Kiel, 21. Oktober 2021

Jubiläums-Symposium: 25+1 Jahre Cochlear Implant Centrum Schleswig-Kiel

Mehr als 1.700 Patientinnen und Patienten am UKSH, Campus Kiel, mit Hörprothese versorgt

Das Cochlear Implant Centrum in Kiel und Schleswig feiert Geburtstag: Seit mehr als 25 Jahren operieren und betreuen die Fachleute des interdisziplinären Netzwerks Patientinnen und Patienten, die von hochgradiger und an Taubheit grenzender Innenohrschwerhörigkeit betroffen sind. Da die Feier im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verschoben werden musste, begeht das Zentrum das 25+1-Jubiläum an diesem Freitag, 22. Oktober. Betroffene, Angehörige, medizinisches Fachpersonal und alle Interessierten sind zu einem Hybrid-Symposium von 14 bis 17 Uhr eingeladen. Schirmherrin der Veranstaltung ist Ministerin Karin Prien.

„Bei implantierbaren Hörsystemen, den Cochlea-Implantaten, handelt es sich um die erste Prothese, die ein Sinnesorgan des Menschen ersetzen kann“, sagt Prof. Dr. Petra Ambrosch, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Ein Cochlea-Implantat (CI) ist ein elektronisches Audiosystem, das es hochgradig schwerhörigen und gehörlosen Patientinnen und Patienten erlaubt, wieder an der Welt des Hörens teilzunehmen. Es ermöglicht nicht nur eine Wiederherstellung der Hörfähigkeit bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, die nach dem Spracherwerb zunehmend schwerhöriger geworden sind und denen die besten Hörgeräte keine adäquate Kommunikation mehr erlauben. Es kann auch taub geborenen Kindern zum Erwerb der Lautsprache verhelfen, so dass diese in der Regel eine normale Schule besuchen können.

Bisher sind über 1.700 Patientinnen und Patienten mit einem Cochlea-Implantat am UKSH, Campus Kiel, versorgt worden. Das operative Verfahren bei der CI-Versorgung ist heute im Wesentlichen standardisiert und komplikationsarm. Besseres Hören ist ein Anliegen, das für jedes Alter wichtig ist: Der jüngste in Kiel versorgte Patient war zum Zeitpunkt der Operation acht Monate alt, der älteste 90 Jahre. Diese umfassende Therapie ist nur durch die Zusammenarbeit verschiedenster Berufsgruppen möglich: Fachleute aus Medizin, Audiologie, Sonderpädagogik, Logopädie und Psychologie arbeiten im Cochlear Implant Centrum Hand in Hand.

Um die klinische Versorgung der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern, steht die Optimierung des Verstehens mit einem Implantat im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsvorhaben im Mittelpunkt. Das Resultat der nunmehr seit vielen Jahren etablierten und gelebten Zusammenarbeit der HNO-Universitätsklinik am Campus Kiel und des CI Rehazentrums in Schleswig wurde in diesem Jahr mit der Zertifizierung als „Audiologisches Zentrum“ durch die Deutschen Gesellschaft für Audiologie honoriert. Dies ist eine Auszeichnung, die erst zehnmal vergeben wurde.

Bei der Jubiläumsveranstaltung werden neben renommierten Referentinnen und Referenten auch Eltern von CI-versorgten Kindern und erwachsene CI-Nutzerinnen und -Nutzer von ihren Erfahrungen berichten. Es werden Gebärden- und Schriftdolmetschende für Hörbehinderte angeboten.

Pressevertreterinnen und Pressevertreter sind herzlich eingeladen. Für Interviews stehen unter anderem Prof. Dr. Petra Ambrosch (Klinikdirektorin), PD Dr. Matthias Hey (Audiologe) und Sonderschulrektor Lars Krackert (Direktor des Landesförderzentrums Hören und Kommunikation Schleswig) zur Verfügung.

Zum Veranstaltungsprogramm

 

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