Mit der Schere gegen Viren: 1,5 Mio Euro Förderung für Innovation im Kampf gegen Viren. Forscher*innenteam unter Leitung von Elisabeth Zeisberg, Göttinger Kardiologin aus der UMG, erhält weitere Förderung im bundesweiten Innovationswettbewerb SPRIND-Challenge „Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel“ der Bundesagentur für Sprunginnovation.

 

Das Team CRISPR ANTIVIRALS unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Herzzentrum Göttingen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), (4.v.l.) konnte sich ebenso wie fünf weitere Teams im kompetitiven SPRIND-Wettbewerb ein weiteres Jahr für die Förderung qualifizieren und erhält 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Sechs Teams haben sich erfolgreich für die zweite Stufe der SPRIND Challenge qualifiziert: (v.l.) Dr. Daniel Lauster, FU Berlin (MucBoost), Prof. Dr. Axel Schambach, Medizinische Hochschule Hannover (iGUARD platform), Prof. Dr. Hendrik Dietz, TU München (Virustrap), Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen (CRISPR/Cas13-mediated antiviral therapy), Prof. Dr. Harald Schwalbe, Goethe-Universität Frankfurt am Main (RNA-drugs), Prof. Dr. Mark Brönstrup, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (PROTAC-powered antivirals). Foto: SPRIND

 

(umg) Warum nicht einfach Viren zerschneiden und auf diese Weise unschädlich machen? Für die Fortentwicklung dieser innovativen antiviralen Therapie erhält das niedersächsische Forscher*innen-Team „CRISPR/Cas13-mediated antiviral therapy“ (CRISPR ANTIVIRALS) unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Herzzentrum Göttingen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), eine weitere Förderung durch die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND).

Das Team CRISPR ANTIVIRALS konnte sich ebenso wie fünf weitere Teams im kompetitiven SPRIND-Wettbewerb ein weiteres Jahr für die Förderung qualifizieren und erhält 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die ausgewählten Teams überzeugten die Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft, dass ihre Arbeiten neue antivirale Medikamente hervorbringen können, die das Potenzial haben, aufgrund ihres Wirkmechanismus auch gegen heute noch unbekannte Viren erfolgreich eingesetzt werden zu können. Die Challenge-Teams für die zweite von drei möglichen Förderungsphasen wurden am 26. Oktober 2022 bekannt gegeben.

Das Forscher*innen-Team „CRISPR ANTIVIRALS“nutzt das antivirale Abwehrsystem CRISPR/Cas13. Das Abwehrsystem wurde in Millionen Jahren der Evolution von Bakterien perfektioniert, um die Vermehrung und die zytopathischen Wirkungen von RNA-Viren wie SARS-CoV-2 durch Spaltung ihres viralen Genoms und mRNA zu blockieren. Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg (UMG) und Team haben einen Weg gefunden, der verspricht, besonders robust gegen Mutationen eines Virus zu sein. Das neue Verfahren wurde experimentell an der Universitätsmedizin Göttingen entwickelt.

Viren sind eine Bedrohung für die Gesundheit der Menschen weltweit. Trotz des beachtlichen Erfolgs von Impfstoffen werden auch antivirale Medikamente benötigt, um Erkrankten helfen zu können. Für viele Viruserkrankungen, die seit langem bekannt sind, gibt es bis heute noch keine wirksamen Medikamente. Damit ein Durchbruch bei der Entwicklung neuer antiviraler Medikamente gelingt, hat die Bundesagentur für Sprunginnovation vor mehr als einem Jahr zu dieser SPRIND Challenge aufgerufen. In dieser Challenge treten Teams parallel mit unterschiedenen Lösungsstrategien an, um in einem Wettbewerb über drei Jahre die vielversprechendsten Wirkstoffe im Kampf gegen Viruserkrankungen zu finden.

Für die Mittelvergabe bei den SPRIND Challenges hat die Bundesagentur für Sprunginnovationen ein in Deutschland neues Verfahren der Innovationsförderung etabliert, die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren der staatlichen Innovationsfinanzierung sind die vorkommerzielle Auftragsvergabe wesentlich schneller und die formalen Vorgaben weit weniger umfangreich, so dass auch kleinere Teams und Start-ups sich hieran mit Erfolg und ohne spezielles Fördermittelbeantragungs-Know-how beteiligen können.

„Die SPRIND Challenges haben sich in kurzer Zeit als wirkungsvolles Finanzierungswerkzeug zur Überbrückung des ‚Tal des Todes‘ zwischen Grundlagenforschung und Marktreife etabliert“, erklärt Dr. Jano Costard, Challenge Officer von SPRIND. „Indem wir über mehrere Jahre hinweg unterschiedliche Lösungsansätze finanzieren und deren Entwicklungsfortschritt evaluieren, können wir die beste Lösung herausfiltern.“

In einem Jahr werden die Ergebnisse der zweiten Stufe dieser SPRIND Challenge von der Jury erneut bewertet. Für die dritte und letzte Stufe des Innovationswettbewerbs werden dann bis zu vier Teams ausgewählt, die dann jeweils weitere zwei Millionen Euro für die Fortführung ihrer Entwicklungsarbeiten erhalten.

Weitere Informationen zu der SPRIND Challenge und zu den teilnehmenden Teams: https://www.sprind.org/de/challenges/antiviral

Zum Video zu den sechs Teams der SPRIND-Challenge: https://youtu.be/86N5M5Zgqkg
Der Beitrag zum Team „CRISPR ANTIVIRALS“ beginnt ab Timecode 08:01

Weitere Informationen zu „CRISPR ANTIVIRALS“ in der UMG-Presseinformation vom 10.12.2021: https://www.umg.eu/news-detail/news-detail/detail/news/gen-schere-soll-sars-cov2-und-andere-rna-viren-zerstoeren/

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg
elisabeth.zeisberg(at)med.uni-goettingen.de

Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik
hasenfus@med.uni-goettingen.de

 

Stefan Weller

Leitung Unternehmenskommunikation,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher

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