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Pressemitteilung |
Sonderausstellung zum 200. Geburtstag von Rudolf VirchowBerlin, 12.10.2021 Anlässlich seines 200. Geburtstags eröffnet die Charité – Universitätsmedizin Berlin heute die Sonderausstellung „Der Zellenstaat. Rudolf Virchow und die Charité der Zukunft“. Der herausragende Mediziner, Wissenschaftler und Politiker blieb der Charité allein als Direktor des Instituts für Pathologie mehr als 46 Jahre eng verbunden. Die Sonderausstellung verknüpft das Lebenswerk Virchows mit Ideen und Konzepten der „Strategie 2030 – Gesundheit neu denken“, die die Charité für eine tragfähige Medizin von morgen entwickelt hat. Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, betont: „Für die Charité ist Rudolf Virchow eine zentrale Identifikationsfigur. Mit seinem präzisen Denken und engagierten Handeln bietet Virchow auch für die heutige Medizin eine wichtige Orientierung. Für unsere Ausstellung war daher ganz wesentlich, auf Virchows Gedankengut aufbauend, auch die Konzepte und Ideen der Charité für eine Medizin von morgen zu präsentieren. Virchows Anliegen und Überzeugungen treffen dabei auf Ansatzpunkte, Visionen und mögliche Konkretisierungen, die wir unter dem Motto ‚Wir denken Gesundheit neu‘ perspektivisch für das Jahr 2030 und darüber hinaus entwickelt haben.“ Rudolf Virchow vereinte in seiner Person universalen Forscherdrang, soziales Bewusstsein und politisches Engagement. Als Pathologe festigte er mit seinem Zellenmodell das naturwissenschaftliche Denken in der Medizin. Der Stadt Berlin und der Charité war Virchow schon früh verbunden: So studierte er ab 1839 an der Pépinière – der königlichen Ausbildungsstätte für Militärärzte. An der Charité erhielt Virchow dann ab 1843 seine praktische Ausbildung, hier startete er seine berufliche Karriere als Pathologe und verwaltete bald als Prosektor das Leichenschauhaus. Die Charité wurde für ihn zur Basisstation, von der aus er seine weit über die Grenzen der Medizin hinausgreifenden Interessen ausbildete und Ziele formulierte. Als demokratischer Gesundheitspolitiker setzte er sich für bessere Lebensbedingungen aller Menschen ein. Zu seinen Verdiensten in Berlin gehören beispielsweise eine effektive Kanalisation, der zentrale Schlacht- und Viehhof sowie mehrere städtische Krankenhäuser und moderne Schulen. Darüber hinaus interessierte er sich für Anthropologie und Ethnologie sowie Kultur-, Ur- und Frühgeschichte. Als interessierter Sammler initiierte er zudem bedeutende Berliner Museumsgründungen, wie beispielsweise das Museum für Völkerkunde sowie das Pathologische Museum – das heutige Berliner Medizinhistorische Museum der Charité. „In der Ausstellung zeichnen wir Virchows wissenschaftlichen, beruflichen und politischen Lebensweg nach. Dazu gehört beispielsweise auch seine Beteiligung an der Märzrevolution 1848 auf Seiten der Demokraten. Da sein politisches Engagement nicht gern gesehen wurde, übernimmt er eine Professur in Würzburg. Dort prägte er 1855 den zentralen Satz ‚Omnis cellula a cellula‘ – jede Zelle entsteht aus einer Zelle. 1856 kehrt er nach Berlin zurück – als Professor für Pathologische Anatomie und Physiologie der Berliner Universität sowie als Direktor des für ihn neu erbauten Instituts für Pathologie der Charité. Ein dazugehöriges Pathologisches Museum für die allgemeine Öffentlichkeit ist sein absolutes Herzensprojekt, das er 1899 mit mehr als 23.000 Präparaten eröffnen konnte“, erklärt Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité. Er hat die Ausstellung gemeinsam mit Dr. Judith Hahn, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, sowie Dr. Sinje Gehr und Dr. Jens Steinbrink, Geschäftsbereich Strategische Entwicklung der Charité, kuratiert. Die Ausstellung
Katalog zur Ausstellung Festakt zum 200. Geburtstag
Kontakt:Prof. Dr. Thomas Schnalke Dr. Judith Hahn Downloads: Postkarte zum 200. Geburtstag. Copyright: Charité (383 KB) Links:Themenseite Virchow-Ausstellung und Infos zum Besuch Themenseite 200. Geburtstag Virchow
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