Rems-Murr-Kliniken gehen in den Corona-Krisenmodus
104. Aufsichtsratssitzung: Corona-Versorgungsplan in Kraft getreten / Investitionen in Personal und Infektionsstation machen sich bezahlt

Winnenden / Schorndorf. Angesichts rasant steigender Infektionszahlen haben die Rems-Murr-Kliniken den Aufsichtsrat informiert, dass nun der Wechsel in den Corona-Krisenmodus ansteht. Da es bisher keine ausreichende finanzielle Rückendeckung von Bund und Land gibt, haben die Rems-Murr-Kliniken einen Corona-Versorgungsplan aktiviert. Dazu gehören die Anpassung der nicht-dringlichen planbaren Behandlungen an die jeweilige Lage, die Aktivierung des Corona-Therapieteams, welches die Prozesse zentral steuert, sowie die Einführung eines Versorgungsplans mit aufeinanderfolgenden Stufen zur Anpassung von Personal und Bettenkapazitäten an die Corona-Lage.

„Die Investitionen in Personal und in den Bau der Infektionsstation zahlen sich jetzt aus”, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Rems-Murr-Kliniken, Landrat Dr. Sigel. „Die vierte Welle stellt uns vor enorme Herausforderungen, aber genau deshalb haben wir in die Infektionsstation investiert. Trotz der guten Rahmenbedingungen sind auch bei uns die Mitarbeitenden am Limit. Deshalb ist weiter wichtig: Wir sparen auch nach der Krise nicht am Personal”, so der Landrat.

Dr. Marc Nickel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, stellte auf der 104. Aufsichtsratssitzung der Rems-Murr-Kliniken fest: „Wir steuern derzeit sehenden Auges in die vierte Welle. Wir als Rems-Murr-Kliniken tun was wir können, um die Versorgung aller Patienten sicherzustellen und haben dafür den Corona-Versorgungsplan entwickelt.” Für diesen Corona-Versorgungsplan wurde mit den Klinikleitern, den Chefärzten, dem Pflegepersonal und der Verwaltung ein Stufenmodell entworfen, das je nach Höhe der Inzidenz die Bereitstellung weiterer Kapazitäten für die Versorgung von Covid-Patienten vorsieht. „Dabei werden planbare und nicht-dringliche Behandlungen verschoben und Personal umgeschichtet”, so der Geschäftsführer. „Uns stehen herausfordernde Zeiten bevor”, ergänzt der Landrat. „Der Rems-Murr-Kreis wird gemeinsam mit den Rems-Murr-Kliniken, den niedergelassenen Ärzten und den Rettungsdiensten alles tun, um die bestmögliche Versorgung der Menschen sicherzustellen.”

Auch finanziell hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Kliniken. So werden sie das Geschäftsjahr 2021 nach der Hochrechnung von Oktober mit einem negativen Ergebnis von -19,3 Millionen Euro abschließen – geplant war ein Verlust in Höhe von 15 Millionen Euro. Die erneute staatliche Aufforderung zur Absage von elektiven Operationen sowie die dramatische Infektionslage bilden sich hier noch nicht vollständig ab und es werden weitere negative Effekte auf das Jahresergebnis erwartet. Der vom Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagene „Versorgungsaufschlag” wird das Ergebnis der Rems-Murr-Kliniken internen Berechnungen nach nicht verbessern. „Durch die vorgeschriebene Berücksichtigung im Ganzjahresausgleich kann man hier nicht von einem Rettungsschirm sprechen”, so Nickel, „sondern von einer Mogelpackung, die den Kliniken wirtschaftlich nicht weiterhilft.”

 

Bessere finanzielle Unterstützung notwendig

Eine Rettung aus der Krise kann aus Sicht des Landrats nur gelingen, wenn man die Impfquote massiv steigert, die Pandemie in den Griff bekommt und Kliniken finanziell deutlich besser unterstützt. „Auf diese äußerst prekäre Lage habe ich, ebenso wie der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, Landrat Heiner Scheffold, in einem Schreiben eindringlich aufmerksam gemacht. Wir brauchen jetzt dringend die Unterstützung sowohl des Sozialministeriums als auch der Abgeordneten im Bundestag und im Landtag. Wenn wir den Kliniken enorme Belastungen zumuten, dann dürfen wir nicht noch finanziellen Druck aufbauen. Denn Wertschätzung, das heißt auch, realistisch zu sein.”, betont Sigel. Auf Kreisebene wird mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bereits gegengesteuert. So konnten in Abstimmung mit den Kreisärzteschaften zahlreiche mobile Impfaktionen im Rems-Murr-Kreis geplant und umgesetzt werden, da die notwendigen Impfungen nicht ohne weiteres durch die ambulanten Strukturen leistbar sind. Ergänzend sind auch Impfaktionen für Kinder unter 12 Jahren aus medizinischen Gründen geplant, sobald die Impfstoffe für diese Altersgruppe zugelassen sind.

 

Besuchsregelung wird eingeschränkt

Die Rems-Murr-Kliniken werden voraussichtlich zum Wochenende die Besuchsregelung einschränken. Dies geschieht vor dem Hintergrund der hohen Inzidenz und dient dem Schutz der Patienten und der Mitarbeiter.

 

  

Rems-Murr-Kliniken gGmbH

Romana Bronner

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