Für gesunde Cholesterinwerte: Am UKSH startet “Lübeck auf Ziel”

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Volkskrankheit Nummer eins in den westlichen Industrienationen. Einer der Risikofaktoren für diese Erkrankungen, die zum Beispiel einen Herzinfarkt zur Folge haben können, sind erhöhte Cholesterinwerte. Darauf weist die bundesweite Kampagne „Auf Ziel“ hin, an der sich das Universitäre Herzzentrum Lübeck, das Institut für Endokrinologie und Diabetologie und die Medizinische Klinik I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck beteiligen. Am Mittwoch, 1. Juni, findet die Auftaktveranstaltung von „Lübeck auf Ziel“ im UKSH statt.

Pro Jahr erleiden mehr als 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Ein wichtiger Risikofaktor dafür ist der Wert des LDL-Cholesterins. Angestrebt wird ein Zielwert unter 55 mg/dl (oder 1,4 mmol/l) bei Menschen, bei denen ein hohes Erkrankungsrisiko besteht. Die bundesweite Kampagne „Auf Ziel“ der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. soll auf den Risikofaktor Cholesterin aufmerksam machen. Das Universitäre Herzzentrum Lübeck und das Institut für Endokrinologie und Diabetologie des UKSH, Campus Lübeck, beteiligen sich mit „Lübeck auf Ziel“ an dieser Kampagne, um Betroffene in der Lübecker Region dabei zu unterstützten, ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse zu senken.

Nicht nur eine Frage der Ernährung

„Weniger als 20 Prozent der Risikopatientinnen und -patienten in Deutschland erreichen aktuell den Zielwert“, sagt Prof. Dr. Ingo Eitel, Direktor der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) und Leiter der Lipid-Ambulanz des Universitären Herzzentrums Lübeck (UHZL). „Es gibt zwar wirksame Medikamente, die aber bislang nicht bei allen Risikopatientinnen und -patienten zum Einsatz kommen.“ Auch eine Ernährungsumstellung allein genügt oft nicht. „Mit einer Änderung der Ernährung kann der Cholesterinspiegel nur um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Das ist für die meisten Patientinnen und Patienten bei weitem nicht ausreichend“, sagt Prof. Dr. Sebastian Meyhöfer, Direktor des Instituts für Endokrinologie und Diabetes und Leiter des Bereichs Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselmedizin der Medizinischen Klinik I.

Mit „Lübeck auf Ziel“ wollen die Fachleute das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig eine Senkung erhöhter Cholesterinwerte ist, um das Risiko für atherosklerotische Erkrankungen zu minimieren. Prof. Dr. Claudia Schmidtke, Sprecherin des UHZL und ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, sagt: „Patientinnen und Patienten managen zunehmend selbst ihre Erkrankung. Die Kampagne sensibilisiert auch die Betroffenen mit erhöhtem Cholesterinspiegel und unterstützt sie beim Erreichen der notwendigen Senkung dieses wesentlichen Risikofaktors.“

Lipid-Pass für Patientinnen und Patienten

Zum Auftakt findet eine Kick-off-Veranstaltung am 1. Juni statt, die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte der Allgemeinmedizin, Kardiologie, Angiologie und Nephrologie informiert und dafür wirbt, die Behandlung hoher Cholesterinwerte gemeinsam zu forcieren. An der Veranstaltung teilnehmen wird auch die Wirtschafts- und Sozialsenatorin der Hansestadt Lübeck, Pia Steinrücke; moderieren wird Prof. Schmidtke. „Um den Zielwert bei den Betroffenen in unserer Hanseregion zu erreichen, sind wir auf gute medizinische Zusammenarbeit angewiesen. Alle Beteiligten müssen dasselbe Ziel verfolgen, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen“, sagt Prof. Meyhöfer, der mit Prof. Eitel die Kampagne am Campus Lübeck federführend umsetzen wird. Neben dem Aufbau eines aktiven Netzwerks wird jede Patientin und jeder Patient einen Lipid-Pass erhalten. Darin werden Laborwerte und verordnete Medikamente festgehalten, so dass Behandlung und Verlauf auf einen Blick deutlich werden.

„Mit der Kampagne konzentrieren wir uns zunächst auf Patientinnen und Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, und deren Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Vorfälle deutlich erhöht ist. Das langfristige Ziel ist aber die Senkung des LDL-Cholesterinwertes auch bei allen anderen Betroffenen. Der beste Ansatz ist die Primärprävention, das heißt, die regelmäßige Kontrolle des LDL-Spiegels, bevor Herz-Kreislauf-Erkrankungen überhaupt entstehen“, sagt Prof. Eitel.

Unter dem Dach der Initiative „Auf Ziel“ werden in Städten und Gemeinden aller Bundesländer interdisziplinäre Netzwerke ins Leben gerufen, die Ärztinnen und Ärzten aus Klinik und ambulantem Bereich, Institutionen im Gesundheitssektor und Patientenorganisationen einbeziehen. Durch Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und Kooperation soll es gelingen, die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen bundesweit zu optimieren.

Zum Flyer der Auftakt-Veranstaltung „Lübeck auf Ziel“

 


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