Wie geht es nach dem Aufenthalt im Krankenhaus weiter?


Kreisklinikum Siegen arbeitet mit dem digitalen Gesundheitsportal „etnenos“ zusammen

Die Behandlung im Krankenhaus ist geschafft, die Angehörigen und Patienten sind erleichtert. Doch wie geht es anschließend weiter? Viele Menschen benötigen nach dem Klinikaufenthalt auch eine passende Nachsorge – zum Beispiel einen Platz im Pflegeheim, in einer Rehaklinik oder die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst. Das Angebot ist groß, doch es muss auch zu den persönlichen Bedürfnissen des Patienten passen. Je nach Einrichtung sind häufig schon alle Plätze belegt – für Patienten und Angehörige beginnt dann oft eine hektische Suche. Hier setzt das digitale Gesundheitsportal „etnenos“ an, mit dem das Kreisklinikum Siegen jetzt arbeitet. Das neue Angebot ist Teil des „digitalen Überleitungsmanagements“ der Klinik und bringt Patienten und „Nachversorger“ zusammen. „Für alle Beteiligten ist das eine echte ‚Win-Win-Situation‘“, betont Landrat Andreas Müller. „Zum einen bekommen die Versorgungspartner eine verbesserte Übersicht der tatsächlich vorhandenen Patienten in ihrem Einzugsgebiet, und zum anderen werden die Patienten bei der Suche nach einer passenden Einrichtung oder einem Pflegedienst eingebunden“.

 

Wie läuft das Ganze ab? Nachdem der Patient sein Einverständnis gegeben hat, erstellt das Kreisklinikum für die Überleitung zum Nachversorger eine digitale, standardisierte und pseudonymisierte Beschreibung des Patienten. Diese wird dann zusammen mit dem Entlassungsdatum und der notwendigen Nachversorgungsart im etnenos-Gesundheitsportal hochgeladen. Dort können sich wiederum die Einrichtungen und Pflegedienste über die Patienten informieren und ihre vorhandenen Platz-Kapazitäten prüfen. Kann der Patient zum geplanten Zeitpunkt übernommen und betreut werden, gibt die jeweilige Einrichtung im Portal ihre Übernahmebereitschaft an. Im Kreisklinikum erhalten dann der Sozialdienst und das Casemanagement zeitnah eine Rückmeldung über den aktuellen Aufnahmestatus der Nachversorger. Gemeinsam mit den Mitarbeitern wählt der Patient dann schließlich aus den Angeboten die geeignete Einrichtung bzw. die gewünschte Nachversorgung aus.

 

Bereits über 30 Nachversorger registriert

 

Seit dem Start mit dem neuen Portal im Oktober wurde das Angebot in Siegen-Wittgenstein sehr gut angenommen: „Es haben sich bereits über 30 Nachversorger aus dem Einzugsgebiet des Kreisklinikums Siegen angemeldet und auch die ersten Patienten sind bereits über etnenos vermittelt worden“, erklärt Anna Kötting, Referentin der Geschäftsführung im Kreisklinikum Siegen und Projektleiterin. 

 

„Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz zu unserem neuen Angebot“, bekräftigt auch Sonja Bieniarz, Leiterin des Sozialdiensts am Kreisklinikum Siegen. In zwei „Kick-Off-Veranstaltungen“ zum Projekt erschienen zahlreiche Nachversorger, um sich im Kreisklinikum Siegen über etnenos zu informieren und eine anschließende Registrierung auf dem Portal vorzunehmen. Für alle Teilnehmer entsteht durch das neue Portal ein höchstes Maß an Transparenz. „Für uns wird die Suche nach einem passenden Versorgungspartner minimiert und Daten schnell und sicher übertragen“, so Daniel Launicke, stellvertretender Leiter des Medizin-Controllings am Kreisklinikum Siegen. „Damit erreichen wir eine deutliche Verschlankung und Verbesserung unseres Entlassmanagements“, so Launicke weiter.

 

„Mit dem neuen Angebot geht das Kreisklinikum Siegen neue digitale Wege und trägt zu einer verbesserten gesundheitlichen Patientenversorgung für unsere Region bei“, unterstreicht Landrat Andreas Müller.

 

Michael Koke, Geschäftsführer und Gründer von etnenos freut sich über den erfolgreichen Start: „Wir sind stolz darauf, dass etnenos zusammen mit dem Kreisklinikum Siegen über das digitale Gesundheitsportal einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines Gesundheitsnetzwerks in der Region leisten kann.

 

Sonja Bieniarz (Leiterin Sozialdienst), Anna Kötting (Projektleiterin), Michael Koke (Geschäftsführer etnenos), Landrat Andreas Müller und Daniel Launicke (stellvertretender Leiter Medizin-Controlling) (v.l.n.r.) freuen sich über den erfolgreichen Start des neuen digitalen Überleitungsmanagements im Kreisklinikum Siegen.
Fotocredits: Kreisklinikum Siegen