Aus Sicht des Klinikums ist es bedauerlich, dass ver.di Nürnberg kategorisch alle Gespräche über einen Weg zurück in die Tarifgemeinschaft ablehnt.
Ganz konkret beinhaltet das letzte Angebot des Klinikums, dass die Beschäftig- ten in der untersten Lohngruppe ab Januar 2022 mindestens zwölf Euro pro Stunde verdienen. Das entspricht – abhängig von der Betriebszugehörigkeit – einer Lohnsteigerung von 13,5 bis 17,6 Prozent innerhalb von 24 Monaten. Dieses Angebot liegt deutlich über dem, was branchenübliche Tarifverträge in der Privatwirtschaft vorsehen. In den darauffolgenden Jahren wären sogar weitere Erhöhungen geplant. So würden je nach Aufgabengebiet und Betriebs- zugehörigkeit die Stundenlöhne spätestens ab 2024 auf 12,40 Euro bis 15,48 Euro steigen.
Löhne deutlich über Branchenniveau in Aussicht gestellt
Für diesen Donnerstag hat ver.di die KNSG-Beschäftigten zum Warnstreik auf- gerufen. „Wir bedauern den Streikaufruf, weil wir ver.di in einer für Kranken- häuser wirtschaftlich sehr schwierigen Situation stark entgegengekommen und bereit sind, Löhne deutlich über Branchenniveau zu bezahlen. Doch wir sind nach wie vor gesprächsbereit“, betont Dr. Andreas Becke, KNSG-Geschäftsfüh- rer und Vorstand Finanzen und Infrastruktur des Klinikums. Das Klinikum ap- pelliert an ver.di, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und gemeinsam nach einer Lösung für eine Rückkehr in die Tarifgemeinschaft zu suchen.
Aus Sicht des Klinikums Nürnberg kommt der Warnstreik zudem zur Unzeit, da sich das Klinikum mit seinem kommunalen Versorgungsauftrag nach wie vor den Herausforderungen der dritten Corona-Welle stellen muss und hier aktuell über 100 Patientinnen und Patienten mit COVID-19 behandelt werden.
Die Klinikum Nürnberg Service-GmbH wurde 1997 gegründet. Mit der Grün- dung der 100-prozentigen Tochtergesellschaft konnten damals Hunderte Ar- beitsplätze gesichert werden. Das Klinikum Nürnberg betont, dass es die Ar- beitsplätze der Beschäftigten in der KNSG auch in Zukunft erhalten will. „Zu- dem bieten wir den Beschäftigten viele Möglichkeiten, sich weiter zu qualifi- zieren“, ergänzt Peter Schuh, Vorstand Personal und Patientenversorgung am Klinikum Nürnberg. Außerdem können KNSG-Mitarbeiter an Vergünstigungen des Klinikums, zum Beispiel am Jobticket, teilnehmen.