Das Klinikum Südstadt wächst mit der Stadt
Trotz Corona – 6,78 Millionen Euro Jahresüberschuss in 2020

Das Klinikum Südstadt Rostock kann an seine langjährige erfolgreiche Entwicklung anknüpfen. Trotz der starken Auswirkungen durch die Corona-Pandemie konnte auch das Wirtschaftsjahr 2020 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 6,78 Millionen Euro abgeschlossen werden (2019: 8,56 Mio. Euro). 2,5 Millionen Euro vom Klinikplus fließen in Projekte der Stadt.
„Dieses Ergebnis war angesichts des Ausnahmejahrs mit vielen zusätzlichen Belastungen nicht zu erwarten“, sagte Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski. „Aufgrund dieser stabilen Lage kann das Klinikum die Eigenmittel für die kommenden Baumaßnahmen aus eigener Kraft aufbringen. Die Stadt unterstützt das städtische Klinikum zusätzlich mit einem jährlichen Investitionszuschuss in Höhe von 500.000 Euro. Wir danken der Belegschaft und Klinikleitung, die mit ihrem Einsatz diesen guten Jahresabschluss ermöglicht haben.“

Erlöse aus Krankenhausleistungen gestiegen

Die Erlöse aus den Krankenhausleistungen erhöhten sich in 2020 um 7,6 Mio. Euro auf 113,4 Mio. Euro bei einem Gesamtumsatz von 153 Mio. Euro (2019: 142,6 Mio. Euro), obwohl das Leistungsgeschehen am Klinikum coronabedingt gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Das geht vor allem auf einen höheren Landesbasisfallwert von 3.529,85 Euro (+136,38 Euro), der die Grundlage für die Vergütung der Krankenhausleistungen bildet, und die Freihaltepauschalen des Bundes für COVID-19-Patienten zurück.

„Das Corona-Jahr hat all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel abverlangt. Wir sind sehr stolz auf unser Team und möchten gemeinsam die nächsten ambitionierten Ziele anpacken“, betonte Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath. „Wir stehen unmittelbar vor der größten Erweiterung des Klinikums mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro. Das Klinikum wächst mit der Stadt, den Menschen und ihren Bedürfnissen.“

Erweiterung des medizinischen Spektrums
Insgesamt 35.161 Patienten (2019: 36.713) wurden im vergangenen Jahr in der größten kommunalen Klinik des Landes MV stationär, teilstationär oder vor- und nachstationär behandelt sowie 2.883 Kinder geboren. Dazu kamen 48.172 ambulante Patienten (2019: 51.412). Im Durchschnitt verbrachten die stationären Patienten 5,78 Tage in dem städtischen Krankenhaus mit 464 Betten.
2020 startete der am Klinikum Südstadt stationierte 24-Stunden-Intensivtransporthubschrauber (ITH) der Johanniter Luftrettung insgesamt 340 Mal. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten 1.453 Frauen und Männer am Klinikum Südstadt (2019: 1.317), davon sind 150 Auszubildende in sieben Berufen.

„Das medizinische Spektrum wird laufend den aktuellen Erfordernissen angepasst“, unterstrich der Ärztliche Direktor Prof. Jan P. Roesner. „So wird mit dem neuen Hybrid-OP und dem zweiten Herzkatheterlabor insbesondere die Gefäßchirurgie und Herzmedizin ausgebaut. Auch in der Intensivmedizin stellen wir uns den Herausforderungen der Zeit, erweitern unser Spektrum und werden künftig auch Geräte zum vollständigen Herz-Lungenersatz (ECMO) und Weaningplätze zur Entwöhnung von der künstlichen Beatmung vorhalten. Das hängt nicht nur mit der Corona-Pandemie zusammen, sondern auch mit der demografischen Entwicklung und immer älter werdenden Menschen.“

Mehr als 21.000 Corona-Tests in 2020

Aufgrund der Corona-Pandemie erhöhten sich die Materialkosten um 2,1 Millionen Euro. Insbesondere für Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie für Testungen auf das Virus bei Patienten und Mitarbeiter sind in 2020 zusätzliche Kosten angefallen. Insgesamt wurden im Vorjahr über 21.000 Tests für Patienten und Mitarbeiter auf das Coronavirus SARS-CoV-2 durchgeführt.

Davon unabhängig stiegen auch die Personalkosten um 4 Millionen Euro kräftig in Folge von Tarifanpassungen. Für rund 3,5 Millionen Euro wurde 2020 neue Medizintechnik angeschafft, unter anderem ein 3D-Biopsietisch zur besseren Früherkennung von Brustkrebs, ein Angiographiegerät für die Radiologie zur Gefäßdarstellung, mehrere Beatmungs- und Ultraschallgeräte und Überwachungsmonitore für die Intensivstation. Investiert wurde auch in einen modernen Bekleidungsautomaten für die Funktionswäsche der Mitarbeiter.