Marl (lwl). “Ist doch nur ein Joint”, das hören Eltern und Lehrer oft, wenn sie junge Menschen auf ihren Cannabis-Konsum ansprechen. “Doch auch Cannabis ist eine Droge und in ihrer Wirkung auf den Körper nicht zu unterschätzen, besonders, wenn dieser sich noch in der Entwicklung befindet”, weiß Dr. Michele Cagnoli, leitender Oberarzt an der Marler Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Hinzu komme, dass es bei vielen Konsumenten nicht bei einer Droge bleibe. Die Zahl der Patient:innen, die unterschiedliche Substanzen mit einer betäubenden Wirkung konsumieren, habe sich drastisch erhöht, so der Kinder- und Jugend-psychiater. Dazu gehören unter anderem Kokain, Ecstasy, Beruhigungsmittel und auch Heroin.Eine Ursache sei auch die Pandemie: “Der Wegfall sozialer Kontakte hat häufig dazu geführt, dass die Jugendlichen die ‘leere’ Zeit mit dem Konsum von Drogen gefüllt und so negative Gefühle gedämpft haben,” so Cagnoli. Das stelle ihre Familien und das gesamte soziale Umfeld vor eine große Herausforderung.

Wie können Bezugspersonen auf den Drogenkonsum von jungen Menschen reagieren? Wann ist es an der Zeit, professionelle Hilfe zu suchen? Und welche Hilfestellung kann die Multi-Familien-Therapie ganzen Familien, einschließlich Geschwistern und anderen Bezugspersonen dabei geben, sich gegenseitig zu unterstützten, miteinander zu kommunizieren und einen neuen Bezug zu ihren erkrankten Familienmitgliedern zu finden? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das Referenten-Team des Haard-Dialogs mit Dr. Rüdiger Haas, dem Ärztlichen Direktor der LWL-KLinik Marl-Sinsen, Dr. Michele Cagnoli und Janine Vörding aus dem Pflege- und Erziehungsdienst.

Termin
Haard-Dialog
Ist doch nur “Gras”, oder?
Problematischer Drogenkonsum bei jungen Menschen
Dienstag, 8. November, 18:30 Uhr bis 20 Uhr, Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen,
Halterner Straße 525, 45770 Marl-Sinsen
Der Eintritt ist frei
Um Voranmeldung wird gebeten

Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung sind der Nachweis über ein negatives Ergebnis eines tagesaktuellen Corona-Test (kein Selbsttest) und das Tragen einer FFP2-Maske.

Hintergrund
Mit der Veranstaltungsreihe Haard-Dialog bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, unter anderem mehr über psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erfahren, Therapiemöglichkeiten kennenzulernen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, ohne sich vorher in “Arztsprache” üben zu müssen.

Der LWL-Klinik Marl-Sinsen sind sechs Tageskliniken angegliedert. Sie befinden sich in Recklinghausen, Herne, Bottrop, Coesfeld, Borken und Gronau.

Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle und Kerstin Seifert, LWL-Klinik Marl-Sinsen – Haardklinik -, presse@lwl.org

 


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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 19.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.