Wie die gestörte Hautflora bei Morbus Darier mit Entzündungen und unangenehmem Geruch zusammenhängt

Lösen Mikroben die Hautentzündung der seltenen Krankheit Morbus Darier aus und verschlimmern sie, und tragen sie zum typischen unangenehmen Geruch bei? Um das zu ergründen, hat Dr. Yacine Amar von der Technischen Universität München erstmals die Dysbiose des kutanen Mikrobioms untersucht. Für seine Arbeit „Darier’s disease exhibits a unique cutaneous microbial dysbiosis associated with inflammation and body malodour“ erhält der Mikrobiologe den Ulmer Dermatologie-Preis 2023. Die Preisverleihung findet am Freitag, 8. Dezember um 15:00 Uhr im Senatssaal der Universität Ulm, Helmholtzstr. 16, statt.

Morbus Darier ist eine seltene, erblich bedingte Hauterkrankung, die durch eine Genmutation verursacht wird und zu wiederkehrenden Hautentzündungen, Infektionen und einem typischen, unangenehmen Geruch führt. Für seine Studie, die in der international renommierten Fachpublikation „Microbiome“ erschienen ist, hat Dr. Yacine Amar untersucht, welche Rolle dabei die Dysbiose des kutanen Mikrobioms spielt, mit besonderem Augenmerk auf bakterielle Hautbesiedler. Der 40-Jährige ist Postdoc in Mikrobiologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein an der Technischen Universität München und seit 2016 Mitglied des Forschungsteams von Professor Tilo Biedermann. Dort werden Pathomechanismen verschiedener chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen erforscht. Dr. Amar konnte zeigen, dass das krankheitsspezifische Mikrobiom bei Morbus Darier durch einen Verlust an mikrobieller Vielfalt und an potenziell nützlichen Mikroorganismen gekennzeichnet ist. Er wies außerdem nach, dass entzündungsassoziierte Mikroben stark mit dem Schweregrad der Erkrankung und dem Körpergeruch korrelierten.

Nach einer Pause aufgrund der Corona-Pandemie verleihen die Stadt Ulm und die Universität Ulm in diesem Jahr erstmals seit 2017 wieder den Ulmer Dermatologie-Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der genetisch bedingten Hauterkrankungen. Die Bewerbung des Mikrobiologen Amar beeindruckte das Preiskuratorium aus Fachärztinnen und -ärzten für Dermatologie und Humangenetik sowie Vertretern der Stadt und Universitätsleitung insbesondere, da die Publikation neue Wege in der Erforschung der Mechanismen von Morbus Darier aufzeigt. Dr. Yacine Amar hat an der Universität Mascara in Algerien studiert und an der Universitätsklinik Messina, Sizilien, für seine Promotion geforscht.

Bei der Preisverleihung im Senatssaal der Universität wird Dr. Yacine Amar seine Arbeit vorstellen. Neben der Begrüßung durch Professor Michael Kühl, Vizepräsident für Kooperationen der Universität Ulm, und einem Grußwort durch Oberbürgermeister Gunter Czisch werden die Fachvertreterinnen und -vertreter des Preiskuratoriums eine Laudatio auf den Preisträger halten.

Terminübersicht


Verleihung Ulmer Dermatologie-Preis 2023

Freitag, 8. Dezember, 15:00 Uhr

Helmholtzstr. 16, Senatssaal

89081 Ulm

Die Medien sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen!

Über den Ulmer Dermatologie-Preis


Der Zweck der Stiftung „Ulmer Dermatologie-Preis“ ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung durch die Verleihung eines Preises für wissenschaftliche Arbeiten in den medizinischen Fachgebieten der Dermatologie und Genetik, der in dreijährigem Turnus vergeben wird. Der Preis ist mit 4500 Euro dotiert. Teilnahmeberechtigt sind Ärzt*innen, Zahnärzt*innen, Tierärzt*innen und Naturwissenschaftler*innen. Die eingereichten Arbeiten müssen Bezüge sowohl zur Dermatologie als auch zur Genetik haben. Dabei ist freigestellt, ob sie klinische Fragen oder Fragen der Grundlagenforschung aufgreifen.

Weitere Informationen, Text und Medienkontakt:

Christine Liebhardt, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mail: christine.liebhardt@swp.de

 

Christine Liebhardt

Universität Ulm

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Helmholtzstraße 16

89081 Ulm

Mail: christine.liebhardt@uni-ulm.de

Web: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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