Institut für medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene untersucht positive Covid-19-Proben auf fünf verschiedene Varianten

Rostock – Die nigerianische SARS-CoV-2-Virusvariante B1.1.238 wurde erstmals auch in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen: Bei einer positiven Probe wurde am Donnerstag die entsprechende Mutation detektiert. Der Abstrich stammt aus dem Corona-Testzentrum der Universitätsmedizin Rostock. Seit dem 31. Januar haben wir 76 positive SARS-CoV-2-Proben auf Mutationen des Coronavirus untersucht“, sagt  Dr. Thomas Köller, zuständig für die Molekulare Diagnostik am Institut für medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene. Dabei wurden drei aus der Ursprungsvariante „Wildtyp“ entstandene, sogenannte VOCs (variants of concern, Varianten von Interesse) entdeckt, zweimal die britische Variante und nun erstmals die nigerianische Mutante. „An sich überrascht uns das Testergebnis nicht, denn Viren verändern sich beständig“, so Köller. Vor allen Dingen die Veränderungen, die dem Virus einen Vorteil bei seiner Verbreitungsstrategie bringen, also z. B. ansteckender oder aggressiver sind, sollten beobachtet werden.

Fünf Varianten können Wissenschaftler und Labormitarbeiter des Instituts derzeit erkennen: die britische, die südafrikanische, die brasilianische, die nigerianische und die dänische Mutation. „Sollten weitere Varianten bzw. Veränderungen auftreten, werden wir unsere Methoden natürlich entsprechend anpassen“, ergänzt PD Dr. Philipp Warnke, Oberarzt und Leiter der Sektion Hygiene des Instituts.Mit den im Januar eingerichteten Testreihen werden sämtliche positive Coronatests zusätzlich auf Mutationen geprüft. Die Proben – bis zu 1.000 pro Tag – stammen aus dem Corona-Testzentrum, den verschiedenen Kliniken der Unimedizin, medizinischen Versorgungszentren und weiteren externen Häusern.

Bildunterschrift: Auf dem Bildschirm ist eine Schmelzpunktanalyse zu sehen, mit der die Virusvarianten erkannt werden.

Bildquelle: Unimedizin Rostock