Deutscher Hautkrebskongress unter der Leitung vom Buxtehuder Chefarzt Dr. Peter Mohr

Hautkrebs wird immer mehr zu einer Volkserkrankung. Er ist trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre immer noch die häufigste Krebserkrankung mit der größten Steigerungsrate. Dafür, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren in Deutschland auf jährlich rund 280.000 verdoppelt hat, werden hauptsächlich UV-bedingte Hautschäden aufgrund intensiver Sonnenexposition in der Kindheit und Jugend verantwortlich gemacht. An erster Stelle der Häufigkeit von Hautkrebs steht das Basalzellkarzinom (Weißer Hautkrebs) mit jährlich rund 160.000 Fällen, gefolgt vom Plattenepithelkarzinom mit rund 70.000 Neuerkrankungen und dem malignen Melanom (Schwarzer Hautkrebs) mit rund 28.000 Fällen.

Umso bedeutender ist ein regelmäßiger Austausch von Expertinnen und Experten zu neuen Behandlungsmethoden und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der dazu dienende Deutsche Hautkrebskongress der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft ist der wichtigste deutsche Kongress zu dermatoonkologischen Themen.

Tagungspräsident der Hybridveranstaltung war in diesem Jahr Dr. med. Peter Mohr, Chefarzt der Klinik für Dermatologie am Elbe Klinikum Buxtehude. Er gilt bundesweit als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet. Mit fachwissenschaftlicher Unterstützung von Tagungssekretär Prof. Dr. med. Christoffer Gebhardt, Hauttumorzentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Tagungssekretärin Leonie Bluhm, Hautkrebszentrum am Elbe Klinikum Buxtehude, wurde ein umfangreiches interdisziplinäres Programm erarbeitet, das unter Einbeziehung der neuesten dermatoonkologischen Studien den aktuellen Wissensstand des Fachbereichs abgebildet hat.

„Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Hauttumore geht weiter”, so Dr. Mohr. „Die Spannbreite der Beiträge ging von der Grundlagenforschung bis zu Updates aus der klinischen Dermato-Onkologie. Highlights waren herausragende Vorträge renommierter Referenteninnen und Referenten zu den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiert der Epigenetik, der liquid Biopsie und der komplexen Datenverarbeitung mit Hilfe von künstlicher Inteligenz.” Im Anschluss an die rapiden Therapieinnovationen in den letzten Jahren – vor allem auch in fortgeschrittenen Stadien – wurden die verschiedenen Facetten der Hauttumoren vom Screening bis zu besonderen Aspekten einer interdisziplinären Behandlung komplexer Fälle diskutiert. Tagungsschwerpunkte waren Fortschritte in der Kombination und Sequenzierung von Immuntherapien und zielgerichteter Therapie sowie der gesamte Themenkomplex der adjuvanten und neoadjuvanten Therapie beim malignen Melanom, außerdem Weiterentwicklungen der systemischen Therapie beim nicht-melanozytären Hautkrebs.

Ein weiterer wichtiger Fokus des Hautkrebskongresses lag auf einer zunehmend personalisierten Behandlung von Hautkrebs. Mit dem Ziel einer langfristigen Kontrolle des Tumors wurden auch komplementäre Therapieverfahren und innovative Ansätze vorgestellt. Unter anderem wurde diskutiert, inwieweit das Mikrobiom des Darms die Entstehung und den Krankheitsverlauf der
Krebserkrankung beeinflusst und welche komplexe Rolle die Ernährung spielt.

Das Elbe Klinikum Buxtehude betreibt neben der Klinik für Dermatologie auch ein Labor für molekulare Zellbiologie. Hier wird von den renommierten Wissenschaftlern Dr. Rüdiger Greinert und Dr. Beate Volkmer sowie ihrem Team Forschungsarbeit betrieben, die beispielsweise auch in Empfehlungen an die WHO oder die Bundesregierung münden. „Wir forschen hier am Standort schon seit vielen Jahren und haben dadurch den Vorteil, dass wir die Forschungsergebnisse sofort in unserer klinischen Arbeit umsetzen können.”, so Dr. Peter Mohr. „Wir wissen mittlerweile durch die jahrelange Wissenschaft und klinische Arbeit sehr viel über die Entstehung und Behandlung von Hautkrebs. Und auch wenn die Behandlung und Heilung von vielen Faktoren abhängig ist, ist ein positiver Ausgang gerade bei früher Feststellung der Krebserkrankung schon viel wahrscheinlicher als noch vor einigen Jahren. Gerade deshalb ist auch ein regelmäßiger enger Austausch unter Experten so wichtig, wie dies beim Hautkrebskongress jährlich der Fall ist.”, so Dr. Mohr weiter.