Klinikum Chemnitz gGmbH

SARS-CoV-2 – 28. Januar 2021

Chemnitz – Nachdem die Corona-Patientenzahlen zu Anfang und Mitte des Monats leicht gesunken waren, lässt sich in den letzten Tagen wieder eine Stagnation bzw. ein leichter Anstieg ablesen. Um unser Handeln während der Pandemie transparent zu machen, geben wir regelmäßig unsere Corona-Presseinformationen heraus.

Statistik vom 28. Januar (immer Stand 9 Uhr des jeweiligen Tages; inklusive Verdachtsfälle)

Belegungszahlen COVID-19-Patienten (KC; ausgewählt)
Datum    Normalstation    ITS

22.1.            110                   30

23.1.            110                   30

24.1.            117                   30

25.1.            125                   32

26.1.            125                   32

27.1.            126                   30

28.1.            114                   34

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Weiter leichte Entspannung und vorsichtige Leistungssteigerung

Auf dem jetzigen Niveau der hospitalisierten COVID-19-Patienten sowohl auf Normalstation als auch auf der Intensivstation können weitere Bereiche nun ihren üblichen Patientenbetrieb wieder aufnehmen. Das OP-Programm wird, wenn auch in sehr kleinen Schritten, erweitert, um damit beginnen zu können, „den Berg an aufgeschobenen Operationen abzuarbeiten“, wie Prof. Dr. med. habil. Ralf Steinmeier, stellvertretender Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, erklärt. „Von einem schnellen Hochfahren, erst recht von einem Normalbetrieb, sind wir jedoch weit entfernt. Es ist nicht damit zu rechnen, dass wir diese Situation im Frühjahr noch erleben werden“, sagt Dirk Balster, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums. Auch wenn die Zahl der COVID-19-Infektionen rückläufig ist, muss die Infektionslage der Region kontinuierlich und sehr genau beobachtet werden, um jederzeit den Krankenhaus-Betrieb entsprechend anzupassen und handlungsfähig zu bleiben. „Wir können unsere Leistungen nur in dem Maße steigern, dass wir uns bei wieder steigenden Infektions- und Patientenzahlen nicht überheben“, so Balster.

Die OP-Kapazitäten werden weiterhin durch eine hohe Anzahl intensivpflichtiger und größtenteils beatmeter COVID-19-Patienten und damit belegter IMC*- und Intensivbetten limitiert. Deren Behandlung und Pflege bindet viel mehr Ressourcen als nichtinfektiöse ITS-Patienten. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen damit für das OP-Programm und angrenzende Arbeitsbereiche nicht zur Verfügung. Das wird noch eine Weile so bleiben, da intensivpflichtige, beatmete Patienten in der Regel mehrere Wochen im Krankenhaus liegen. Hinzu kommt, dass bei den COVID-19-Patienten auf Normalstation sich jederzeit schlagartig der Zustand derart verschlechtern kann, dass sie intensivpflichtig werden. „Diese plötzliche Verschlechterung erleben wir bei der Erkrankung nicht selten“, sagt Dr. med. Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin. Für diese Fälle müsse Kapazität im ITS-Bereich vorhanden sein.

Am Klinikum Chemnitz wird auch die Entwicklung bei den SARS-CoV-2-Mutationen genau beobachtet. „Die Mutationen zirkulieren schon seit November, Dezember. Aber in der Region Südwestsachsen haben wir bislang noch kein gehäuftes Auftreten gesehen“, sagt Dr. Grünewald. Um sich zu schützen, gelten dieselben Regeln wie bislang: medizinischen Mund-Nase-Schutz tragen, Abstand halten, Händehygiene beachten. Nach aktuellem Kenntnisstand schützt die mit zwei Dosen durchgeführte Impfung auch vor den neuen Virusvarianten und insbesondere vor der britischen und der südafrikanischen Variante, sagt Dr. Grünewald. Um das Auftreten von Mutationen frühzeitig zu erkennen, will der Infektiologe gemeinsam mit der Klinikum-Tochter Zentrum für Diagnostik das PCR-Verfahren entsprechend anpassen. Die Sequenzierung – also Analyse der DNA – von Abstrichen zur genauen Bestimmung des SARS-CoV-2 wird derzeit am Robert-Koch-Institut in Berlin vorgenommen.

*IMC: Intermediate care = Intensivüberwachungspflege – Bindeglied zwischen Intensivstation und Normalstationen