Leipzig, 16. November 2023 – Es grenzt an eine Selbstverständlichkeit, dass Patientinnen und Patienten während ihrer Operation eine Narkose erhalten. Weitgehend unbekannt ist dabei aber die Tatsache, dass die meisten Narkosegase eine gravierende Nebenwirkung haben – sie sind hochgradig klimaschädlich. Im OP-Bereich des Diakonissenkrankenhauses Leipzig wurde deshalb soeben ein nachhaltiges Kreislaufsystem eingeführt, das fortan Treibhausgas-Emissionen verhindert – und zugleich auch noch Betriebskosten einsparen hilft.

Wie aktuelle Studien zeigen, ist der Gesundheitsbereich in den westlichen Industrieländern für acht bis zehn Prozent des gesamten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich. In Krankenhäusern kommt dabei insbesondere den Narkosegasen – neben dem anfallenden Müll und den Heizkosten – eine besonders negative Bedeutung zu. Dies zumindest dann, wenn diese über Fortleitungssysteme ungefiltert in die Atmosphäre abgegeben werden. Dies ist nicht nur hierzulande, sondern weltweit in nahezu allen Krankenhäusern noch der Fall.

Vorreiterrolle beim Narkosegas-Recycling

Im Gegensatz dazu setzt das Diakonissenkrankenhaus Leipzig ab sofort und konsequent auf ein Kreislaufsystem, bei dem freigesetzte Narkosegase über spezielle Filter aufgefangen und anschließend einem umfassenden Recyclingprozess zugeführt werden. Mit dem Unternehmen ZeoSys aus Luckenwalde wurde hierfür der geeignete Partner gefunden. Dieser stellt die dafür erforderlichen Spezialfilter zur Verfügung, mit denen alle 17 Anästhesie-Arbeitsplätze im OP-Bereich des Diako frisch ausgestattet worden sind. Sobald der maximale Füllstand eines solchen Filters erreicht ist, wird dieser durch einen neuen ersetzt und der mit Narkosegasen beladene Filter an den Kooperationspartner nach Brandenburg zurückgesandt, wo er vollständig recycelt wird. Es ist hierbei technisch möglich, das im Filter gesammelte Narkosegas zurückzugewinnen und für einen erneuten medizinischen Einsatz aufzubereiten. Auch die leeren Flaschen und anfallenden Plastikreste werden wiederverwertet.

„Wir sind sehr stolz, dass es uns mit der Einführung dieses innovativen Kreislaufsystems als einem der ersten Krankenhäuser im mitteldeutschen Raum gelungen ist, ein lang gehegtes Nachhaltigkeitsziel zu erreichen“, sagt Dr. Frank Wagner, der als Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie auch der OP-Manager im Leipziger Diako ist. „Nachdem wir uns in den vergangenen Jahren intensiv damit befasst haben, Lachgas und andere besonders klimaschädliche Inhalationsnarkotika durch verträglichere Alternativen zu ersetzen, ist dies ein echter Meilenstein in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Klimaschutz in der Anästhesie rechnet sich auch wirtschaftlich

Und auch aus wirtschaftlichem Blickwinkel dürfte sich die Einführung des neuen Kreislaufsystems zur Narkosegas-Rückgewinnung rechnen. Denn den einmaligen Investitionskosten von rund 30.000 Euro stehen Stromeinsparungen in ungefähr gleicher Größenordnung gegenüber, da keine Druckluft mehr für nun überflüssige Fortleitungssysteme benötigt wird. Abzüglich der laufenden Kosten für die neuen Filtersysteme kann somit im Diakonissenkrankenhaus Leipzig bereits im zweiten Betriebsjahr mit Kosteneinsparungen von rund 25.000 Euro pro Jahr gerechnet werden.

Im mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION, dem auch das Leipziger Diako angehört, rückt neben der stetigen qualitativen Weiterentwicklung des medizinischen Versorgungsangebots immer stärker auch der Wunsch und die Bereitschaft in den Fokus, sich insgesamt noch zukunftsfähiger aufzustellen. Aus diesem Grund wurde vor rund einem Jahr die Abteilung Nachhaltigkeit, Beschaffung, Technik und Projektmanagement gegründet, die seitdem standortgreifend tätig ist. Auch die Einführung des Narkosegas-Recyclings in Leipzig erfolgte in enger Zusammenarbeit von technischen Spezialisten mit den medizinischen Anwendern. Es ist geplant, die gesammelten Projekterfahrungen in naher Zukunft auch für andere AGAPLESION-Standorte nutzbar zu machen.

Über das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig:

Das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist ein sächsisches Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Kapazität von 250 Betten. Pro Jahr werden hier über 14.000 Patient:innen stationär und rund 25.000 Patient:innen ambulant behandelt. Zum Leistungsspektrum des evangelischen Krankenhauses gehören sechs Kliniken und ein spezialisierter Fachbereich mit den Schwerpunkten Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gefäßchirurgie und Angiologie, Pneumologie und Kardiologie, Gastroenterologie und Onkologie sowie Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Im Diako sind mehrere Behandlungszentren (Darm-, Endoprothetik-, Emphysem-, Fuß- und Sprunggelenk- sowie Hernien-, Lungenkrebs- und Weaning-Zentrum) sowie mehrere Belegkliniken angesiedelt. Das nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifizierte Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig. Es betreibt eine Berufsfachschule für Pflegeberufe und verfügt über eine hauseigene Physiotherapie, die auch ambulant tätig ist. Zudem ist es als Lokales Traumazentrum im Traumanetzwerk Westsachsen zertifiziert. Weitere Informationen: www.diako-leipzig.de

Über die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft:

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.443 Betten, 39 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.524 Pflegeplätzen, fünf Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden mehr als eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln. Weitere Informationen: www.agaplesion.de

 

Alexander Friebel


Dipl.-Journalist

Referent Unternehmenskommunikation

Abteilung Unternehmenskommunikation

Schwerpunkt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

alexander.friebel@ediacon.de

Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig gemeinnützige GmbH

Im Verbund von AGAPLESION

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