Neue SchnellschnittTechnik während der KrebsOP gibt Auskunft
NeuroSAFE: Urologen und Pathologen sichern nervenschonende Entfernung der Prostata
Bei der Entfernung der von einem Tumor befallenen Prostata kommt es u.a. darauf an, die Nerven in der Umgebung des Organs möglichst zu schonen. Ziel dabei ist es vor allem, die Frühkontinenz zu verbessern und die Erektionsfähigkeit des männlichen Gliedes über die OP hinaus zu sichern. „Wir als Operateure müssen dabei während des Eingriffs mikrochirurgisch entscheiden, ob es ausreicht, nur das ProstataGewebe und nicht auch die Nerven zu entfernen“, erklärt Prof. Dr. Michael Truß, Direktor der Klinik für Urologie im Klinikum Dortmund. Möglich wird dies durch die so genannte NeuroSAFESchnellschnittTechnik, die in Dortmund und Umgebung nur im Klinikum zum Einsatz kommt. Dabei helfen die Kolleg:innen des Instituts für Pathologie von Prof. Dr. Johann Lorenzen im Klinikum.

Das Besondere bei einer ProstataOP ist, dass etwa 50 Prozent der OrganOberfläche in unmittelbarem Kontakt mit Nerven stehen, die für die Erektion des männlichen Gliedes von enormer Bedeutung sind. Weiterhin wird die Frühkontinenz durch einen Nervenerhalt wesentlich verbessert. Eine nervenerhaltende Operationstechnik hat demnach wesentliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten.


Es kommt also im wahren Wortsinn auf jeden Millimeter an. Prof. Truß und sein Team können noch während der OP die entnommene Prostata komplett an die Pathologie schicken. Dort wird das Organ zunächst in millimeterdünne Scheiben
geteilt, schockgefroren und anschließend in feine Häutchen geschnitten. Unter dem Mikroskop können dann die Pathologen beurteilen, ob Tumorzellen den Rand der Prostata durchbrochen haben.


Die NeuroSafeSchnellschnittTechnik dauert etwa eine knappe halbe Stunde und geschieht parallel zum Eingriff. Die OPZeit verlängert sich dadurch allerdings nicht. „Wir sind froh, dem Patienten diese Technik anbieten zu können. Sie zahlt sich nämlich definitiv aus“, erklärt Prof. Truß. In der großen Mehrzahl der PatientenFälle, die mit dieser Untersuchung während des Eingriffs versorgt werden, kann eine nervenschonende Operation vorgenommen werden (bezogen auf alle Stadien). „Das sind beachtliche Ergebnisse, die weit über dem liegen, was sonst ohne NeuroSAFE machbar ist“, so Prof. Truß.


Für die Einführung dieser Methode waren beachtliche personelle, räumliche und
apparative Investitionen in der Pathologie notwendig. „Das zahlt sich am Ende für
die Patienten aus“, so Prof. Truß.