Die Universitätsaugenklinik Magdeburg bildet wissenschaftlichen Nachwuchs in dem europäischen Doktorandenprogramm „OptiVisT“ aus

Störungen des Sehvermögens können Betroffene im Alltag stark beeinträchtigen. Diese Menschen sind in ihren Möglichkeiten zu arbeiten, Sport zu treiben und in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe, oftmals erheblich eingeschränkt. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) mit der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) ist einer von 26 Projektpartnern in dem interdisziplinären Forschungsverbund OptiVisT – einem europaweiten Zusammenschluss von über 30 Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Sehwissenschaften, Technologien und Gesundheit. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, das alltägliche Sehen dieser Menschen durch innovative und umfassende Versorgung zu verbessern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hoffmann wird dazu an der Universitätsaugenklinik Magdeburg geforscht und in den kommenden vier Jahren zwei von insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftler*innen in dem Doktorandenprogramm auf dem Gebiet der Sehforschung und der Augenheilkunde ausgebildet. Das Projekt ist am 1. März gestartet.

„In diesem Programm wollen wir den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der translationalen Sehforschung stärken. Wir trainieren damit die Sehforscher von morgen. Das sind junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Forschung und Patientenversorgung bilden. Bestenfalls gründen sie anschließend ein Start-up“, beschreibt Prof. Hoffmann das Vorhaben. Er leitet seit 2004 die Sektion für klinische und experimentelle Sinnesphysiologie an der Universitätsaugenklinik in Magdeburg. Sein Team forscht in zwei von insgesamt 15 Teilprojekten innerhalb dieses Forschungsverbundes, der von dem Academisch Ziekenhuis Groningen in den Niederlanden koordiniert wird.

„Wir wollen die Auswirkungen der Sehbehinderung auf das funktionelle Sehen bei der alltäglichen Fortbewegung besser bestimmen können. Dazu erforschen wir Ansätze für neuartige visuelle Funktionstests, zum Beispiel mit Hilfe von Virtual Reality“, erzählt Prof. Hoffmann. In einem zweiten Projekt geht es um die Beurteilung der Sehschärfe im Kindesalter. Laut Prof. Hoffmann müsse man sich hier bisher auf subjektive Antworten zu abstrakten Abbildungen verlassen. „Wir wollen in der Diagnostik im Gegenzug zur bisherigen Praxis mit natürlichen und für die Kinder interessanten Reizen arbeiten“, so Prof. Hoffmann.

Die OptiVisT-Projekte werden von weltweit führenden Instituten in der Wissenschaft durchgeführt, darunter die VU Amsterdam, die CITY University London und das University Medical Center Groningen. 

Das Projekt wird mit insgesamt 4,0 Mio. Euro durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – Horizont 2020 gefördert (Marie Sklodowska-Curie grant agreement No 955590). Die OVGU erhält 505.576 Euro Projektförderung. 

 

Weitere Informationen unter www.optivist.eu

 

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Nach der Überprüfung der Sehfunktion wird die Orientierungsfähigkeit bei Patient*innen mit beeinträchtigtem Sehen in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) mit VR-Techniken untersucht. Foto: UMMD/Sarah Kossmann

Prof. Michael Hoffmann vor einem Laufband zur Untersuchung der Wechselwirkung von Sehbeeinträchtigung und Mobilität. Foto: UMMD/Sarah Kossmann