Leipzig, 22. Juni 2021 – Das zertifizierte Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie am Leipziger Diakonissenkrankenhaus hat sein Leistungsspektrum um zwei minimal-invasive Verfahren erweitert. Dank endoskopischer Techniken können selbst komplexe Nabel-, Narben- oder Bauchwandbrüche nun auch über kleine Schnitte versorgt werden – selbst wenn auf diesem Wege vergleichsweise große medizinische Kunststoffnetze eingebracht werden müssen.

Die innovativen hernienchirurgischen Verfahren sind in der Fachwelt als „MILOS“ und „ELAR-plus“ bekannt. Beim MILOS-Verfahren („Mini Less Open Sublay“) wird ein stabilisierendes Kunststoffnetz außerhalb der Bauchhöhle an der zu versorgenden Bruchstelle befestigt, um auf diese Weise eine Verwachsung mit dem Darm zu verhindern. Es eignet sich besonders für die Versorgung großer Bauchwandbrüche.  

Die ELAR-plus-Technik (Endoscopic-Assisted Linea Alba Reconstruction plus Mesh Augmention) kommt eher dann zum Einsatz, wenn sich die Bauchwandmuskulatur zunehmend aufdehnt und auseinanderweicht – etwa als Folge einer Schwangerschaft. Hierbei wird die Körpermitte wieder rekonstruiert und mit einem medizinischen Netz zusätzlich stabilisiert. Bei komplexen Rekonstruktionen der Bauchdecke kommen im Einzelfall zusätzlich auch moderne Techniken der plastischen Chirurgie zum Einsatz.

Sowohl bei MILOS als auch bei ELAR-plus erfolgt der Eingriff endoskopisch über nur wenige Zentimeter kleine Schnitte. Die bis zu 30 Zentimeter großen medizinischen Netze werden auf diesem Wege in gerollter Form in den Körper eingebracht und an Ort und Stelle vorsichtig entfaltet.

„Bei der operativen Versorgung von Hernien hat sich in den letzten Jahren viel getan – selbst bei größeren Narben- oder Bauchwandbrüchen stehen heute minimal-invasive Operationstechniken zur Verfügung“, erläutert Dr. Shueb Mussa als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Diakonissenkrankenhaus Leipzig.

 

„Für betroffene Patienten ist das eine gute Nachricht, weil so das Risiko für mögliche Komplikationen während der OP deutlich reduziert und zugleich der Wundheilungs- und Genesungsprozess insgesamt verbessert werden kann“, ergänzt Dr. Niels-Torsten Hoedt, der als Oberarzt das Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie im Diako leitet.

Zertifizierte Hernienchirurgie im Diako

Seit 2017 ist ein Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie im Diakonissenkrankenhaus Leipzig tätig, das von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifiziert ist. Grundlage für dieses Gütesiegel ist, dass jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Patienten mit Leisten-, Narben- oder Bauchwandbruch behandelt werden. Im Leipziger Diako erfolgen jährlich mehr als 300 hernienchirurgische Eingriffe, die von spezialisierten Operateuren ausgeführt werden.

 Über das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig:

Das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist ein sächsisches Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Kapazität von 250 Betten. Pro Jahr werden hier über 14.000 Patienten stationär und rund 25.000 Patienten ambulant behandelt. Zum Leistungsspektrum des evangelischen Krankenhauses gehören sieben Fachkliniken mit den Schwerpunkten Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gefäßchirurgie, Pneumologie, Gastroenterologie und Onkologie, Kardiologie und Geriatrie sowie Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Im Haus sind zudem ein zertifiziertes Darm- und Gefäßzentrum sowie mehrere Belegkliniken angesiedelt. Das nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig. Es betreibt eine Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege und ist Mitglied im Traumanetzwerk Westsachsen. Weitere Informationen: www.diako-leipzig.de

 

Über die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft:

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.250 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.500 Pflegeplätzen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,5 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden als Maßstab für ihr Handeln. Weitere Informationen über AGAPLESION finden Sie im Internet unter: www.agaplesion.de.

 

Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig gemeinnützige GmbH
Im Verbund von AGAPLESION
Georg-Schwarz-Straße 49, 04177 Leipzig

Geschäftsführung: Dipl. Betriebswirt (BA) Dirk Herrmann, Dr. Michael Kühne
Sitz der Gesellschaft und Registergericht: Leipzig HRB 30590