Trauerbegleitung am Malteser Hospizzentrum St. Raphael:
Präsenztermine wieder möglich 

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Trauerberatung und -begleitung am Malteser Hospizzentrum St. Raphael in den vergangenen Monaten telefonisch oder über Videotelefonie stattfinden. Seit kurzem kann Trauerbegleiterin Anke Gerstein wieder Termine in Präsenz anbieten. Das tut vor allem den Betroffenen gut. Vielen von ihnen ist das Abschiednehmen und Trauern schwergefallen, weil sie Kontaktbeschränkungen einhalten mussten und bei der Beisetzung ihrer Lieben Aspekte des Infektionsschutzes beachtet werden mussten. Sie sind nun in besonderer Weise auf Begleitung bei der Bewältigung ihrer Trauer angewiesen.

Duisburg. In der Trauer da sein – das versteht das Team der Trauerberaterinnen und -begleiterinnen am Malteser Hospizzentrum St. Raphael als eine Hauptaufgabe, wenn es darum geht, trauernden Menschen zur Seite zu stehen. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Schutzvorkehrungen haben dies in den vergangenen Monaten in besonderem Maße erschwert. „Für viele Betroffene, die wir vorher in Einzelgesprächen begleitet haben, war eine telefonische Beratung einfach nicht das Richtige”, berichtet Mechthild Schulten, Leiterin und Trauerbegleiterin am Malteser Hospizzentrum St. Raphael. Bei einem so hochsensiblen Thema durchaus verständlich.

 Wie wichtig es für die Betroffenen ist, dass die Termine nun wieder in Präsenz stattfinden, hat Anke Gerstein, Mitarbeiterin der Trauerbegleitungsteams, ganz besonders bei der Beratung eines Mannes gespürt, mit dem sie vergangene Woche endlich ein erstes persönliches Gespräch führen konnte. Der 86-Jährige hat sich seit dem Verlust seiner Ehefrau im Dezember letzten Jahres immer wieder an das Hospizzentrum gewandt. Ein Beratungsgespräch wollte er aber nur persönlich vor Ort wahrnehmen, sobald dies wieder möglich sei. „Aus Sorge vor einer Coronainfektion hatte er über Monate hinweg kaum persönliche Kontakte. Selbst mit seinen Söhnen hat er nur über Skype gesprochen. Mit seiner Trauer allein zu sein, ist nicht gesund”, so Gerstein.

 Bereits das Erstgespräch war für den Mann eine große Hilfe. „Wir haben gleich den nächsten Termin vereinbart und bis dahin Strategien ausgearbeitet, wie er in besonders schweren Momenten mit der Trauer umgehen kann”, erklärt Gerstein. Ähnlich positiv ist auch die Resonanz der anderen Menschen, die Anke Gerstein begleitet. „Alle sind erleichtert, dass wir uns für die Einzelgespräche nun wieder persönlich treffen können. Der direkte Kontakt macht gerade in der Trauerarbeit sehr viel aus.”

Alle Menschen, die nach dem Verlust eines geliebten Menschen Beratung und Begleitung suchen, können sich an das Malteser Hospizzentrum St. Raphael wenden und unter der Telefonnummer 0203-755 2016 einen Termin mit Anke Gerstein vereinbaren.

 BU: Seit Juli kann die Trauerberatung und -begleitung am Malteser Hospizzentrum St. Raphael wieder vor Ort stattfinden. Trauerbegleiterin Anke Gerstein ist erleichtert darüber, dass sie die Menschen mit ihrer Arbeit nun wieder direkt erreichen kann.