Minimalinvasive Chirurgie für bessere Lebensqualität

Interview mit einer Krebspatientin von Chefarzt Dr. Aref Alemi

Im Dezember 2021 wurde Hanne* mit Verdacht auf Krebs zur Weiterbehandlung an ein Krankenhaus ihrer Wahl überwiesen. Die 60jährige entschied sich für das KRH Klinikum Großburgwedel, da sie dort in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hatte.

Dr. Aref Alemi, Chefarzt der Gynäkologie, war Hannes behandelnder Arzt. Wir führten ein Interview mit der Patientin.

Wie begann alles, welche Symptome hatten Sie und welche Schritte haben Sie  unternommen?

Hanne: Ich erinnere mich an die Zeit vor Weihnachten, da zeichneten sich bei mir, obwohl ich in der Postmenopause bin, im Becken- bzw. Rücken- und Nierenbereich Schmerzen ab. Ich erinnerte mich an den Menstruationsschmerz. Ein blutiges Sekret zeichnete sich zudem ab. Das alles hat mich dann natürlich beunruhigt und ich wusste, dass eine Abklärung nötig ist. Eine Vorsorge hatte ich über zwei Jahre nicht wahrgenommen, coronabedingt. Kurz vor Weihnachten untersuchte mich dann mein Gynäkologe. Er sah, dass sich in der Gebärmutter ein Myom, also ein Polyp, befand und machte einen Abstrich. Das Ergebnis war positiv, der Befund also abklärungsbedürftig. Alles Weitere sollte im Krankenhaus untersucht werden. Ich wurde gefragt, welches Krankenhaus ich wählen würde. Ich entschied mich für das Krankenhaus in Großburgwedel. Mein Gynäkologe bestätigte meine Entscheidung und meinte, dass ich bei Dr. Alemi in den besten Händen wäre. So war es letztendlich auch.

Was geschah bei der Weiterbehandlung im KRH Klinikum Großburgwedel?

Hanne: Am 5. Januar 2022 hatte ich dort ein Gespräch und ich bin gründlich von einer Ärztin am ersten Tag untersucht worden. Sie sagte mir, dass es nicht ausreichend sei, nur eine Kürettage vorzunehmen. Es würde darauf hinauslaufen, dass Eierstöcke und Gebärmutter ebenfalls entfernt werden müssen. Das war für mich kein Problem. Ich wollte einfach nur, dass dieser Tumor entfernt wird. Vor der Ausschabung wurde ich von Dr. Alemi genauestens aufgeklärt. Als das Ergebnis kam, hat sich meine Ahnung leider bestätigt: ein fortgeschrittenes Karzinom wurde diagnostiziert, Eierstöcke und Gebärmutter müssen entfernt werden. Er erklärte, dass er minimalinvasiv operiert, dazu hat er genauestens beschrieben, was mich erwartet. Er sagte mir auch, es wäre ein Geschenk, wenn der Krebs mit dieser totalen Operation entfernt werden könne und die Hoffnung bestehe, dass der Krebs nicht gestreut habe. Die Ungewissheit darüber, ob und inwieweit der Krebs andere Organe befallen hat, hat mich sehr bedrückt.

Wie lief die Operation ab?

Hanne: Nach der Operation am 7. Januar 2022 hatte ich dann Gewissheit. Die Operation wurde von Dr. Alemi durchgeführt – vorher war ich zwei Tage zur Vorbereitung im Krankenhaus. Es wurden keine Auffälligkeiten im Bauchbereich gefunden. Dass die Operation minimalinvasiv durchgeführt wurde, war für mich nicht selbstverständlich. Meine Befürchtung war, dass bei adipösen Personen, so wie mir, diese Methode nicht möglich ist. Aber diese Befürchtung hat mir Dr. Alemi gleich genommen. Es wurden vier kleine Schnitte gemacht und die Gebärmutter mit den Eileitern sowie den Eierstöcken entfernt.

Was geschah nach der Operation?

Hanne: Durch die minimalinvasive Operation konnte ich nach zwei Stunden aufstehen und auch schon zur Toilette gehen. Ich war sehr glücklich, als ich aus der Narkose erwachte und dann auch so schnell wieder fit war. Ich wurde dazu motiviert mobil zu werden, was ich auch selber wollte. Ich bin zeitnah die Flure auf- und abgelaufen – jeden Tag mehrmals. So bin ich schnell wieder auf die Beine gekommen und konnte nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen. Zusätzlich wurde eine Bildgebungsdiagnostik gemacht, diese gab die Sicherheit, dass keine Auffälligkeiten oder Metastasen, beispielsweise in Lunge, Leber oder Abdomen, zu erkennen waren. Nach einer kurzen Genesungsphase konnte ich wieder in den Arbeitsalltag als Pflege- und Betreuungskraft starten.

Mit der Operation konnte das Karzinom komplett entfernt werden. Eine Weiterbehandlung war nicht mehr nötig, Chemotherapie und Bestrahlung entfielen somit.

Hatten Sie Schmerzen?

Hanne: Ich habe nach der Operation keine starken Schmerzen gespürt, konnte komplett auf eine Medikation verzichten. Vorsicht ist zu Beginn der Genesung noch beim Heben und Tragen geboten. Ich fühle mich fit und belastbar und bin sehr dankbar, dass durch diese OP-Methode ein sonst nötiger Krankenhausaufenthalt von mehreren Wochen nicht nötig war.

Wie haben Sie sich in dieser ganzen Zeit gefühlt?

Hanne: Wenn man so eine Diagnose bekommt, dann denkt man natürlich: „Sollte jetzt alles zu Ende sein?“ Ich habe nicht zuerst an mich gedacht, ich dachte an die, um die ich mich noch kümmern möchte und die unbedingt noch meine Hilfe und Unterstützung brauchen. Durch meinen Beruf in der Betreuung kümmere ich mich auch um Senioren in betagtem Alter, die gesagt haben: „Also, wenn du nicht mehr wiederkommst, möchte ich auch nicht mehr leben“. Wichtig war mir auch, dass ich mich weiterhin um meine Familie kümmern kann. Diese Dinge haben mich sehr beschäftigt und vor allem hat mich die Ungewissheit sehr zermürbt.

Was würden Sie anderen Betroffenen raten bzw. Menschen, die vielleicht gar nicht wissen, was sie haben?

 Hanne: Auf jeden Fall ist es wichtig, immer akribisch zur Vorsorge zu gehen. Mir hat es geholfen, immer sofort den Folgetermin zu vereinbaren, anstatt zu sagen „Ich melde mich dann wieder“. Meine Betreuung ist natürlich auch engmaschig, daher habe ich auch schon den nächsten Termin bei meinem Gynäkologen abgesprochen.

Safe The Date: Am 6. April 2022 um 13 Uhr findet ein Online-Stream unter krh.de/mic über das Thema MIC (Mikroinvasive Chirurgie) mit Vorträgen von Dr. Alemi und Dr. Menzel statt. Betroffene und Interessierte werden abgeholt und über die Thematiken Krebs, Gynäkologie und minimalinvasive Eingriffe aufgeklärt. Gerne können sich alle Teilnehmenden auch im Online-Chat auf Facebook und YouTube beteiligen, ihre Geschichten teilen und Fragen stellen, die von den Experten beantwortet werden.

 

* Auf Wunsch der Patientin haben wir hier einen anderen Namen verwendet als ihren tatsächlichen.

Klinikum Region Hannover GmbH
Stadionbrücke 6

30459 Hannover

www.krh.de

Foto: KRH
Chefarzt Dr. Aref Alemi (l.) operiert minimal-invasiv OP im KRH Klinikum Großburgwedel