Drastisch gestiegene Energiekosten und die Inflation setzen die Krankenhäuser in Deutschland unter Druck. Das Klinikum Gütersloh zahlt in diesem Jahr allein für Strom und Gas über eine Million Euro mehr ohne dies refinanzieren zu können

Nach den Belastungen der Pandemie treffen die Krankenhäuser nun die extrem gestiegenen Energiepreise. Anders als Supermärkte oder Autohersteller können die Kliniken diese Kosten nicht weitergeben. Die Preise im Krankenhaussektor sind staatlich reglementiert. „Allein die Energiekosten in unserem Haus sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um mehr als eine Million Euro gestiegen, das ist Geld, das uns an anderer Stelle fehlt”, so Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikum Gütersloh.

Auch die Inflation macht den Kliniken zu schaffen. Für die Krankenhäuser ist in diesem Jahr eine Inflationsanpassung von 2,32 Prozent vorgesehen, die tatsächliche Inflation liegt aber bei knapp acht Prozent. „Seit fast drei Jahren gehören wir Krankenhäuser zu den am meisten belasteten Berufszweigen in dieser Pandemie. Jetzt kann man uns nicht auch noch wirtschaftlich im Regen stehen lassen.”, so Maud Beste. „Es ist deshalb dringend notwendig, dass die Politik über einen Inflationsausgleich nachdenkt, wie ihn die Deutsche Krankenhausgesellschaft vorschlägt, um den Krankenhäusern eine solide Finanzplanung zu ermöglichen, alles andere wäre auch den Patienten gegenüber unverantwortlich”, so Maud Beste.

Krankenhäuser haben einen extrem hohen Energiebedarf. Das liegt zum einen an der Vielzahl von medizinischen Geräten und Laborgeräten, viele Gebäude sind in die Jahre gekommen und nicht nach energetischen Standards gebaut, einige Gebäudeteile müssen geheizt, andere gekühlt werden.

Das Klinikum Gütersloh investiert bereits seit Jahren bewusst in die Reduktion des Energieverbrauchs. Dazu gehört beispielsweise der Einbau von energiesparender LED-Beleuchtung auf den Stationen. Auch der Umbau der Heizungsanlage ist in den kommenden Jahren geplant. Das Klinikum Gütersloh etabliert gerade im gesamten Haus ein Intelligentes Messsystem, um den Energieverbrauch in unterschiedlichen Bereichen optimal ermitteln zu können und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auch erneuerbare Energien spielen bei der Energieversorgung eine Rolle. „Auf das Dach unseres neuen Verwaltungsgebäudes und auf das eines großen Bettenhauses werden Photovoltaik-Anlagen installiert, um auf diese Weise Sonnenenergie zu nutzen”, erklärt Maud Beste. „Aber all das wird kurz- und mittelfristig nicht reichen, um die extrem gestiegenen Kosten für Strom und Wärme aufzufangen.” Nicht nur die Energiekosten werden für die Krankenhäuser zum Problem. Die Kosten für Lebensmittel sind um ein Drittel gestiegen, die Kosten der Wäscherei ebenfalls um gut zwanzig Prozent und die Kosten für Medizinischen Bedarf wie Verbandsmaterial oder Medikamente ebenfalls um knapp 10 Prozent. Maud Beste: „Wir haben Patienten, die durch eine Operation zum Teil stark belastet sind, denen können wir nicht die Heizung runterdrehen oder empfehlen kalt zu duschen, hier ist schnelle unbürokratische Hilfe von der Politik gefragt.”

Das Klinikum Gütersloh unterstützt aus diesen Gründen die Kampagne Alarmstufe Rot der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Auf der Internetseite www.openpetition.org können Interessierte die Kliniken in Deutschland unter dem Stichwort Alarmstufe ROT unterstützen und die Politik somit zu dringend benötigten Handlungen auffordern.

 

Ann-Katrin Johannsmann

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klinikum Gütersloh

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