Als erstes Krankenhaus in Oberbayern und noch eines der wenigen Krankenhäuser in ganz Deutschland hat das Artemed Klinikum München Süd am Freitag, 30. April 2021, das robotergestützte Röntgengerät, das Multitom Rax von Siemens Healthineers, offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen.


Beim Multitom Rax (Robotic Advanced X-Ray) handelt es sich um ein robotergestütztes, deckengeführtes Röntgensystem der Firma
Siemens Healthineers, das durch innovative Technologie nicht nur eine merkliche Dosiseinsparung hinsichtlich Strahlung, sondern auch die Erstellung von 3D-Aufnahmen der Wirbelsäule und der Extremitäten ermöglicht. Dies geht einher mit einer noch präziseren Diagnostik für unsere Patienten. „Wir freuen uns gemeinsam mit Siemens Healthineers unseren Patienten auf diesem Wege eine zukunftsweisende Röntgentechnologie zur Verfügung zu stellen, die vor allem durch die geringere Strahlendosis einen großen Patientenmehrwert bietet”, sagt Dr. Amir H. Bigdeli, Leitender Arzt der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie im Artemed Klinikum München Süd und ärztlicher Ansprechpartner für das Multitom Rax.


Robotergestützte Präzision mit modernster 3D-Bildgebung

Mit dem Multitom Rax können präzise 3D-Aufnahmen in Echtzeit von der Wirbelsäule und den Extremitäten wie Ellenbogen-, Hand-, Knie- und Sprunggelenk angefertigt werden – sei es im Sitzen, Liegen oder Stehen. So kann beispielsweise ein feiner Haarriss im Knochen abgebildet werden, was bei konventionellen 2D-Röntgenbildern teilweise nicht sichtbar ist und deshalb in einigen Fällen ein zusätzliches CT nötig ist. Die beiden Roboterarme weisen jeweils fünf Freiheitsgrade auf und können sich exakt der Patientenposition anpassen: „Das Multitom Rax bewegt sich um den Patienten und nicht andersherum. Neben der Positionierungsfreiheit für den Patienten ermöglicht dies auch einen barrierefreien 360 Grad Zugang zum Patienten. Gerade in herausfordernden Situationen, zum Beispiel unmittelbar nach einem Unfall oder einer Operation, kann so eine schmerzhafte Umlagerung des Patienten vermieden werden”, erklärt Dr. Kerstin Eisenbeiß, Geschäftsführende Direktorin der Artemed SE. Das Röntgengerät bietet somit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das insbesondere Patienten in der Notfallmedizin und Unfallchirurgie, Sportorthopädie, Fußchirurgie sowie Endoprothetik zugutekommt. „Röntgen und Schnittbilddiagnostik können in einem Raum an einem System gemacht werden, ohne dass der Patient den Untersuchungsraum verlassen muss”, ergänzt Eisenbeiß.


Darstellung von Gelenken unter natürlicher Gewichtsbelastung
Mit dem Röntgensystem sind zudem 3D-Aufnahmen unter natürlicher Gewichtsbelastung möglich, die eine bessere Diagnose- und Planungssicherheit gegenüber herkömmlichen Untersuchungsverfahren ohne natürliche Belastung ermöglichen. „Diese Technologie ermöglicht ein komplett neues Level an Präzision und Automatisierung, was weltweit noch nicht Standard ist”, sagt Peter Otto, Regionalleiter Bayern bei Siemens Healthineers. Neu ist auch die Bedienweise des Röntgengeräts: Mithilfe einer Fernbedienung fahren die Roboterarme vollautomatisiert um den Patienten. „Damit erhöhen wir sowohl die Sicherheit als auch den Komfort für den Patienten. Dadurch, dass der Patient für die Untersuchungen im gleichen Raum und am gleichen Röntgengerät bleiben kann, erleichtert es auch die Arbeitsabläufe innerhalb der Klinik”, erklärt Annika Trötsch, MTRA im Artemed Klinikum München Süd.


Von Schweden nach München: Die Reise des Multitom Rax

Knapp dreieinhalb Jahre dauerte es, bis das Multitom Rax seinen Weg nach München fand. Zusammen mit seinen ärztlichen Kollegen und Tobias Weber, Geschäftsführer des Artemed Klinikums München Süd, begutachtete und evaluierte Dr. Bigdeli das Gerät erstmals in Schweden, genauer gesagt im Krankenhaus von Varberg. In dieser Zeit entstand gemeinsam mit der Geschäftsführung auch die Kooperation mit Siemens Healthineers. „Wir freuen uns mit Siemens Healthineers einen innovativen und zukunftsorientierten Partner an der Seite zu haben, mit dem wir das Projekt von der Planungsphase bis zur finalen Realisierung am heutigen Tag erfolgreich umsetzen konnten”, sagt Eisenbeiß. Bevor das Multitom Rax aber seinen Platz in der Notaufnahme des Thalkirchner Klinikums fand, bedurfte es einem mehrmonatigen Umbau: „Der Röntgenraum musste vergrößert und der Boden abgesenkt werden. Zudem brauchten wir eine Schwerlastdecke, die das etwas mehr als eine halbe Tonne schwere Gerät tragen kann. So wiegen beispielsweise die beiden Roboterarme, an denen Röntgenröhre und Detektor montiert sind, zusammen etwa eine halbe Tonne. Wir haben alle sehr viel Herzblut, Schweiß und Nerven in das Projekt gesteckt, umso schöner ist, wenn wir es jetzt den Patienten auch zu Verfügung stellen können”, ergänzt Weber.


Flexibilität und Automatisierung stellen den Patienten in den Mittelpunkt
Weltweit handelt es sich beim Multitom Rax um eines der ersten digitalen Röntgensysteme, die dank Flexibilität und Automatisierung ein äußerst breites Untersuchungsspektrum in Verbindung mit einer hohen Patientenfreundlichkeit ermöglichen. „Mit dem Multitom Rax bieten wir ein sehr innovatives Gerät, das heute schon ein breites Spektrum u.a. an klassischen Röntgen- und 3D-Untersuchungen ermöglicht, ohne den Patienten dabei wiederholt umlagern zu müssen, was gerade in Bereichen wie Orthopädie oder Traumatologie weitestgehend vermieden werden sollte. Wir sehen uns hierbei aber erst am Anfang einer Reise, die Potentiale dieses Systems in der Zukunft weiter auszuschöpfen, sei es physikalisch als auch unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Wir sind stolz, mit dem Artemed Klinikum München Süd einen erfolgreichen Partner gewonnen zu haben, mit dem wir diese Reise weitergehen können”, so Michael Zeus, Vice President Global Marketing and Sales bei Siemens Healthineers.”