Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli
KORREKTUR: Leberexperte des UKL ruft zu
Vorsorgeuntersuchungen mit Hepatitis-Screening auf
Deutschland hinkt in der Bekämpfung der Viruserkrankung weiter hinterher

Leipzig. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli, der das Motto
“Hepatitis kann nicht warten” trägt, ruft Privatdozent Dr. Florian van
Bömmel (Foto), Oberarzt des Bereichs Hepatologie am Universitätsklinikum
Leipzig (UKL), dazu auf, verstärkt Vorsorgeuntersuchungen wie “Check-up
35″ zu nutzen, die auch ein Screening auf die häufigsten Varianten, Hepatitis
B und C, beinhalten.

Zwar hat die Virushepatitis aufgrund effektiver Behandlungsmöglichkeiten viel von Ihrem
Schrecken verloren. Unerkannt und unbehandelt führen diese Infektionen aber immer noch
bei vielen Menschen zu schweren Krankheitsverläufen. Auch zählt Deutschland weiterhin zu
den Staaten, in denen es kein planhaftes Vorgehen für die Beseitigung der Hepatitis C-
Epidemie gibt
Es sei jedoch ein bedeutender Fortschritt, dass die von den Krankenkassen finanzierte
Vorsorgeuntersuchung “Check-up 35” Anfang des Jahres auch das Screening dieser beiden
Hepatitiskrankheiten für alle Menschen aufgenommen habe, sagte der UKL-Leberexperte.
“Ziel von ̃rzten und im Gesundheitssystem Tätigen muss es nun sein, die verstärkte
Durchführung dieser Untersuchungen zu bewerben”, so Dr. van Bömmel. Weltweit haben
sich Mediziner das Ziel gesetzt, die Hepatitis-Epidemie bis 2030 deutlich zu begrenzen.

Von ̃gypten lernen
“Es gibt Länder mit einem erfolgreichen Eliminationsplan für die Hepatitis C, wie Georgien
oder Schottland”, erklärt Oberarzt van Bömmel. “Auch in ̃gypten, wo mit zirka sieben
Prozent Hepatitis C-Infizierten unter den Erwachsenen eine hohe Infektionsrate besteht,konnten durch effektive Such- und Behandlungsprogramme innerhalb der vergangenen sechs
Jahre etwa vier Millionen Menschen von der Hepatitis C geheilt werden”, berichtet er von
einem positiven Beispiel in anderen Teilen der Welt. Voraussichtlich werde ̃gypten eines der
ersten Länder sein, die Hepatitis C eliminieren werden.

“Deutschland sollte von den Erfahrungen anderer Länder lernen”, meint Dr. van Bömmel. In
der Zwischenzeit müsse die konsequente Untersuchung von Risikobevölkerungsgruppen im
Vordergrund stehen, betonte der UKL-Experte. Dazu gehörten beispielsweise Menschen mit
intravenösem Drogenkonsum, riskantem Sexualverhalten oder Menschen, die aus Gebieten
mit hohen Infektionsraten stammen. “Nicht warten, sondern testen und behandeln”.

Impfung gegen Hepatitis B möglich
Auch Hepatitis B tritt weiterhin weltweit auf. Noch lässt sie sich nicht endgültig ausheilen,
aber gut durch Medikamente kontrollieren. Neue Behandlungsoptionen werden zurzeit
geprüft und könnten nach Ansicht von PD Dr. van Bömmel in Zukunft mehr Ausheilungen
möglich machen. Wie bei der Hepatitis C sei auch hier ein flächendeckendes Screening
essentiell für die Behandlung Infizierter, betont er: “Doch im Unterschied zur Hepatitis C gibt
es gegen die Hepatitis B eine Impfung, die weltweit durchgeführt werden sollte.”
Hochspezialisierte Ambulanz am UKL
Das Universitätsklinikum Leipzig verfügt über eine hochspezialisierte Ambulanz, in der
jederzeit sämtliche Untersuchungen zur Abklärung einer möglichen Virushepatitis
durchgeführt werden können.
Universitätsklinikum Leipzig

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit
1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt
über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als
6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine
exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer
der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für
Leipzig und ganz Sachsen.