Neues Patientenmanagementsystem erleichtert Prozesse auf der Kinder-Überwachungs- und Intensivstation

 

Mit Inbetriebnahme der neuen Kinderüberwachungs- und Intensivstation im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums St. Georg wurde gleichzeitig auch COPRA6, ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS) eingeführt. Diese Programme erbringen einen Großteil der Dokumentation automatisiert und helfen, die Vorgaben für eine lückenlose, nachvollziehbare und gut leserliche Dokumentation zu erfüllen. Zugleich binden sie das Personal perspektivisch weniger an die Dokumentation und bringen Pflegekräften und Ärzten einen zeitlichen Zugewinn. „Die Zeit am Patienten ist auf Intensivstationen ein wertvolles und knapper werdendes Gut. Die Anforderungen an die Dokumentation steigen stetig. Gerade auf unseren Intensivstationen mit ihrem hoch technisierten und anspruchsvollen Umfeld wollten wir als Erstes den Schritt weg von der papierbasierten Akte hin zu einer breit verfügbaren digitalen Dokumentation wagen. Mit der Einführung des Systems vor einem Jahr auf unserer Neonatologie und den überaus positiven Erfahrungen dort, war für uns schnell klar, dass auch die neue Kinder-IMC und ITS von diesem Programm profitieren soll”, sagt Thomas Werchau, Leiter der St. Georg IT-Services GmbH.

 

„Ich bin sehr froh, dass COPRA6 nun auf unseren beiden Intensivstationen läuft”, sagt Oberarzt Dr. med. Norman Händel, Abteilungsleiter der Kinder-Intensivstation und Gesamtprojektleiter der COPRA6-Implementierung am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. „Hinter uns liegen mehr als zwei Jahre intensiver Vorbereitungen. Es wurde in moderne Monitoringsysteme und bettseitige IT-Hardware investiert. In zahlreichen und tiefgreifenden Beratungen mit Pflegenden und der Ärzteschaft wurde die Konfiguration der COPRA6-Oberflächen in 400-seitigen Fachkonzepten vertraglich festgehalten und umgesetzt”, fügt Dr. Händel hinzu. Mit der Einführung des Systems auf der neonatologischen und Kinder-Intensivstation ist das Projekt noch längst nicht beendet. „Der Schulungsaufwand für Pflegende und Ärztschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden”, betont Dr. Händel. „Wir wollen alle Beschäftigten mitnehmen, daher biete ich zweimal wöchentlich einstündige Schulungen für die Ärzteschaft und Pflegekräfte sowie eine niederschwellige 24/7-Hotline an. Das soll die Akzeptanz des neuen Systems erhöhen, Ängste abbauen und Frustrationen vorbeugen”, führt er weiter aus.

 

Das System wurde speziell für den Einsatz auf Intensivstationen und in der Anästhesie entwickelt. Ziel des Systems ist es, die intensivmedizinische Patientenkurve möglichst vollständig digital abzubilden. Bereits heute können alle relevanten Vitalparameter sowie Einstell- und Messwerte von Beatmungsgeräten automatisch in das System übernommen werden. Vorhandene Laborparameter werden über eine Schnittstelle unmittelbar in der digitalen Patientenakte angezeigt, ohne ein zusätzliches Programm aufrufen zu müssen. Bilanzen werden automatisch erstellt, die händische Berechnung entfällt. Anordnungen, die Ärzte direkt im PDMS dokumentieren, sind an allen anderen Arbeitsplätzen mit entsprechendem Zugang und für Rufdienste von Zuhause aus einsehbar. Pflegekräfte können so Anordnungen zeitnah und gut lesbar nachvollziehen und im System quittieren, wenn sie diese ausgeführt haben. So ist es möglich, Informationen über die Behandlung zeitgleich an mehreren Orten auf der Intensivstation und in der Anästhesie einzusehen und zu nutzen. Dadurch lassen sich Behandlungsfehler und Verzögerungen aufgrund schlecht leserlicher Anordnungen oder nicht greifbarer Akten vermeiden. Die frei werdende Zeit kann wieder verstärkt für die direkte Pflege am Patienten genutzt werden.

Das Programm entlastet zudem den Bereich Medizincontrolling, da Intensivfälle zügiger, vollständiger und ohne redundante Aktenprüfung abgerechnet werden können. „Spannend finde ich, dass die Bedienoberfläche des Programmes von seinen Nutzern lebt und nicht in Stein gemeißelt ist. Das bedeutet, dass kleinere Anpassungen und gute Ideen bei unkritischen Sachverhalten direkt durch unser Team umgesetzt werden. Bei kritischen Elementen, welche das Medizinproduktegesetz tangieren, werden die Änderungen durch die Entwicklungsabteilung der COPRA System GmbH geprüft und perspektivisch umgesetzt”, sagt Thomas Werchau. „Aktuell befinden wir uns in Stufe 1 des Projektes. Jetzt planen wir die Ausrollung in den Intensivbereichen der Anästhesie, Pneumologie, Neurologie (Stroke Unit), Kardiologie und im Schwerbrandverletztenzentrum. Zeitgleich starten wir die zweite Projektphase, in der es vor allem um die Implementierung weiterer Schnittstellen und die Anbindung der Infusionssysteme gehen wird”, ergänzt der IT-Chef.

„Der Bund und die Länder fördern mit 4,3 Mrd. Euro im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes u.a. den Ausbau der digitalen Infrastruktur und IT-Sicherheit von Krankenhäusern. Das Patientendatenmanagementsystem, das jetzt hier zum Einsatz kommt, muss intuitiv bedienbar und übersichtlich sein, damit nichts übersehen wird. Wir erhoffen uns die notwendige Entlastung unserer Ärzte und Pflegenden durch eine Reduktion des Dokumentationsaufwands. Außerdem erwarten wir einen Rückgang von Reklamationen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen durch sauber und vollständig dokumentierte Leistungen. Mit der Einführung des Systems reagieren wir auf die zeitgemäßen Anforderungen an eine moderne Dokumentation in unseren Intensivbereichen”, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin der St. Georg Unternehmensgruppe.

 

Bild: Oberarzt Dr. Norman Händel, Abteilungsleiter Kinder-Intensivstation und Gesamtprojektleiter der COPRA6-Implementierung am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

 

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