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Unimedizin Rostock leitet deutschlandweite Studie zu Corona-Impfstoffen

Impfverträglichkeit bei Patienten mit Multipler Sklerose wird erstmals erforscht

Rostock – In einer bundesweiten Studie der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft und der Universitätsmedizin Rostock wird in den nächsten Monaten untersucht, wie sich die Covid-19-Impfung auf den Verlauf der MS-Erkrankung bei Patienten auswirkt. Da Patienten mit Autoimmunkrankheiten wie Multipler Sklerose (MS) in den Zulassungsstudien für die inzwischen zugelassenen Covid-19-Impfstoffe auf mRNA- oder Vektorbasis nicht berücksichtigt wurden, liegen noch keine aussagefähigen Daten zur Verträglichkeit bei dieser Patientengruppe vor.

Prof. Dr. Uwe Zettl, Sektionsleiter für Neuroimmunologie am Zentrum für Nervenheilkunde, leitet die Studie, an der auch der Infektiologe PD Dr. Micha Löbermann und der Pharmazeut Dr. Niklas Frahm der Unimedizin Rostock beteiligt sind. „In dieser mit dem Paul-Ehrlich-Institut abgestimmten Beobachtungsstudie befragen wir die geimpften MS-Betroffenen mehrfach zu unmittelbaren Impfreaktionen sowie zum weiteren Verlauf ihrer MS-Erkrankung”, erläutert Zettl. Die Studienteilnehmer sollen angeben, wie sie die Impfungen vertragen, ob MS-Symptome auftreten oder ob neue Krankheitsschübe ausgelöst wurden. Die Daten werden bis zu 18 Monate nach der ersten Impfung in regelmäßigen Abständen über Online-Fragebögen erfasst. Der Neurologe Zettl betont, dass mit Hilfe der Patientendaten besonders ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Reaktion auf die Covid-19-Impfungen und der laufenden Behandlung mit immuntherapeutischen Medikamenten erforscht werden soll. „Diese Erfahrungen tragen zur Sicherheit der Impfungen bei”, so der Studienleiter. Mit ersten Ergebnissen wird im Spätsommer 2021 gerechnet, eine zweite Auswertung erfolgt Anfang 2022.

Laut der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft leben alleine in Deutschland über 250.000 MS-Erkrankte und jährlich kommen mehr als 10.000 neue Diagnosen hinzu. Die entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems ist auch als die „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern” bekannt, weil sowohl der Verlauf und die Beschwerden als auch der Therapieerfolg bei den Patienten sehr unterschiedlich sind. Die Krankheit gilt als nicht heilbar, es gibt aber verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und Symptome zu lindern.

Wer als Betroffener an der Studie teilnehmen möchte, kann sich unter folgendem Link auf der Website der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft anmelden: www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-forschung/sars-cov2-impfung-und-multiple-sklerose-dmsg-und-ms-register-starten-beobachtungsstudie/

 

 

BU: Prof Dr. Uwe Zettl leitet die bundesweite Studie zur Verträglichkeit der Covid-19-Impfung bei MS-Patienten.

 

Bildquelle: Unimedizin Rostock