine zusätzliche Behandlung anbieten, wenn die regulären ambulanten Behandlungsoptionen nicht mehr ausreichend sind”, so Chang. “Damit unsere Patientinnen und Patienten einen Weg finden aus ihrer Sucht, ist es wichtig, sie mit einem strukturierten und zielgerichteten Therapiekonzept zu unterstützen.”

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich wöchentlich zu zwölf Terminen. Dabei werden therapierelevante Themengebiete vorgegeben, die sich an kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden orientieren. Interessierte können sich in der Suchtambulanz des LWL-Universitätsklinikums Bochum anmelden, Tel. 0234 5077-1190. Sie werden zunächst zu einem Vorgespräch eingeladen. Das Gruppenangebot ist mit einer Teilnahme an einer begleitenden ambulanten Behandlung mit Diagnostik und Beratung verbunden.

 


Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 18.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.