• Von der Urologie geleitetes Zentrum für fünf Jahre als European Prostate Cancer Center for Excellence zertifiziert.
  • European Association of Urology (EAU) vergibt Titel lediglich an 18 europäische Kliniken.
  • Klinische Expertise, Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie Qualitätsmanagement geben den Ausschlag.
Das von der Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden geleitete Prostatakarzinomzentrum ist von der Europäischen Vereinigung für Urologie (European Association of Urology – EAU) als „European Prostate Cancer Center for Excellence“ (EPCCE) zertifiziert worden. Diese Auszeichnung auf der Basis einer umfassenden Überprüfung erhielten nur 18 europäische Zentren, wovon ein Drittel in Deutschland ansässig ist. Mit dem Konzept der EPCCE verfolgt die EAU das Ziel, jene europäischen Zentren zu identifizieren, die auf internationalem Maßstab mit qualitativ hochwertiger Krebsbehandlung, Forschung und Ausbildung hervorstechen. Im Mittelpunkt der Zertifizierung stehen die Aspekte multidisziplinäre Strukturen bei Diagnostik und Therapie, umfassende Forschungsaktivitäten auch in Bezug auf die Dokumentation und Auswertung der Behandlungsergebnisse sowie eine strukturierte Aus- und Weiterbildung des Klinikpersonals. Diese Inhalte müssen zudem einem Qualitätssicherungs- und Qualitätskontrollverfahren unterworfen sein.

„Ohne die kritischen Blicke führender Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete lässt sich medizinische Exzellenz nicht nachweisen. Deshalb leistet die Zertifizierung der ‚European Prostate Cancer Center for Excellence‘ einen wichtigen Beitrag dafür, die auf europäischer Ebene herausragenden Zentren als Vorbilder für eine zeitgemäße Versorgung schwer kranker Menschen auszuzeichnen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Wir freuen uns sehr, dass es die Klinik für Urologie gemeinsam mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) auf Anhieb geschafft hat, die strengen Kriterien der Zertifizierung zu erfüllen. Das ist ein weiterer Beleg für die herausragende Stellung der Krebsmedizin am Uniklinikum.“

„Die erfolgreiche EPCCE-Zertifizierung ist das Ergebnis einer bereits vor Jahren begonnenen Aufbauarbeit“, sagt Prof. Christian Thomas. Der Direktor der Klinik für Urologie hatte 2019 die bereits international renommierte Klinik mit dem Ziel übernommen, sie weiter nach vorn zu bringen, damit sie Schrittmacher für eine exzellente Krankenversorgung bleibt und Maßstäbe in der Forschung setzt. Das jetzt vergebene Zertifikat bestätigt diesen Kurs. Mit heute rund 4.000 Operationen pro Jahr gehört die Klinik für Urologie des Dresdner Uniklinikums zu den größten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den minimalinvasiven Eingriffen – darunter jährlich mehr als 360 roboterassistierte Operationen mit dem „Da Vinci“-System. Doch vor Beginn einer Krebsbehandlung steht eine exakte Diagnose, ohne die eine leitliniengerechte sowie erfolgreiche Therapie nicht möglich ist. Basis dafür bildet die Bündelung der Kompetenzen der Fachabteilungen im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden. Hier sind alle beteiligten Disziplinen – Urologie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie und Psychoonkologie – zusammengeschlossen, um für alle Krebspatientinnen und -patienten einen individuellen Therapieplan zu erstellen. Die seit vielen Jahren zertifizierte und kontinuierlich überprüfte Zusammenarbeit überzeugte auch die Auditoren der EAU.

Forschungsprogramm überprüft Therapieabläufe und -ergebnisse
Die hohe Zahl an Krebsoperationen in der Klinik für Urologie bildet die Basis für ein vielgestaltiges bei der EPCCE-Zertifizierung ebenfalls evaluiertes Forschungsprogramm, dessen einzelne Projekte in nationale Netzwerke und Forschungsverbünde eingebunden sind. Ein Schwerpunkt ist die Versorgungsforschung. Dabei wird auf Basis einer umfassenden Dokumentation von Behandlungsabläufen und -ergebnissen kontinuierlich die Qualität aller Eingriffsformen wissenschaftlich überprüft. Das vermittelt den Patientinnen und Patienten der Klinik die Gewissheit, gut versorgt zu sein und gibt dem Klinikteam Selbstbewusstsein: „Wir erreichen auch im bundesweiten Vergleich stets Spitzenwerte bei der Ergebnisqualität“, sagt Privatdozentin (PD) Dr. Angelika Borkowetz. Die für Koordination des Prostatakarzinomzentrums verantwortliche Leitende Oberärztin sieht in der Erhebung dieser Daten nicht nur das Ziel, die Qualität der Behandlungen kontinuierlich sicherzustellen, sondern darüber hinaus auch OP-Techniken zu optimieren oder weiterzuentwickeln. Darunter fallen unter anderem das Entfernen der Prostata und der dazugehörigen Lymphknoten. Aus der Perspektive der Patienten spielt der Erhalt der Potenz und Kontinenz eine nahezu ebenso wichtige Rolle wie eine komplette Entfernung des Tumorgewebes.

Großes Behandlungsspektrum sorgt für attraktive Aus- und Weiterbildung
Die Klinik für Urologie vereint das gesamte Spektrum der urologischen Krankheitsbilder und deren chirurgische und medikamentöse Therapien. Drei urologische Normalstationen, eine Wachstation sowie fünf mit neuester Technik ausgestattete Operationssäle bilden die Basis für eine umfassende Aus- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. Im Rahmen eines strukturierten, die Rotation durch alle Teilbereiche der Klinik beinhaltenden Ausbildungsprogramms lernen die angehenden Fachärztinnen und -ärzte neben modernen Diagnostikverfahren das gesamte Spektrum urologischer Therapien kennen. Ein voll ausgestattetes Forschungs- und Routinelabor sowie ein klinisches Studienzentrum bieten zusätzlich alle Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Ausbildung. Damit erfüllt die Klinik für Urologie auch diese für die EPCCE-Zertifizierung notwendigen Anforderungen.

Das Uroonkologische Zentrum am NCT/UCC
Die optimale Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen bedarf höchster medizinischer und pflegerischer Qualität. Entsprechend der neuesten Standards und Forschungsergebnisse werden die Therapien stetig aktualisiert und angepasst. Auch deshalb ist das Prostatakarzinomzentrum Teil des NCT/UCC. Seit März 2014 ist dieses Zentrum entsprechend der Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) sowie nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Darüber hinaus sind seit Mai 2021 alle von der Klinik für Urologie angebotenen Krebstherapien im entsprechend zertifizierten Uroonkologischen Zentrum des NCT/UCC gebündelt. Neben dem Prostatakarzinomzentrum gehören die Module Niere und Blase mit den entsprechenden onkologischen Erkrankungen zum Uroonkologischen Zentrum.

Das Uroonkologische Zentrum am NCT/UCC stellt einheitliche Qualitätsstandards zur Diagnose und Therapie uroonkologischer Tumore sicher. Für jede Patientin und jeden Patienten dieses Zentrums entsteht innerhalb der Fachbereiche Urologie (Operative Behandlung), Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie ein individueller Behandlungsplan auf der Basis neuester Erkenntnisse. Die Abstimmung erfolgt in den zweimal wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen, in denen jeder Fall gemeinsam mit allen für die Behandlung relevanten Fachdisziplinen besprochen wird. Auf dieser Basis kann den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Therapie angeboten werden. Dabei stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Krebspatientinnen und -patienten im Mittelpunkt.

Die ambulante Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt über spezialisierte Sprechstunden in der Poliklinik für Urologie beziehungsweise im Gebäude des NCT/UCC. Die Hauptkooperationspartner des Prostatakarzinomzentrums beziehungsweise des Uroonkologischen Zentrums sind neben der Klinik für Urologie die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, die Medizinische Klinik I sowie das Institut für Pathologie.

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Kontakt für Medienschaffende:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Urologie
Direktor: Prof. Dr. med. Christian Thomas
Die Deutschen Universitätsklinikasind führend in der Therapie komplexer, besonders schwerer oder seltener Erkrankungen. Die 34 Einrichtungen spielen jedoch als Krankenhäuser der Supra-Maximalversorgung nicht nur in diesen Bereichen eine bundesweit tragende Rolle. Die Hochschulmedizin ist gerade dort besonders stark, wo andere Krankenhäuser nicht mehr handeln können: Sie verbindet auf einzigartige Weise Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die Uniklinika setzen federführend die neuesten medizinischen Innovationen um und bilden die Ärzte von morgen aus. Damit sind “Die Deutschen Universitätsklinika” ein unersetzbarer Impulsgeber im deutschen Gesundheitswesen. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) macht diese besondere Rolle der Hochschulmedizin sichtbar. Mehr Informationen unter: www.uniklinika.de