AOK bescheinigt Rems-Murr-Kliniken höchsten Qualitätsstandard für therapeutischen Herzkatheter / Neue Behandlungen bei undichten Herzklappen und Lungenembolie

Winnenden / Schorndorf. „Alle Leute haben Angst vor Krebs – und sterben meist an einem Herzleiden.” Für Professor Dr. Andreas Jeron, Chefarzt der Kardiologie an den Rems-Murr-Kliniken in Winnenden und Schorndorf, ist das ein zunehmendes Phänomen: Er leitet eine aufgrund der alternden Bevölkerung immer wichtigere Fachklinik, die mit jährlich 8.000 stationären Patienten zu Baden-Württembergs größten Kardiologien zählt. In den Rems-Murr-Kliniken optimiert der 57-jährige Herz-Experte mit seinem Team seit 2008 stetig die Diagnose- und Behandlungsmethoden und etabliert neue Techniken.

Mit Erfolg für seine Patienten: Die aktuellen Qualitäts-Reports der AOK (QSR = Qualitätssicherung mit Routinedaten) bescheinigen dem Rems-Murr-Klinikum Winnenden eine „überdurchschnittliche Qualität für Therapeutischen Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt”. Damit zählt die Winnender Kardiologie zu den bundesweit besten 20 Prozent und ist eine von nur zwei Kliniken in der Region mit höchster Auszeichnung und größter Fallzahl bei dieser Spezialtherapie.

Was bedeutet überdurchschnittlich? „Das bezieht sich auf die Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff und darauf, ob es innerhalb dieser Zeit Komplikationen gibt”, erklärt Prof. Jeron, der mit der PCI-Therapie ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß durchgängig macht und die Durchblutung des Herzmuskels wiederherstellt. So verhindert er, dass Muskelzellen absterben und rettet das Herz vor Folgeschäden wie einem Infarkt. „Früher musste man dazu eine Bypass-Operation durchführen, heute implantieren wir im Herzkatheterlabor sogenannte Stents, die Gefäße weit stellen”, sagt Chefarzt Jeron. Dabei führt er durch die Haut des Patienten einen dünnen Schlauch (Katheter) in ein Blutgefäß, schiebt ihn bis zum Herzen und spritzt ein Kontrastmittel, das Engpässe in den Herzkranzgefäßen zeigt. Diese werden mithilfe eines Ballons erweitert und mit Stents stabilisiert, vergleichbar Betonröhren im Tunnelbau.

Vor zwei Jahren erweiterten Prof. Jeron und sein Klinikteam außerdem die Möglichkeiten der Herzklappen-Interventionen. Nach Etablierung des sogenannten Mitral-Clippings 2014 haben sie nun seit 2020 insbesondere die Trikuspidalklappe im Fokus, die den rechten Vorhof von der rechten Herzkammer trennt und im gesunden Zustand für sicheren Verschluss und damit korrekte Lenkung des Blutflusses sorgt. „Wir sind eine der ersten Kliniken in der Region, die eine Insuffizienz der Trikuspidalklappen nachhaltig und schonend mittels Clipping behandeln.” Der Clip wird ebenfalls im Herzkatheterlabor durch einen winzigen Schnitt von der Leiste des Patienten bis ins Herz geführt, verbindet die zarten Herzklappensegel – und dichtet die Trikuspidalklappe wieder ab. „Bei dieser diffizilen Methode sind wir auf bestmögliche bildgebende Diagnostik angewiesen. Genau diese steht uns in unseren vier Herzkatheterlaboren zur Verfügung”, sagt Jeron.

Der Chefarzt berichtet von einem weiteren Verfahren, das er seit Juli 2022 in seiner Kardiologie einsetzt – der Thrombektomie etwa bei schweren Lungenembolien, bei der ein gefährliches Blutgerinnsel (Thrombus) über einen speziellen Katheter aus dem verstopften Lungengefäß gesaugt wird. Bisher wurden Blutgerinnsel mit Medikamenten aufgelöst (Lyse). „Bei der Lyse haben wir aber immer das Risiko einer Hirnblutung”, sagt Jeron. „Die Thrombektomie kann für den Patienten sicherer sein, und unsere ersten Erfahrungen damit sind sehr gut.”

8.000 Patienten pro Jahr, darunter 480 Notfälle, werden mit modernster Technik behandelt

Die Kardiologie der Rems-Murr-Kliniken sichert die Schwerpunktversorgung der Bevölkerung im Landkreis und darüber hinaus. In Winnenden sind drei Herzkatheterlabore in Betrieb; ein viertes wurde Anfang 2021 in Schorndorf eingeweiht. Am Standort Winnenden steht Patienten außerdem das Cardiac Arrest Center für schnelle Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand zur Verfügung – eines von nur fünf zertifizierten Zentren dieser Art in Baden-Württemberg.

 

Chefarzt Prof. Dr. Andreas Jeron in einem der vier Herzkatheterlabore. © RMK

 

Weitere Informationen zu den Rems-Murr-Kliniken gibt es im Internet auf www.rems-murr-kliniken.de und auf dem eigenen Youtube-Kanal. Dort finden sich spannende Videos zu den modernen Behandlungsmethoden an beiden Klinikstandorten.

 

Rems-Murr-Kliniken gGmbH
Sitz der Gesellschaft: Am Jakobsweg 1, 71364 Winnenden
Registergericht: Amtsgericht Stuttgart, HRB 726530
Geschäftsführer: André Mertel
Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Richard Sigel

Christine Felsinger

Rems-Murr-Kliniken gGmbH
Christine Felsinger M.A.
Unternehmenskommunikation
Am Jakobsweg 1
71364 Winnenden

www.rems-murr-kliniken.de