PRESSEMITTEILUNG

 

Therapiestudie für Patientinnen und Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie startet

An der Klinischen Kooperationseinheit (KKE) Translationale Immunologie an der Medizinischen Universitätsklinik in Tübingen und an zehn Partnerstandorten in Deutschland startet jetzt eine Therapiestudie, an der 120 Patientinnen und Patienten mit vorbehandelter chronisch lymphatischer Leukämie CLL teilnehmen können.
In der multizentrischen Phase-II-Studie „BeliVeR” wird die Kombination der Wirkstoffe Belimumab mit Rituximab und Venetoclax bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie evaluiert.

Mit jährlich fünf Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner ist die CLL die häufigste Leukämie und betrifft vor allem Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und neben der klassischen Chemo-Immuntherapie stehen neue, sogenannte zielgerichtete Therapieoptionen zur Verfügung. Dennoch bleibt die Behandlung der CLL herausfordernd, vor allem bei Personen, die nicht auf die derzeit zugelassenen Standardtherapien ansprechen oder bei denen die Erkrankung nach kurzer Zeit wiederkehrt.

 

Ziel der aktuellen Studie ist es, zu überprüfen, ob der monoklonale Antikörper Belimumab, der bisher bei der Autoimmunerkrankung systemischer Lupus erythematodes zum Einsatz kommt, eine Verbesserung des Therapieansprechens erzielen kann. Dafür wird Belimumab mit einer bereits zugelassenen Standardtherapie kombiniert.

 

Warum eine Kombination mit Belimumab?

 

Der Antikörper Belimumab wirkt hemmend auf einen BAFF (B cell activating factor) genannten zellulären Botenstoff, der das Überleben von B-Zellen begünstigt. Bei der CLL führt BAFF zu einem vermehrten Überleben der Leukämiezellen. Durch Hinzunahme des gegen BAFF gerichteten Antikörpers Belimumab zur aktuell verwendeten Standardtherapie wird eine wichtige Überlebensstrategie der Leukämiezellen verhindert.

 

Die Tübinger Arbeitsgruppe um Professor Helmut Salih konnte bereits zeigen, dass die Neutralisation von BAFF durch Belimumab die Wirkung der aktuell verfügbaren Standardtherapien der CLL verstärken kann. Zwei Publikationen der Wissenschaftler (Tandler C. et al., Cancers 2020; Wild J. et al., Leukemia; 2015) bilden die Grundlage der Studie.

 

Die Firma GlaxoSmithKline (GSK) unterstützt die Studie finanziell und durch Bereitstellung des Studienmedikaments Belimumab.

 

Studienteilnehmende gesucht

 

An der Studie können erwachsene Personen, bei denen ein Rückfall der CLL bekannt ist bzw. bei denen die CLL auf die erste bzw. mehrere vorangegangene Therapien nicht ausreichend angesprochen hat, teilnehmen.

 

Die Kriterien zur Studienteilnahme werden vor Beginn überprüft. Interessierte Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte können sich per E-Mail an uns wenden.

 

Mehr Informationen zur Studie:

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/immuntherapie-rezidiv-leukaemie

Medienkontakt

Universitätsklinikum Tübingen

Medizinische Klinik

KKE Translationale Immunologie

Prof. Dr. Juliane Walz und Dr. Jonas Heitmann

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Kommunikation und Medien | Stabsstelle Vorstand

 


 

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