Nierenkrebszentrum im KRH Klinikum Siloah geht neue Wege mit dem Da Vinci-System

Die Klinik für Urologie im KRH Klinikum Siloah hat in ihrem Nierenkrebszentrum ein neues OP-Verfahren erfolgreich etabliert. Für eine minimalinvasive Operation – auch genannt Schlüssellochoperation – bei Nierentumoren wird üblicherweise ein Zugang durch die Bauchhöhle gewählt – im Fachjargon als transperitonealer Zugang benannt. Diese Methode bietet dem operierenden Arzt zwar in vielen Fällen eine gute Übersicht über die Niere, jedoch birgt sie auch zusätzliche Risiken. So kann vor allem der Darm ungewollt verletzt werden. Auch können sich in Folge der Operation Verwachsungen im Bauchraum bilden. Diese können chronische Schmerzen und Verdauungsbeschwerden nach sich ziehen, bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen oder in extremen Fällen sogar zu einem Darmverschluss führen. Derartige Folgen treten zwar nur extrem selten auf, dennoch sind sie als Risiko vorhanden.

Die alternative Methode, die jetzt im KRH Klinikum Siloah etabliert worden ist, ist der sogenannte retroperitoneale Zugang. Hierbei wird die Bauchhöhle vollständig intakt gelassen und die oben genannten Risiken dadurch ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil: Tief unterhalb der Niere sitzende Tumore sind über diesen Zugang deutlich leichter zu erreichen als durch die Bauchhöhle. Allerdings ist das Operieren durch den retroperitonealen Zugang deutlich anspruchsvoller. Aus diesem Grund hat das Team um Urologie-Chefarzt Prof. Alexandre Pelzer neben der intensiven Vorbereitung auf den Einsatz der neuen OP-Methode auch noch einen externen Experten hinzugezogen: Dr. med. Georg Schön, Chefarzt der robotischen Urochirurgie an der Urologischen Klinik München-Planegg sowie Leiter des Zentrums für roboter-assistierte Chirurgie am Franziskus-Krankenhaus Berlin. Er begleitete die ersten beiden von Oberarzt Dr. med. Marcel Stoll, Leiter des Nierenkrebszentrums, und Oberarzt Dr. med. Yannick Lippka, Sektionsleitung robotische Uro-Chirurgie, durchgeführten Operationen. Operiert wurde mit Hilfe des Da Vinci-OP-Roboters, durch dessen enorm bewegliche und gleichzeitig extrem exakt steuerbaren Instrumente kleinteilige Operationen wie diese erst möglich werden. „Das war eine großartige Gelegenheit, direkt aus dem Erfahrungsschatz von Herrn Dr. Schröder profitieren zu können und diese OP gemeinsam durchzuführen,“ betont Stoll. In beiden Fällen konnten den Patienten der Nierentumor entfernt werden und die Niere dabei erhalten bleiben. Beide Patienten erholten sich nach Operation sehr schnell.

Aufgrund der positiven Erfahrung und dem guten OP-Verlauf wird das Nierenkrebszentrum diesen Zugang in Zukunft standardmäßig durchführen, sofern die Lage und Größe des Tumors sowie Vorerkrankungen und -operationen dies zulassen. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Dass wir einen derart komplexen Zugang mit alle seinen Vorteilen für unsere Patientinnen und Patienten jetzt als Standard anbieten können ist ein Meilenstein für die robotisch-assistierte urologische Chirurgie am Klinikum Siloah,“ unterstreicht Pelzer.

Das Nierenkrebszentrum am KRH Klinikum Siloah ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert und ist das größte Zentrum dieser Art in der Region Hannover. Jährlich werden hier über 150 Eingriffe an der Niere, Harnleiter und Nebenniere durchgeführt, die allermeisten davon mit dem Da Vinci-System.

Zusätzlich zu den Zentren für Prostatakrebs, Blasenkrebs und Hodenkrebs an der Klinik für Urologie am Klinikum Siloah ist auch das Nierenkrebszentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert und das größte Zentrum dieser Art in der Region Hannover. Jährlich werden hier über 150 Eingriffe an der Niere, Harnleiter und Nebenniere durchgeführt, alle mit dem Da Vinci-System.

 

Freuen sich über einen gelungenen Wissenstransfer und zwei erfolgreiche Operationen: Dr. med. Yannick Lippka, Dr. med. Georg Schön und Dr. med. Marcel Stoll.

 

i.A. Lennart Dreyer
Redakteur
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