Bewegungsmedizin von Prävention bis Spitzensport

Zentrum für Sport- und Bewegungsmedizin am UKL gegründet

Leipzig. Die Sportstadt Leipzig wird um ein besonderes Angebot reicher: Das neugegründete Zentrum für Sport- und Bewegungsmedizin (ZSB) am Universitätsklinikum Leipzig bündelt in einem Netzwerk die Erfahrungen und das Wissen verschiedenster Experten rund um die Bewegungsmedizin. Der Startschuss dafür fällt am 17. Juli mit dem Eröffnungssymposium.

Das neue Zentrum ist breit aufgestellt und versteht sich als eine Anlaufstelle für Breiten-, Leistungs- und Spitzensportler ebenso wie für Menschen mit sportspezifischen Erkrankungen. Hier werden Experten der verschiedensten Bereiche und Fachdisziplinen vereint, die spezielles Fachwissen aus der Sportmedizin und für die Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats mitbringen oder sich mit Teilaspekten beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise Sportmediziner, Chirurgen, Kardiologen, Psychologen aber auch Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten und Anatomen.

“Wir möchten mit diesem Zentrum eine innovative Netzwerkstruktur aus internen und externen Partnern auf diesem sehr breiten Feld schaffen”, erklärt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). “Ziel ist es, das Wohl von Freizeit- und Leistungssportlern ebenso wie die Rolle von Sport und Bewegung im Bereich der Prävention und Therapie von Zivilisationserkrankungen, aber auch Tumoren, psychischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen zu thematisieren”, betont Prof. Dr. Pierre Hepp, Leiter des Bereichs Arthroskopie und Spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen am UKL und Sprecher des neuen Zentrums. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels in der Medizin weg vom früheren Ansatz der körperlichen Schonung als Maßnahme bei vielen Erkrankungen hin zum gezielten Einsatz von Bewegungsmethoden und Mobilisation. “Wir wissen immer mehr über die therapieunterstützenden Effekte von körperlicher Aktivität bei den verschiedensten Erkrankungen”, sagt Hepp. Diese kommen sowohl in der Krebstherapie zum Einsatz als auch bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Selbst nach schweren Unfällen doer Operationen werden Patienten heute sehr früh mobilisiert, um so den Heilungsprozess zu unterstützen.

Die Wirkung dieser in der Praxis bereits umgesetzten Ansätze soll künftig noch besser wissenschaftlich untersetzt werden. “In dem Bereich der Sport- und Bewegungstherapien gibt es viel Erfahrungsmedizin, die gut funktioniert, deren Wirkmechanismen aber noch nicht vollständig bekannt sind und zu deren Aufklärung wir beitragen möchten”, erklärt Prof. Hepp mit Blick auf die geplanten Forschungsaktivitäten des Zentrums.

 

Daran arbeiten im ZSB nicht nur fast alle Bereiche des UKL und der Medizinischen Fakultät, sondern auch die Sportwissenschaftler der Universität Leipzig sowie die Sportwissenschaftliche Gesellschaft Sachsens mit. Das Netzwerk ist zudem offen für weitere Partner, die an der sport- oder bewegungsmedizinischen Patientenversorgung, Betreuung von Sportlern, der Prävention, Forschung oder Lehre beteiligt sind.

 

 

Universitätsklinikum Leipzig

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.