Am 20. Juni wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Klinikum Mittelbaden und dem ambulanten Hospizdienst Rastatt e. V. unterzeichnet.

In Deutschland stirbt nach wie vor circa die Hälfte der Menschen in Kliniken. Seit 2015 fordert die Politik ein größeres Engagement der Hospizdienste in den Kliniken und umgekehrt sollen Krankenhäuser mit den Hospizdiensten zusammenarbeiten. Aber wie sieht die Offenheit der Krankenhäuser für das Thema Sterben und die Realität von Sterbenskranken und ihren Angehörigen aus?

Am Klinikum Mittelbaden wohl sehr gut. Denn am 20. Juni 2022 wurde, nach Gesprächen zwischen den kaufmännischen Leitungen der Krankenhäuser des Klinikums Mittelbaden, Heike Ullrich-Bunge und Dr. Andreas Eichenauer, und dem ambulanten Hospizdienst Rastatt e.V., der Kooperationsvertrag zwischen den beiden Parteien unterzeichnet. Mit der Aufgabe als Beauftragte und Ansprechpartner zwischen beiden Kooperationspartnern wurde Frau Simone Gräßle, Mitglied im Vorstand des ambulanten Hospizdienstes Rastatt und Mitarbeiterin im Klinikum Mittelbaden, betraut.

Ansporn für diese Zusammenarbeit ist, dass man lernt, aufeinander zuzugehen – sowohl die Kliniken als auch der Hospizdienst. Dabei wird von allen Beteiligten die hospizliche Begleitung als ein sehr positives zusätzliches Angebot empfunden. Egal ob ein Hospizdienst auf eine Klinik zugeht oder umgekehrt: Es muss von beiden Seiten ein Bedürfnis sein, Patient*innen durch hospizliche Begleitung zu unterstützen. Da die Organisation von Krankenhäusern sehr komplex ist, müssen viele Bedingungen und Notwendigkeiten berücksichtigt werden. Die Zusammenarbeit braucht Ansprechpartner*innen, Zeit und verlässliche Strukturen. Diese Ressourcen sollten Krankenhäuser bereitstellen.

Patient*innen und Angehörige werden meist offen erlebt und sind dankbar für die angebotene Aufmerksamkeit und die offenen Ohren. Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist leichter, wenn es eine Willkommenskultur und eine Vermittlungsqualität gibt. Außerdem ist es von Vorteil, mit den Gegebenheiten und Personen auf den Stationen vertraut zu sein. Ansprechpartner zu haben, ist wichtig. Daher ist es für das KMB sehr positiv, dass dies alles nun seinen Lauf genommen hat und es auf beiden Seiten sehr viel Offenheit für die zukünftige Zusammenarbeit gibt.

In der nächsten Zeit geht es darum, transparente und zuverlässige Kommunikationswege zu beschreiben und zu verankern. Es sollte eine klare Struktur für die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Stationen in den Kliniken und den Hospizdiensten geben.

Die Rahmenbedingungen für den Einsatz von ehrenamtlichen Hospizhelfer*innen und ihr Tätigkeitsprofil sollten klar definiert und abgegrenzt werden. Diese Zusammenarbeit muss gut vorbereitet, besprochen und in die Klinikstruktur verankert werden. Die ambulante hospizliche Arbeit sollte noch mehr selbstverständlicher Bestandteil im Krankenhaus mit seinen Stationen und in den Köpfen der Mitarbeit*innen werden.

Der Zugang zum Hospizdienst muss klar geregelt sein: Mit einem effizienten Entlassungsmanagement und guter Netzwerkstruktur kann die rechtzeitige Verlegung in das gewünschte Umfeld erfolgen und begleitet werden was dem Wohle der Patienten*innen zugutekommt. 

Um verstärkt eine umfassende hospizdienstliche Kultur in alle Kliniken hineinzutragen, sind auch die Angebote ehrenamtlicher Begleitungen über die flächendeckend vorhandenen Hospizvereine und -gruppierungen bekannt zu machen und noch viel stärker in den Krankenhausalltag zu integrieren.

Es braucht eine wirksame, in allen Fachbereichen vorhandene Bereitschaft und eine Basisexpertise, um sterbende Menschen und deren Zugehörige suffizient in allen Klinikbereichen zu betreuen. Entscheidend ist eine gute Akzeptanz in allen Hierarchieebenen der gesamten Einrichtung. Dies wird sich, im Hinblick auf den geschlossenen Kooperationsvertrag, am Klinikum Mittelbaden durch die bei der Geschäftsführung und den Klinikleitungen vorhandene Akzeptanz sicherlich gut umsetzen lassen.

 

BU: (von links nach rechts) Heike Ullrich-Bunge, Dr. Peter Ulrich (Vorsitzender ambulanter Hospizdienst Rastatt) und Dr. Andreas Eichenauer nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages

Foto: KMB/Heidi Meier

Bettina Manz
Unternehmenskommunikation
Klinikum Mittelbaden gGmbH
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