Startschuss für Skills Lab MEDiCus: Simulations- und Trainingszentrum am Medizincampus Chemnitz eröffnet

Herzinfarkt oder Schlaganfall auf Knopfdruck: Angehende Ärzte üben an Phantomen lebensrettende Behandlungsabläufe 

Chemnitz, 08. Juli 2021.  Das Skills Lab MEDiCus – ein Medizinisches Simulations- und Trainingszentrum am Medizincampus Chemnitz – ist heute eingeweiht worden. In der interprofessionellen Einrichtung sollen künftig die Studierenden des Modellstudiengangs Humanmedizin (MEDiC) der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität (TU) Dresden praktische Fähigkeiten der medizinischen Behandlung unter fachlicher Anleitung von Tutoren des Klinikums Chemnitz erlernen und üben.

Dr. Thomas Jendges, Geschäftsführer der Klinikum Chemnitz gGmbH, sagte: „Der Start des Skills Lab ist ein neuerlicher Meilenstein für den Maximalversorger und für die Region. Das Trainingszentrum ist im Modellstudiengang Humanmedizin MEDiC ein wichtiger Bestandteil für die praktische Medizinausbildung.“ Deren Verzahnung mit dem akademischen Teil des innovativen Curriculums sei das Alleinstellungsmerkmal dieses Studiengangs, aus dem eine besonders befähigte Medizinergeneration hervorgehen werde, um die Gesundheitsversorgung der Region nachhaltig zu prägen.

Im Skills Lab stehen sechs modern ausgestattete und flexibel nutzbare Räume zur Verfügung. Dafür wurde innerhalb nur eines halben Jahres die frühere Angiographie des Klinikums umgebaut. Anschließend erfolgte die Ausstattung mit hochwertiger Medizin- und IT-Technik, etwa für die OP-Simulation oder unterschiedliche Behandlungsszenarien einer Intensivstation.

PD Dr. med. habil. Timo Siepmann, Geschäftsführender Leiter des Modellstudiengangs Humanmedizin der TU Dresden in Chemnitz, betonte: „In einem der modernsten Trainingszentren Deutschlands erhalten die Studierenden des Modellstudiengangs die Grundlage für eine Ausbildung, die neue Maßstäbe setzt. Die Digitalisierung spielt bei der Verzahnung von Theorie und Praxis eine zentrale Rolle und sie ist auch Voraussetzung im Skills Lab.“

Die Studierenden lernen dort an sogenannten Phantomen, das sind digital gesteuerte Puppen mit hochmodernem, elektronischem Innenleben. Die Phantome sind detailgetreu gestaltet und mit realitätsnahen Körperfunktionen ausgestattet, beispielsweise dem Herz- und Pulsschlag oder der Atmung. Damit lassen sich verschiedene Krankheitsbilder simulieren und Behandlungssituationen nachstellen. Anschließend können die Studierenden in Kleingruppen ihre Behandlungsschritte aus- und bewerten, denn sie werden auf Wunsch von Deckenkameras aufgezeichnet.

„Dem am Medizincampus Chemnitz neu eröffneten Skills Lab kommt die ganz besondere Rolle zu, den Studierenden einen geschützten Rahmen zu bieten, in dem sie theoretisch vermittelte Fähigkeiten unmittelbar umzusetzen. Das ist genau der Kern des neugestalteten Studiengangs MEDiC“, sagte Prof. Dr. rer. nat. habil. Thomas Noll, Studiendekan des Modellstudiengangs Humanmedizin der TU Dresden in Chemnitz.

Die Technikausstattung des Skills Lab ist beeindruckend. Zum Einsatz kommen neben den Phantomen beispielsweise Trainings-Defibrillatoren, Ultraschallgeräte und EKG-Geräte. In den neu eingerichteten Räumen lernen die Studierenden bereits ab dem 2. Semester praktisch-medizinische Fähigkeiten wie die Blutentnahme, die Wiederbelebung oder die Versorgung von Wunden.

„Wir bieten den Studierenden diesen hervorragenden Trainingsort, an dem sie unter fachlich versierter Anleitung von ausgebildeten Tutoren aus pflegerischen und medizinischen Bereichen auch frühzeitig die Gesprächsführung mit den Patienten erlernen sollen“, erklärt Prof. Dr. med. habil. Lutz Mirow, Ärztlicher Leiter des Medizincampus Chemnitz der TU Dresden und Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Chemnitz.

Ganz oben auf der Agenda steht dabei die Vermittlung kommunikativer Kompetenzen. Dazu zählt etwa die Anamnese, später werden psychologisch sehr viel schwierigere Themen dazukommen. Zeitweise kommt ein Patienten-Darsteller eigens aus dem Schauspielensemble der Chemnitzer Bühnen zum Einsatz. Die Szenarien werden über Kameras und Mikrofone direkt übertragen. Die Lehrenden, Tutoren und Mitstudierenden können die Szene beobachten und anschließend unter Anleitung eines Tutors ein direktes Feedback geben. Denn das Zuhören und die Empathie spielen bei der Behandlung von Patienten eine wichtige Rolle. Für das kommunikative Training werden zukünftig noch weitere Räume hergerichtet. Später sollen auch fachliche und didaktische Weiterbildungen verschiedener Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich im Skills Lab Chemnitz stattfinden.

Der Modellstudiengang Humanmedizin der Medizinischen Fakultät Dresden der TU Dresden und der Klinikum Chemnitz gGmbH ist ein Medizinstudium nach der Approbationsordnung für Ärzte, das seit 2020 angeboten wird. Für die künftigen Jahrgänge von etwa 50 Studierenden wurde ein spezielles kompetenzorientiertes Auswahlverfahren entwickelt, welches individuelle, multimodale Interviews beinhaltet. Die gezielt ausgewählten Studierenden werden durch das innovative Curriculum des Modellstudiengangs zu einer Generation von Ärztinnen und Ärzten ausgebildet mit Kompetenzen für eine digital-vernetzte Medizin. Die Vergabe der MEDiC-Studienplätze erfolgt dann über die Stiftung für Hochschulstart.

 

 

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