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Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen von Männern in Deutschland. Wenn der Tumor voranschreitet und Tochtergeschwüre in anderen Organen bildet (sogenannte Metastasen), ist das Prostatakarzinom bisher nicht heilbar. Am Universitätsklinikum Tübingen startet jetzt eine frühe klinische Studie (sogenannte Phase I-Studie), die die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des in Tübingen entwickelten bispezifischen PSMAxCD3 Antikörpers CC-1 bei Patienten mit biochemischem Rezidiv (Anstieg des PSA-Wertes) des Prostatakarzinoms untersucht.

Der Blutwert PSA (prostataspezifisches Antigen; Antigen kann mit biologischer Struktur oder Ziel übersetzt werden) gilt derzeit als zuverlässigster Tumormarker, um Hinweise auf einen Prostatakrebs zu erhalten. Steigt der PSA-Wert während der Nachsorgeuntersuchungen bei einem Patienten mit bekanntem Prostatakarzinom an, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass der Tumor wieder wächst. Dies wird als biochemisches Rezidiv (BCR) bezeichnet. Ein biochemisches oder auch PSA-Rezidiv tritt meist Jahre vor dem bildgebenden Nachweis einer Bildung von Metastasen auf.

Die Studie bei Patienten mit biochemischem Rezidiv des Prostatakarzinoms wird in der klinischen Kooperationseinheit (KKE) Translationale Immunologie an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen durchgeführt. Teilnehmen können erwachsene Patienten mit einem biochemischen Rezidiv nach Abschluss der Standardtherapie – also Operation oder lokale Bestrahlung – vor Beginn einer Hormonentzugstherapie. In Ausnahmefällen kann auch eine Studienteilnahme nach Hormonentzugstherapie erfolgen.

Ziel der Immuntherapie mit dem in Tübingen zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum entwickelten bispezifischen Antikörper CC-1, der an zwei verschiedene Ziele gleichzeitig bindet, ist es, das Immunsystem gezielt gegen die Tumorzellen zu aktivieren und somit das Prostatakarzinom effektiv zu behandeln und langfristig eine neue Therapieoption für die Patienten zu bieten.

Studienablauf

Vor Beginn der Antikörpertherapie wird zunächst untersucht, ob der Patient alle Anforderungen für die Studienteilnahme erfüllt. Hierzu gehört beispielsweise eine ausreichende Funktion von Leber und Niere sowie des blutbildenden Systems.

Die Behandlung mit CC-1 findet zu Beginn stationär in der Klinik statt. Danach erfolgt die Therapie ambulant, d.h. als Tagesbesuch an der Klinik, zweimal wöchentlich. Nach drei Wochen Behandlung erfolgt eine einwöchige Pause. Insgesamt wird die Therapie für sechs Monate durchgeführt. Nach der Behandlungsphase werden bei ambulanten Kontrollen über weitere sechs Monate der Gesundheitszustand überprüft, eventuelle Nebenwirkungen untersucht und der Behandlungserfolg kontrolliert.

Interessierte Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte

können sich per E-Mail melden: kketi@med.uni-tuebingen.de.

Weitere Informationen sind auf der Website abrufbar:

www.medizin.uni-tuebingen.de/de/immuntherapiestudie-rezidiv-prostatakarzinom

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Experte

Medizinische Klinik

KKE Translationale Immunologie

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