Herzchirurgen des Klinikums ermöglichen 21Jährigem normales LebenAngeborener Herzfehler: Junger Patient wird mit seltener RossOperation erfolgreich behandelt

Gelenkschmerzen, Luftnot und anhaltendes Fieber: Önder Soya fühlte sich plötzlich immer schlechter, hatte kaum Appetit und nahm immer weiter ab. Die Ursache: ein angeborener Herzklappenfehler, der sich bei dem 21Jährigen erst jetzt durch die Entzündung dieser Herzklappe bemerkbar machte. Mit einer sogenannten RossOperation konnte das Team der Klinik für Herzchirurgie des Klinikums Dortmund dem Patienten jedoch helfen. Die Experten haben nicht nur eine seiner Herzklappen versetzt, sondern zudem eine SpenderKlappe implantiert. „Diese Art der Operation ist sehr komplex und erfordert eine sehr hohe Expertise. Gleichzeitig ist sie aber die langfristig beste Möglichkeit für den Patienten denn damit kann er ab jetzt wieder ein ganz normales Leben führen“, sagt Prof. Dr. Alexander Albert, Direktor der Klinik für Herzchirurgie.

Da sein Herz schon fortgeschritten beschädigt war, hätte Soya ohne die Operation nur noch eine Lebenserwartung von mehreren Monaten gehabt. Die schon vorher defekte Herzklappe war durch die Entzündung nun nahezu komplett zerstört. Das hat den Körper enorm belastet“, so Dr. Alexander Blehm, Oberarzt in der Klinik für Herzchirurgie, der bereits rund 100 RossOperationen durchgeführt hat. „Durch den Eingriff konnten wir nicht nur erreichen, dass der Patient wieder gesundwird, sondern es auch langfristig bleibt.“ So wurde in einer rund fünfstündigen OP die erkrankte Aortenklappe durch die körpereigene gesunde Pulmonalklappe des Patienten ersetzt. Anstelle der Pulmonalklappe wurde anschließend ein sogenannter Homograft, eine Spenderklappe einer anderen Person, implantiert.


Die RossOperation wird weltweit nur von wenigen Spezialist:innen durchgeführt die Herzchirurgen rund um Prof. Albert und Dr. Blehm haben darin jedoch schon Erfahrung. „Das ganze OPTeam arbeitet Hand in Hand“, sagt Prof. Albert. So muss beispielsweise die SpenderHerzklappe bei 70 Grad transportiert werden und darf nur Schritt für Schritt, schonend und nach bestimmten Vorgaben, aufgetaut werden und das alles im OPSaal. Der Aufwand lohnt sich insbesondere bei jungen Patienten, denn es ist eine biologische Alternative
zu dem sonst künstlichen Herzklappenersatz“, so Prof. Albert. „Das bedeutet, dass die natürlichen Eigenschaften der Herzklappen vollständig erhalten bleiben, der Patient keine Medikamente einnehmen muss und so langfristig ein normales Leben führen kann.


Nach einer Reha startet Soya nun in sein InformatikStudium. „Noch vor ein paar Wochen hätte ich mir noch nicht einmal vorstellen können, das Bett zu verlassen“, so der 21Jährige. Durch die ständige Kurzatmigkeit und die Schmerzen habe er auch nicht damit gerechnet, tatsächlich am Studienstart teilzunehmen. „Umso mehr freue ich mich natürlich jetzt, dass ich wieder so fit bin und bin sehr dankbar. Durch so etwas wird man wieder daran erinnert, wie wertvoll es eigentlich ist, gesund zu sein.“

 

 

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