Beatmet im Flugzeug eingeflogen, atmend im Rettungswagen nach Hause

Klinikum Vest entlässt Kleeblatt-Patient

Zurück in die Heimat heißt es für einen der sogenannten Kleeblattpatienten, die das Klinikum Vest Anfang Dezember aus dem Kleeblatt Ost und den Niederlanden übernommen hat. Nach sechswöchiger Behandlung im Pneumologischen Kompetenzzentrum an der Paracelsus-Klinik Marl wurde der Patient nun zur weiteren Behandlung in seine Heimat verlegt.

Anfang Dezember war es im Zuge der vierten Welle zur Überlastung der regionalen Krankenhauskapazitäten in Sachsen und Thüringen gekommen. Daraufhin wurde das sogenannte Kleeblattkonzept aktiviert. Ein System des Bundes, das im Notfall unkomplizierte Patientenverlegungen zwischen den einzelnen Kleeblättern – denen meist mehrere benachbarte Bundesländer angehören – ermöglicht. So wurde der Patient am 01.12.2021 beatmet im MedEvac-Flugzeug der Bundeswehr aus dem Osten Deutschlands zur weiteren Intensivbehandlung in das Pneumologische Kompetenzzentrum an der Paracelsus-Klinik Marl verlegt. In dieser Woche konnte der Covid-Patient nun nach sechswöchiger intensivmedizinischer Behandlung selbstständig atmend im Krankenwagen in ein wohnortnahes Krankenhaus zurückkehren.

„Wir sind weiterhin im ständigen Austausch mit den Koordinierungsstellen, um im Bedarfsfall die Sicherstellung der regionalen Patientenversorgung durch Übernahme von Patienten zu garantieren”, sagt Dr. Stefan Schüßler, Chefarzt des Zentrums für Notfallmedizin, der die Kommunikation zwischen den Kleeblatt-Koordinierungsstellen und dem Klinikum Vest verantwortet. Als in der Covid-Versorgung führendes Klinikum im Kreis Recklinghausen sei es selbstverständlich, sowohl durch die pneumologische Expertise als auch die knapp zweijährige intensivmedizinische Erfahrung mit Covid-19 zur Überwindung der internationalen Notlage beizutragen, sagt der Notfallmediziner. An erster Stelle stehe aber immer die lokale Versorgung der Patienten aus dem Kreis Recklinghausen, so Dr. Schüßler.