Studie der Universitätsmedizin Halle vergleicht konventionelle und individuell hergestellte Knieprothesen

Der wissenschaftliche Vergleich zwischen konventionellen und individuell hergestellten Knieprothesen ist Gegenstand einer neuen Studie der Universitätsmedizin Halle (Saale). „Die Implantation eines künstlichen Kniegelenks führt bei der Mehrheit der Patientinnen und Patienten mit einer sogenannten Gonarthrose zu einer entscheidenden Verbesserung in Bezug auf die Funktion und die Schmerzreduzierung. Dennoch sind bis zu 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem OP-Ergebnis und der Schmerzsituation postoperativ nicht zufrieden, so dass weiterer Forschungsbedarf besteht”, sagt apl. Prof. Dr. Alexander Zeh, einer der Leiter des Endoprothetikzentrums des Departments für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (DOUW), der die Studie leitet. Daran beteiligt sind zudem apl. Prof. Dr. David Wohlrab, ebenfalls Leiter des Zentrums und das Ganglabor des DOUW unter Leitung von apl. Prof. Dr. René Schwesig.

„Wir klären unsere Patientinnen und Patienten, die an der Studie teilnehmen möchte, wie alle anderen selbstverständlich umfassend auf und stellen beide Operationsmöglichkeiten im Detail vor. Die Patientinnen und Patienten entscheiden sich dann, welche Methode sie nehmen”, so Zeh. Im Unterschied zur konventionellen Knieprothese werde die individuelle Prothese nach einer Computertomografie mittels CAD/CAM-Verfahren extra angefertigt. Sie habe aufgrunddessen eine bessere Passform, die Beinachse könne besser korrigiert werden, aber es sei auch die teurere Therapieform, so Zeh. „In einer vorangegangenen Studie mit einem ähnlichen patientenindividuellen Implantat haben die Patientinnen und Patienten subjektiv eine höhere Zufriedenheit und bessere funktionelle Ergebnisse im Vergleich zum konventionellen Implantat angegeben, so dass aus unserer Sicht das Konzept der patientenindividuellen Knie-Endoprothetik ein interessanter und erfolgversprechender Ansatz ist”, so der Endoprothesen-Spezialist.

Für die 60 Teilnehmenden der Studie werden unabhängig vom konkret eingesetzten Implantat die gleichen Behandlungspfade angewendet, und beide Studiengruppen erhalten eine hochwertige Gleichgewichts- und Gangdiagnostik sowie eine dezidierte Rückmeldung.

„Wir möchten mit der Studie die bestehende Datengrundlage erweitern. Das Ziel ist, herauszufinden, ob eine individuelle Knieprothese signifikante Verbesserungen hervorbringt oder eine konventionelle Knieprothese genauso gut ist. Die Ergebnisse können somit dazu beitragen, den Stellenwert von individuellen Knieprothesen einzuschätzen”, so Zeh. Das habe sowohl eine medizinische, aber auch eine ökonomische Bedeutung.

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