Was Patienten während der Narkose einen sanften und sicheren Schlaf beschert, zählt zu den schlimmsten Klimakillern weltweit: Narkosegase. Sie werden über das OP-Abluftsystem nach außen geleitet und verursachen so bis zu 35 Prozent der Emissionen einer Klinik. Die Helios Kliniken in Bad Saarow und Schwelm erproben nun ein Filtersystem, welches eine Wiederaufbereitung der Gase ermöglicht.

 

Dr. Stefan Wirtz bei der Narkose (Helios)

Nach Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin werden in den deutschen Krankenhäusern pro Jahr 17 Millionen Narkosen vorgenommen. Hinzu kommen viele Tausend weitere Narkosen im ambulanten Bereich. Die klimaschädlichen Emissionen einer siebenstündigen Operation mit dem Narkosegas Desfluran entsprechen beispielsweise einer Autofahrt von 8.000 Kilometern.

„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – denn zunehmende Hitzeperioden, Extremwetter und eine hohe Abgasbelastung schaden der Gesundheit. Wir nehmen unsere Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit sehr ernst. Bis 2030 halbieren wir bei Helios unsere direkten CO2-Emissionen auf jährlich noch 100.000 Tonnen CO2. Bis 2040 wollen wir die Klimaneutralität erreichen. Das Recycling von Narkosegas ist hier ein großer Hebel und wir nehmen hier gern eine Vorreiterrolle am Klinikmarkt ein“, sagt Helios CEO Robert Möller. Bislang gibt es nur in Baden-Württemberg klare politische Vorgaben zum Narkosegasrecycling für die landeseigenen Uni-Kliniken.

Bis Februar 2023 testen die Helios Kliniken in Bad Saarow und Schwelm Prozedere und Effektivität. Am Narkosegerät werden Aktivkohlefilter angebracht, die die Gase, die normalerweise nach draußen abgeleitet werden, abfangen. Die so gesammelten Gase werden im Anschluss von einem Dienstleister aufbereitet und kommen ganz im Sinne der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft wieder zum Einsatz. Bis zu 90 Prozent können so recycelt und wiederverwendet werden.

Helios geht aber noch einen Schritt weiter und versucht insgesamt den Einsatz besonders klimaschädlicher Narkosegase so weit wie möglich zu reduzieren. „Zum einen können wir die Gaszufuhr in das Narkosegerät auf das unbedingt notwendige Maß reduzieren, ohne dass es den Patienten oder die Anästhesiequalität in irgendeiner Weise beeinflusst. Zum anderen nutzen wir seit März 2022 Helios-weit kein Lachgas mehr“, erklärt Dr. Stefan Wirtz, Fachgruppenleiter Anästhesie bei den Helios Kliniken. Lachgas ist bei weitem das klimaschädlichste Narkosegas. Den Einsatz von Desfluran – ebenfalls ein sehr schädliches Gas – hat Helios bereits in wenigen Monaten um 40 Prozent reduzieren können. Ziel ist es, bis Ende des Jahres 50 Prozent einzusparen.

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Über Helios
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


Pressekontakt:
Franziska Vallentin
Pressesprecherin
Helios Kliniken GmbH
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