Rheinland Klinikum Grevenbroich Elisabethkrankenhaus

Vor Krankenhausentlassung: Visite mit dem Hausarzt am Patientenbett

Allgemeinmediziner Dr. Reiner Weber und Dr. Oliver Franz, Direktor des Zentrums für Geriatrie und Neurogeriatrie, stehen im engen Kontakt: Im Elisabethkrankenhaus sind ab sofort gemeinsame Visiten mit dem Hausarzt möglich.

GREVENBROICH  Hausarzt und behandelnder Klinikarzt gemeinsam am Krankenhausbett eines Patienten – was ungewöhnlich klingt, ist jetzt in der Geriatrischen Klinik im Elisabethkrankenhaus Grevenbroich Realität: Die gemeinsame Visite kurz vor der Entlassung eines Patienten bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zusammen mit dem Hausarzt kann die weitere Behandlung noch am Patientenbett besprochen werden. Das minimiert Wiederaufnahmen und gleichzeitig wird die stationäre mit der ambulanten Behandlung verzahnt.

„Ich bin froh, Dr. Reiner Weber aus Bedburg für unser Projekt gewinnen zu können”, erzählt Dr. Oliver Franz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, der durch die Zusammenarbeit mit dem Allgemeinmediziner den Übergang von der stationären in die ambulante Behandlung seiner Patienten verbessern möchte. Gerade bei geriatrischen Patienten mit multiplen Erkrankungen profitieren alle Beteiligten von der doppelten Visite. „Die Behandlung läuft trotz der komplexeren Fälle stabiler weiter”, sagt Dr. Oliver Franz. Denn die Mediziner können sich persönlich austauschen und den Heilungsfortschritt besprechen. Das verringert Wiederaufnahmen, da die weitere Behandlung besser abgestimmt werden kann. „Durch das persönliche Gespräch mit dem Krankenhaus-Arzt kenne ich den Befund schon, bevor ich den Entlassbrief mit den Patienten in der Praxis bespreche”, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Reiner Weber. Nicht nur die Ärzte, auch die Patienten sind besser über ihren Behandlungsverlauf informiert. Gemeinsam mit ihnen kann die Medikation je nach Krankheitsbild besprochen und  angepasst werden.

Wie ist der Gedanke zur gemeinsamen Visite entstanden? „Ich habe immer schon Patienten ins Elisabethkrankenhaus nach Grevenbroich geschickt. Auf einer Fortbildung hatten Dr. Franz und ich die Idee zum gemeinsamem Projekt”, erzählt Dr. Reiner Weber. „Es ist wichtig, die sektorenübergreifende Arbeit zu fördern, da alle Seiten davon profitieren”, sagt Dr. Franz, der die Verzahnung von stationärer und ambulanter Behandlung zukünftig weiter ausbauen möchte. Er setzt darauf, dass weitere niedergelassene Kollegen dem Beispiel von Dr. Reiner Weber folgen werden.

Foto: Geriatrie-Chefarzt Dr. Oliver Franz (re) und Allgemeinmediziner Dr. Reiner Weber (li) besprechen gemeinsam den Behandlungsverlauf einer Patientin im Elisabethkrankenhaus.

Bildnachweis: Rheinland Klinikum


Mit freundlichen Grüßen

Carolin Eckel